Jour Fixe 158

Datum: 03/01/2018
Uhrzeit: 0:00 - 0:00
Ort: Curio-Haus - Rothenbaumchaussee 15 - 20148 Hamburg - Hofdurchgang
Jour Fixe

Selbstorganisierung
rund um Alltagskämpfe

Vortrag und Diskussion mit den Initiativen „Solidarisch in Gröpelingen“ aus Bremen, „St. Pauli solidarisch“ und „Wilhelmsburg solidarisch“ (angefragt), beide Hamburg.

In den letzten Jahren sind in vielen Städten unterschiedliche Initiativen entstanden, die den Aufbau von selbstorganisierten kollektiven und kämpferischen Strukturen rund um alltägliche Konflikte ins Zentrum ihrer politischen Aktivitäten stellen. Strukturen, in denen Kämpfe gegen Ausbeutung auf dem Amt, der Arbeit, gegen Zwangsräumungen und Mieterhöhungen, rassistische Polizeikontrollen oder patriarchale Gewalt zusammen laufen und die in der Lage sind, eine solidarische Kultur hervorzubringen. Dazu zählen Initiativen, wie Wilhelmsburg Solidarisch oder St. Pauli Solidarisch, die mit den Anlaufpunkten Räume geschaffen haben, in denen sich Menschen gemeinsam und solidarisch in Alltagskonflikten unterstützen, stärken und zur Wehr setzen. Oder Solidarisch in Gröpelingen aus Bremen, die in ihrem Ansatz stärker auf den Stadtteil als Ort der Organisierung fokussieren und u.a. den Aufbau einer Stadtteilgewerkschaft anstreben.
Die verschiedenen Initiativen sind aus unterschiedlichen Gründen entstanden: teils aus Frustration und Kritik gegenüber einer an Kampagnen, Gipfelmobilisierungen und Szenepolitik orientierten radikalen Linken, die die Organisierung in alltäglichen Kämpfen eher sekundär betrachtet. Teils aus der Erfahrung, dass Organisierungsansätze in den Betrieben aufgrund der zunehmenden Flexibilisierung, Prekarisierung und Dominanz reformistischer Gewerkschaften schwierig geworden sind und zudem viele Menschen und Unterdrückungsformen außen vor lassen.
Auf der Veranstaltung stellen die drei genannten Initiativen ihre jeweiligen Ansätze vor, ihre Entstehungsgeschichte, zentralen Aktivitäten und Ziele. Im Anschluss bleibt genug Zeit, um gemeinsam über Potentiale, Schwierigkeiten, offene Fragen und Lücken dieser Organisierungsansätze zu diskutieren.
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