Methoden

Die Vorgehensweise ist fast immer identisch

  • Die Betriebsrats-Wahlen werden angefochten oder schlimmstenfalls verhindert.
  • Arbeitgeber schickt eigene Liste mit „arbeitgebernahen“ Beschäftigten in das Wahlverfahren. Wir hörten von einem Betrieb, indem der Arbeitgeber sechs (!) „arbeitgebernahe“ Listen zur Wahl antreten ließ, weil damit die Hoffnung verbunden war, dass endlich die ungeliebte Gewerkschaftsliste zerschlagen wird.
  • Die Arbeit der Betriebsräte wird sabotiert, indem Betriebsräte zum Beispiel mit unnötigen Arbeitsgerichtsverfahren beschäftigt werden, Dies wird betrieblich dann als „Kampf der Betriebsräte gegen den Betrieb“ verkauft. Ein Beispiel findet sich in einem Bericht − hier −  im Che­mieunternehmen Borregaard in Karls­ruhe. Nach einer solchen Erfahrung folgt in der Regel eine Erkrankung. Viele Betriebsräte leiden unter der Erfahrung so stark, dass sie nicht mehr schlafen können. Sie haben es mit dem Magen. Sie grübeln ständig und sie befinden sich pausenlos im Rechtfertigungszwang. Es macht sie gereizt und ungeduldig.
  • Arbeitgeber macht „Stimmung“ gegen Betriebsrat in der Betriebsöffentlichkeit, durch Falschmeldungen. Verfahren z.B., die das „Personalkarussell“ in Bewegung bringen, werden so dargestellt, als würde der Betriebsrat „das Unternehmen an die Wand“ fahren. Arbeitgeber verschweigen, dass sie Persönlichkeitsrechte der Arbeitsperson nach § 75 BetrVG völlig außer Acht lassen! Betriebsräte befinden sich oft in einem Begründungskorsett.
  • Betriebsräte werden in ihrem Ego beschädigt. Arbeitgeber lassen es sich teuer bezahlen, dass Persönlichkeitsprofile der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellt werden, um sie gezielt zu destabilisieren!
  • Kosten werden in persönliche Rechnung gestellt. Betriebsräte erleben es zum Beispiel, dass Seminarkosten vom Gehalt abgezogen werden. Hier wissen die Arbeitgeber sehr genau, wann sie z.B. Familien beschädigen. Familien anzugreifen, macht ihnen keinerlei „schlechtes Gewissen“. Das Ziel heiligt die Mittel!
  • Gewerkschaftssekretäre werden ebenfalls angegriffen. Ein Beispiel, das uns besonders erschüttert hat, hat uns ein Gewerkschaftssekretär berichtet. Er war alleinerziehend und sein Kind war 13 Jahre jung. Während er in einer Tarifverhandlung war; es war vereinbart, dass alle Handys ausgeschaltet sind, wurde die Tochter von einer männlichen Stimme angerufen, mit dem Hinweis, dass der Vater nie wieder nach Hause kommt, weil sie den Vater gekillt hätten! Das Kind war völlig am Boden zerstört und der Vater bekam eine echte Gesundheitsbeschädigung.

Wir wollen euch mit diesen Beispielen keine Angst machen. Wir wollen deutlich machen, dass es nicht darum geht, dass man mal „unnett“ zueinander ist. Uns geht es darum, diejenigen Unternehmen an den Pranger zu stellen, die systematisch Menschen so zerstören, dass sie „fix & fertig“ sind!

Auch die Verfahren der Fertigmacher sind in der Regel überall gleich.

