Aufklärung und Information reichen nicht, auch nicht Rechtsschutz! Nötig sind eine task-force und zentrale Sammelstelle für Fälle von Fertigmachen durch die Firmen und ihre Kanzleien!
Viele der heute Anwesenden beim workshop über Fertigmacher (Union Busting) sind als Betroffene hier. Wir wollen uns austauchen und über Widerstand beraten.
Alle haben in den letzten Monaten oder Jahren die Repressionen erleben und erleiden müssen. Deshalb sind wir hier!
Wir sind uns sicher, daß es nicht nur uns so geht sondern auch noch hunderten anderer in Hamburg.
In den labournews können wir ständig neue Berichte über Fertigmacher lesen — überall in Deutschland!
Wir befürchten, daß die Schikanen der Geschäftsleitungen noch zunehmen werden – dahinter steht eine Strategie der Kapitalseite. Wir sollen gefügig gemacht werden, Widerstand soll gebrochen werden.
Hunderte unserer KollegInnen sind in der Vergangenheit schon Opfer geworden, d.h. sie sind krank geworden, haben resigniert und sind gegangen – mit oder ohne Abfindung.
Wir aber wollen kämpfen – deshalb sind wir hier.
Wir sind alle gewerkschaftlich organisiert.
Werner Rügemer, Elmar Wigand (aktion./.arbeitsunrecht) und Günter Wallraff (workwatch) sind in den letzten Monaten viele Male bei Gewerkschaftsveranstaltungen eingeladen gewesen und haben informiert und aufgeklärt über Fertigmacher (Union Busting).
Aufklärung und Information allein reicht aber nicht! Sie muß praktische Folgen haben.
Unsere Gewerkschaften und der DGB müssen das Thema skandalisieren und eine Kampagne starten gegen die Strategie und die Attacken der Kapitalisten. Die Firmen und ihre angeheuerten Anwaltskanzleien müssen mit den Verantwortlichen namentlich benannt und an den Pranger gestellt werden!
Wir fordern:
Der DGB und alle Einzelgewerkschaften schaffen eine zentrale Stelle, die alle Fälle sammelt, dokumentiert und veröffentlicht!
Der DGB und alle Einzelgewerkschaften bilden eine task force, die in jeden der Angriffe auf unsere KollegInnen eingreift und ihnen zur Seite steht!
Das signalisiert den Kapitalisten und der Öffentlichkeit:
Betroffen ist eine/r – Gemeinsam schlagen wir zurück.
Bisher war es leider so, daß in die Schußlinie von Fertigmachern geratene KollegInnen meistens nicht genügend Hilfe von ihren GewerkschaftssekretärInnen bekamen. Einfach, weil diese schon mit ihrer Routine-Arbeit überfordert waren oder weil sie die politische Tragweite des Falles nicht erkannten. Sie kümmerten sich nicht um diese KollegInnen und wimmelten sie mit dem Verweis auf Rechtsschutz ab.
So wurden viele Betroffene zu Opfern!
Das muß sich änderen – Wir wehren uns!
Die Parole des DGB lautete am 1. Mai:
SOLIDARITÄT ist unsere Waffe!
Wir setzten hinzu:
Solidarität leben! Nicht nur am 1. Mai!
Genau das tun wir mit unserer Hamburger Aufforderung!
Von Union-Busting Betroffene in der Hamburger Region können sich für evtl. Unterstützung wenden an:
Hamburg, Curiohaus. Am 7. Mai 2016