Wir brauchen die Migranten – Integration statt Diskriminierung!
Der Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ bezieht Position in der gesellschaftlichen Migrations-Debatte
Der Vorstand des Vereins sieht die aktuelle öffentliche Diskussion in einer Schieflage und will aus der eigenen Erfahrung mit der Beratung von südosteuropäischen Arbeitsmigranten öffentlichkeitswirksam einen Gegenpunkt setzen zur wahrgenommenen Diskriminierung und Ausgrenzung. „In unserm Land wird zurzeit in höchst fragwürdiger Weise über Migrantinnen und Migranten diskutiert. Es wird der Eindruck erweckt, als seien sie viel zu viele und insgesamt eine Überforderung“, sagt Peter Kossen, der Vorsitzende des Vereins. „Es wird so getan, als sei die Einwanderung von vielen Menschen in Deutschland ein großer historischer Irrtum gewesen. Nicht nur an den politischen Rändern, bei der AfD und anderen Befürwortern einer Vertreibung von Migranten, von denen erwartet man nichts anderes. Auch von führenden Leuten aus den Unionsparteien und der FDP werden die Stereotype der Fremdenfeindlichkeit bedient und damit Migranten kollektiv diskriminiert.“ Pia Dömer, zweite Vorsitzende, kritisiert: „Man tut so, als sei Migration insgesamt ein Problem. Diese bewusste Engführung auf Kosten der Akzeptanz eines Viertels der Bevölkerung ist verwerflich und hoch unanständig.“ Sie hinterfragt „mit welcher Haltung unsere Gesellschaft mit Menschen umgeht, die ihre Heimat aus verschiedenen Gründen zu verlassen gezwungen waren. Stimmung in Deutschland wird zurzeit gegen Migration jeder Art gemacht. Migranten geraten unter Generalverdacht, werden Projektionsfläche diffuser Ängste und ungelöster gesellschaftlicher Probleme.“
Weltoffenheit und Differenzierung seien viel besser begründet als Ausgrenzung und Abschottung, sind Kossen und Dömer überzeugt und nennen die Alten- und Krankenpflege, die Lebensmittelproduktion, die Paketdienste, die LKW-Fahrer, die Hotellerie, die Gastronomie und den Bausektor als Beispiele für Branchen, die ohne migrantische Arbeitskräfte in Deutschland überhaupt nicht mehr funktionieren würden. Sie betonen: „Wir finden es mehr als verwerflich, wenn sich Politiker im Bundestagswahlkampf meinen profilieren zu können auf Kosten der Migranten in unserm Land, unter Missachtung ihrer Akzeptanz und ihrer Würde.“
Der Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ bietet kostenlos Rechtsberatung sowie Sozial- und Integrationsberatung und Sprachkurse für Arbeitsmigranten aus Südosteuropa an. Deren Arbeitsbedingungen, z. B. in der Fleischindustrie oder bei den Paketdiensten, und ihre Wohnverhältnisse stellen sich häufig als äußerst prekär dar. „Wir brauchen die Migranten! Wir brauchen den Netto-Zuzug von 400.000 Menschen jährlich“, sagt Peter Kossen und fordert „verstärkte Bemühungen um Integration und Teilhabe statt Diskriminierung!“
Peter Kossen ist Vorsitzender und Pia Dömer, stellvertr. Vorsitzende von „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ in Lengerich
Video 14 Minuten. Verfügbar bis 29.5.2029