150. Jour Fixe: mit Aktivist*innen der UVW Union aus London

Ein Gespenst geht um in Europa …

die Arbeiterklasse formiert sich neu, von unten nach oben. Prekär beschäftigte Migrant*innen gründen eigene kämpferische Gewerkschaften, fernab der Sozialpartnerschaft. Beispiele dafür gibt es in Italien im Logistiksektor, in Großbritannien und vielleicht auch bald in Deutschland?

Aktivist*innen der Basisgewerkschaft „United Voices of he World“ (UVW Union) aus London sind auf Einladung des Jour Fixe zu Gast in Hamburg und berichten über ihre Kämpfe und Ihre Selbstorganisation in einer „Graswurzel-Gewerkschaft“.

Sa. 25. März um 14:30 Uhr im Centro Sociale
Sternstr. 2, Ecke Neuer Kamp, nahe U-Bahn Feldstr.

Migrant*innen können nur gewinnen. Es geht um einen Mindestlohn, von dem man in London auch leben kann (London Living Wage), Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Pausenregelungen, die den Namen verdienen, Schwangerschaftsurlaub usw. Basics, die skrupellose Arbeitgeber prekär Beschäftigten gerne vorenthalten.

Die UVW Union ist eine besonders aktive und erfolgreiche Basisgewerkschaft, die in London hauptsächlich Latino-Migrant*innen aus der Reinigungsbranche und Gastronomie organisiert.

Die Gewerkschaft hat einen ganzheitlichen Ansatz. Die Mitglieder unterstützen sich nicht nur am Arbeitsplatz, sondern auch bei sozialen Problemen. So werden Sprachkurse organisiert, es gibt Hilfe und Beratung bei Mietstreitigkeiten oder gegenüber Behörden bei Problemen mit dem Aufenthaltsstatus.

Die Gewerkschaft zeichnet sich durch direkte Aktionen am Arbeitsplatz aus und es gelingt ihr sich mit innovativen, medial begleiteten Kampagnen bei Arbeitgebern Respekt zu verschaffen. Der Erfolg gibt Ihr recht und er setzt die etablierten im Dachverband TUC organisierten Gewerkschaften unter Druck.

Wir wollen von den Londoner Kolleg*innen erfahren wie eine Basisgewerkschaft funktioniert, so ganz ohne hauptamtliche Funktionäre und Apparat.  Und sie werden über ihre erfolgreichen Kampagnen, bei Topshop (Modekette), Sotheby (Auktionshaus) und Harrods (Luxuskaufhaus) berichten, sowie über den aktuellen Arbeitskampf der „Cleaners“ an der „London School of Economics“ (Hochschule).

Gibt es Chancen oder gar eine Notwendigkeit für Migrant*innen in Deutschland sich ähnlich selbst zu organisieren? Ansätze dazu sind im Bereich der Pflegeberufe und der Gastronomie bereits vorhanden. Entsprechende Gruppen haben wir zu diesem Jour Fixe ebenfalls eingeladen.

Die Veranstaltung ist dreisprachig. Wir übersetzen nach Kräften von und ins Englische und Spanische.

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