Sie verfahren wie folgt:

  1. Verfahren:  Profilerstellung von Akteuren
    Hier sammelt der Arbeitgeber Informationen über einzelne Betriebsräte oder ganze Gruppen von Betriebsratsmitgliedern oder auch Gewerkschaftsmitgliedern, bevor sie ihren systematischen Angriff planen. In der Zielvorgabe wird recherchiert nach Informationen, die geeignet sind die Zielpersonen oder Zielgruppe persönlich zu verletzen oder zu demontieren. Jede geeignete Information ist relevant, bevor professionelle Dienstleister ein „Fertigmacher-Konzept“ entwickeln, welches dann systematisch und konsequent angewendet wird.
  2. Verfahren: Profidienstleister erarbeiten ein persönlichkeitsnahes Fertigmacherkonzept
    Man mag es kaum für möglich halten, dass Arbeitgeber Geld darauf verwenden, dass hochbezahlte professionelle Dienstleister engagiert werden, damit die gesammelten vorhandenen Informationen konzeptionell verarbeitet werden und noch fehlende Informationen von Dienstleistern beschafft werden, um diese wiederum konzeptionell zu verarbeiten, damit ein kampagnenartiges Verfahren in Gang gesetzt wird. Diese Kampagnen-Technik ist erst dann zu Ende, wenn das Ziel erreicht ist oder wenn die Betriebsräte und auch Gewerkschaften einen erfolgreichen Widerstand leisten konnten. Noch hat kein Firmenchef so verbissen an der Vernichtung seiner Zielperson oder Zielgruppe gearbeitet, dass sie bereit waren ihre Firma in den Konkurs zu treiben.

Wer sind diese Dienstleistungsprofis? Nach unserem Kenntnisstand handelt es sich um folgende Berufsgruppen:

  • Rechtsvertretungskanzleien
  • Unternehmensberatungen
  • Coaching-Dienste
  • Mediatoren
  • Psychologen
  • Detekteien

Leider steigen sehr wenige professionelle Dienstleister aus dieser Auftragsarbeit aus und geloben künftige Besserung. Wir wissen auch nicht, ob sie sich wohlfühlen in dieser Auftragslage oder ob sie wenigstens ein schlechtes Gewissen haben. Wir vermuten, dass es skrupellose Schurken sind, die eigentlich für ihre Taten ins Gefängnis gehören.

Der bekannteste Aussteiger ist ein Amerikaner namens Martin Jay Levitt. Siehe diese Video
Leider gibt es sein Interview nur in englischer Sprache.

3. Verfahren: Kontinuierliches Fertigmachen
Ein kontinuierliches Fertigmachen bedeutet, dass die professionellen Dienstleister ein Konzept mit voller Absicht starten. Alle Handlungen sind darauf abgestimmt, die Betriebsräte und auch Gewerkschaften kaputt zu machen. Das Ziel ist erreicht, wenn die Betriebsräte und Gewerkschaften ihre Arbeit einstellen oder wenn die Betriebsräte und auch Gewerkschaften von der Belegschaft isoliert sind. Dann werden sie einzeln fertiggemacht. Berichte von Betroffenen machen deutlich, dass es sich um eine Art psychologische Kriegsführung handelt, dessen Folgen beabsichtigt sind. Ob die Betriebsräte oder Gewerkschafter krank werden, ist ihnen egal und willkommen. Wir vermuten, dass sie sich auch über einen Selbstmord freuen würden. Ihr Ziel ist erreicht. Endlich ein betriebsrätefreier oder gewerkschaftsfreier Betrieb, Unternehmen oder Konzern. Die Arbeitgeber können ihre unternehmerische Handlung mitbestimmungsfrei gestalten. Dies steigert ihren Profit.

In der Dramaturgie werden eigentlich nur drei nennenswerte Akte gespielt.

  • Kritik an der Arbeitsleistung
  • Persönliche Angriffsmöglichkeiten
  • Unsinnige Arbeitsgerichtsverfahren werden betätigt

Die Arbeitsweise ist systematisch und zielorientiert. Es geht nicht um ein launisches Verhalten, welches zufällig an den Tag gelegt werden.Die Berichte von Betroffenen machen deutlich, dass die Praxis der Fertigmacher verheerende Folgen für die Opfer hat! Deshalb stehen wir euch gerne bei.