Jour Fixe 233

Datum: 05/02/2025
Uhrzeit: 18:30
Ort: Bartelsstr. 25, (bei Atif, Hinterhof). 5 Minuten von U-/S-Bahn Sternschanze. 7 Minuten von U-Bahn Feldstr.
Jour Fixe

Dokumentarfilm NeueWut

Einladung zum 233. Jour Fixe am 05.02.2025 um 18 Uhr 30

20 Jahre Hartz IV – der Dokumentarfilm „neueWUT“


Vor 20 Jahren verabschiedete die rot-grüne Bundestagsmehrheit den größten Angriff auf die arbeitende und arbeitslose Bevölkerung, also den Sozialstaat. Der damalige Kanzler Schröder prahlte auf internationalen Konferenzen damit, den größten Niedriglohnsektor Europas geschaffen zu haben. Das hatte er! Sein Ziel war, Deutschland zur Führungsmacht in Europa zu machen.

Dem gingen über ein Jahr lang Proteste der Betroffenen bei den sog. Montagsdemos voraus, weil die beschlossenen Gesetze einen gravierenden Angriff und Eingriff auf die Arbeitsverhältnisse, das Arbeitslosengeld und die Sozialhilfe hatten. Dieser Widerstand war umfassend und ließ eine neue soziale Bewegung entstehen.

Aus diesem Anlass zeigen wir den Film „neue Wut“ von Martin Keßler, in dem die Entstehung dieser Bewegung, die Schwierigkeiten dabei, die Reaktionen der Regierenden, der Gewerkschaften, der Kampf der Opel-Arbeiter, deren Ängste über ein Jahr lang dokumentiert wurden. Die mit den sog. Hartz-Gesetzen eingeleitete „Agenda 2010“ stellt den größten Angriff des Kapitals auf die lohnabhängige Bevölkerung der BRD dar: Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse, Einschränkung des Kündigungsrechts, Abschaffung der Arbeitslosenhilfe und Zusammenlegung mit Sozialhilfe nach 12 Monaten.
Mit dieser Radikalkur wurde Deutschland zum Billiglohnland in Europa.

Es ist die Absicht der CDU/CSU mit ihrem voraussichtlichen Kanzler Merz, die Politik der Schröder/Fischer Regierung von 2004 zu wiederholen. Deutschland aus der jetzigen Wirtschaftskrise herauszuführen, mit einer Agenda 2030.
Pikant: Die SPD dürfte dabei der Junior-Koalitionspartner sein, der in den letzten Jahres alles dafür getan hatte, von dem Makel „Hartz IV-Partei“ loszukommen.

Vereinzelter Protest oder neue soziale Bewegung?
Der Film zeigt:
Montagsdemos gegen Hartz IV, Arbeitskämpfe, Autobahnblockaden gegen Studiengebühren. Es ist vor allem Wut, die die Menschen auf die Straße treibt: Wut über die schamlose Bereicherung bei „denen da oben“ und immer neue Einsparungen „bei denen da unten“. Hinter dieser Wut steht oft genug blanke Angst. Die Angst, endgültig sozial abzustürzen. Und ein Gefühl der Ohnmacht.
Seit 2003 begleitet das dokumentarische Langzeitprojekt „neueWUT“ „einfache Demonstranten“ und sogenannte „Rädelsführer“ verschiedener Protestwellen. Aber auch ihre jeweiligen Kontrahenten – z. B. Gerhard Schröder oder Roland Koch. Und fragt: Woher kommt diese Wut?
https://www.neuewut.de/projekt/neuewut/

CDU beschließt Agenda 2030
https://www.cdu.de/aktuelles/funktionierender-staat/cdu-beschliesst-agenda-2030/
Die von Friedrich Merz angekündigte »Agenda 2030« umfaßt Maßnahmen wie Steuersenkungen für Konzerne und Wohlhabende, Sozialabbau, eine »freiwillige« Rente mit 70, Kämpfe um die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und eine Ausweitung der Normalarbeitszeit auf 42 Stunden pro Woche.

Über die Agenda 2010 und die Agenda 2030 wollen wir nach dem Film diskutieren und die Notwendigkeit und Möglichkeiten des Widerstandes heute.