Wer außer Netanjahu, Trump & Co fordert das nicht?
Von Alwin Altenwald
https://www.dgb.de/aktuelles/news/die-gewalt-in-gaza-beenden-jetzt/
Der in Gaza praktizierende Arzt Dr. Ezzideen fordert (schreit es heraus!): Schaut auf Gaza!
Die Schreiber der DGB-Resolution haben nicht nach Gaza geschaut! Sie haben nicht mit Mohamed Attalar, dem palästinenschen Hafenarbeiter aus Hamburg gesprochen!, nicht mit dem Arzt Dr. Shadi Abuhamad aus Braunschweig https://www.antifada.org/2025/06/28/shadi-abuhamad-auf-der-palaestina-solidaritaetskundgebnung-auf-dem-hamburger-rathausmarkt-am-5-juni-2025/ , haben nicht die Berichte aus Gaza von Dr. Ezzideen gelesen „Schaut nach Gaza“ https://www.kommunisten.de/rubriken/kommentare/9274-schaut-nach-gaza.
Sie haben die Resolution blind für die Realität verfaßt – im Auftrag des DGB-Vorstandes.
Dieser stellte seine Sichtweise gerade etwas um, von der bedingslosen Unterstützung Israels auf Berücksichtung der zunehmenden Kritik im Ausland und in Deutschland.
Der fabrizierte Text spiegelt den Druck wider, der international auf den Völkermord-Staat Israel ausgeübt wird und zunehmend die Abscheu der Menschen in der Republik und damit auch von Gewerkschaftsmitgliedern erregt. So müssen denn die Schreiber des Vorstandes „ausgewogen“ formulieren, ist doch der DGB der Histadrut verpflichtet, ihrer israelischen Bruder-Organisation, die sie dann auch im Text mehrfach erwähnen.
Hier die Sätze, mit denen der DGB in seiner Resolution reagiert auf den zunehmenden weltweiten Protest, der sich auch in Widerspruch bei seinen Mitgliedern niederschlägt:
„Die Zahl ziviler Opfer und die massiven Zerstörungen in Gaza werfen auch nach Sicht des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften ernsthafte und berechtigte Fragen zur Verhältnismäßigkeit der israelischen Militäraktionen auf.
Das unfassbare Leid der Zivilbevölkerung in Gaza bewegt viele Menschen weltweit. Es erzeugt verständlicherweise Schmerz, Wut und berechtigte Kritik an der israelischen Regierung. Immer mehr Regierungen benennen das Vorgehen Israels als völkerrechtswidrig.“
Der DGB schreibt: „Nirgendwo anders werden Gewerkschaften mit dem Handeln ihrer Regierung gleichgesetzt und dafür verantwortlich gemacht“ und tut damit so, als sei Histradut eine Gewerkschaft wie jede andere, also mal staatstreu und sozialpartnerschaftlich, mal kämpferisch. Genau das ist sie nicht. Histradut ist ein politisch-zionistisches Staatsorgan, das wie Polizei, Armee und Siedler diesen kolonialistischen Staat mit aufgebaut hat.Ben Gurion, späterer Ministerpräsident Israels, war vorher Histradut-Vorsitzender! Golda Meir, spätere Ministerpräsidentin, war hohe Histradut-Funktionärin, wie viele andere führende Politiker ebenfalls.
Histradut ist eine Nachschuborganisation für den Aufbau des zionistischen Staates mit der irreführenden Bezeichnung Gewerkschaft.
Eine Gewerkschaft wie jede andere auch?!
Und der DGB ist seit 1948, dem Gründungsjahr Israels engstens verflochten mit seiner Bruder“gewerkschaft“.
Der DGB schreibt: „Der Terrorangriff der Hamas hat die israelische Gesellschaft tief erschüttert und traumatisiert“. Die Millionen PalästinenserInnen, die die Nakba (Vertreibung 1948 aus ihrer Heimat), die die Jahre im Freiluftgefängnis Gaza, die den Kleinkrieg der Siedler im Westjordanland erlitten haben, sind nicht „tief erschüttert und traumatisiert“?! Über sie vom DGB kein Wort.
Der DGB macht eine Täter-Opfer Umkehr, benutzt die Resolution zu einer Anklage von Hamas als Terror-Organisation und zeigt Verständnis für eine Selbstverteidigung Israels, die allerdings „verhältnismäßig“ bleiben müsse.
Der DGB schreibt: „Die Histadrut steht immer wieder an der Spitze von Protesten gegen die israelische Regierung“. Damit will er Histradut als vorbildlich darstellen, als normale zivilgesellschaftliche Organisation. Dabei sind die Proteste der Zivilgesellschaft gegen das Korruptionsregime von Netanjahu gerichtet, es geht um die Freilassung der Geiseln. TeilnehmerInnen, die auf die Lage in Gaza aufmerksam machen, werden ausgegrenzt und verfolgt!
Das Wort Völkermord kommt dem DGB nicht über die Lippen, nur „völkerrechtswidrig“ und „völkerrechtswidrige Handlungen“.
Das Mordsgeschäft, das Israel betreibt, die Auslöschung Gazas, ist für den DGB „massive Militärroperationen“.
Der DGB spricht nicht für seine Mitglieder, erst recht nicht für seine Mitglieder, stammend aus Palästina oder den arabischen Staaten! Mit seiner Mahnung an Netanjahu, Du, Du, mach doch den Völkermord humaner, verhöhnt er uns alle.
Jedem, der diesen Rechtfertigungtext gelesen hat, stellt sich die Frage:
WELCHE KONKRETEN SCHRITTE GEGEN DEN VÖLKERMORD UNTERNEHMEN DER DGB ODER DIE DGB-GEWERKSCHAFTEN?