JFI 24-2018 ++ Unentwegter Kampf: Bedürfnisgerechtes Gesundheitssystem! ++ 5 lange Jahre Streiks bei Amazon ++ Bundeskongress des DGB ++ 70 Jahre Israel: Wo stehen die deutschen Linken? ++ Frankreich 68: Dieses Gefühl des Alles-erreichen-Könnens ++

Jour Fixe Info 24-2018. 14. Jahrgang – 23.05.2018

Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg

00 In eigener Sache: hier kommt DAS LETZTE JOUR FIXE INFO …
vor Inkraftreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) am Freitag den 25.5.2018

01 Jour Fixe zur Situation im Hafen
02 Situation Gesundheitswesen: Bock zum Gärtner gemacht
03 Fünf Jahre Kulturkampf: Streiks bei Amazon gehen weiter
04 Warum Deliveroo-Fahrradkuriere protestieren
05 Clickworker: Digitale Tagelöhner in Deutschland
06 BGE: Freibier für alle
07 Protestaktion gegen die 20 Jahresfeier der iGZ-Sklavenhändler (Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen)
08 21. Ordentlicher Bundeskongress des DGB
09 Auch das gehört zur 70-Jahr-Feier Israels!
10 Frankreich 1968: Dieses Gefühl des Alles-erreichen-Könnens
11 Termine
12 Blitzlicht ins Proletariat

00 In eigener Sache: hier kommt DAS LETZTE JOUR FIXE INFO …

vor Inkraftreten der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) am Freitag den 25.5.2018.
Wenn du auch in Zukunft das Jour Fixe Info beziehen möchtest, ist es erforderlich, dass du dich demnächst neu anmeldest und damit einverstanden erklärst, dass wir die dafür benötigten Daten (deine E-Mailadresse) auf unserer Website speichern.
Derzeit bauen wir die Anmeldeseite um und werden dich in den nächsten Tagen anschreiben und bitten dich neu einzutragen. Bitte achte auf diese E-Mail. Am besten du kontrollierst dazu auch deinen SPAM-Ordner.
Solltest du das Jour Fixe Info in Zukunft nicht weiter beziehen wollen, brauchst du nichts tun. Deine Daten werden gelöscht und das Abonnement eingestellt.
Welche Daten wir speichern und wofür wir sie verwenden, kannst du bereits jetzt in unserer Datenschutzerklärung nachlesen: https://gewerkschaftslinke.hamburg/datenschutz/
Einen informativen Überblick zur  DSGVO gibt es hier: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/dsgvo-das-sollten-sie-zur-datenschutz-grundverordnung-der-eu-wissen-a-1205985.html

zurück zum Inhaltsverzeichnis

01 Erinnerung: Jour Fixe am 6.6. im Curio-Haus
Hamburger Hafen: Arbeitserleichterung oder Stellenvernichtung?

DROHT DER MENSCHENLOSE HAFENBETRIEB? HAFENARBEITER FORDERN: KEINE PRIVATISIERUNG! EINEN RUNDEN TISCH!
Mit Norbert Paulsen (Konzernbetriebsratsvorsitzender HHLA) und Jörn Wölke (Betriebsratsmitglied GHB)
https://gewerkschaftslinke.hamburg/event/jour-fixe-164/

zurück zum Inhaltsverzeichnis

02 Situation Gesundheitswesen: Bock zum Gärtner gemacht

Pflegekräfte verlangen bedürfnisgerechtes Gesundheitssystem
Das vor allem von Pflegekräften getragene »Berliner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus« hat am Dienstag vor dem Sitz des Bundesverbandes der Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) mit einer Protestaktion einen Kontrapunkt zu den aktuell dort laufenden Gesprächen zwischen GKV und Deutscher Krankenhausgesellschaft (DKG) gesetzt. Auch einige Kolleginnen und Kollegen aus Hamburg und Bremen hatten den Weg nach Berlin auf sich genommen.
https://www.jungewelt.de/artikel/332299.gegen-den-notstand.html

Mehr Algorithmen statt Personal?
Aktionsbündnis Patientensicherheit widmete Jahrestagung der Digitalisierung im Gesundheitswesen
Von Marc Bebenroth
https://www.jungewelt.de/artikel/332300.mehr-algorithmen-statt-personal.html

Pflegenotstand in Kliniken: Pflege am Limit
Bremer Bündnis warnt vor prekären Situationen für Patienten – Beschäftigte schreiben Hunderte Gefährdungsanzeigen
http://www.e-pages.dk/weserkurier/14939/article/725622/17/6/render/?token=43d0a3363717b205877d0a947963af79

Mehr Infos zum Hamburger Pflege-Bündnis:
http://www.pflegenotstand-hamburg.de/index.html

zurück zum Inhaltsverzeichnis

03 Fünf Jahre Kulturkampf: Streiks bei Amazon gehen weiter

Von Daniel Behruzi
https://www.jungewelt.de/artikel/332387.f%C3%BCnf-jahre-kulturkampf.html
Anmerkung:
Es ist schon erfreulich, wenn man bei einem Kollegen von Amazon Bad Hersfeld anruft und eine fröhliche Stimme erklingt: Wir streiken heute! Im Jahre 2014 und danach waren wir von Hamburg noch öfter nach Hersfeld gefahren, auch zur Unterstützung der Streiks. Inzwischen streiken die KollegInnen so oft und so unberechenbar, daß das gar nicht mehr möglich wäre und auch nicht nötig ist. Was sehr außergewöhnlich ist: Die Hersfelder KollegInnen bestimmen viele ihrer Streiktage selbst! Und in den letzten Monaten sind mehrere Hundert KollegInnen bei verdi eingetreten. Und da sind auch KollegInnen dabei, die vor vier oder fünf Jahren noch ihre erklärten Gegner waren!
Wenn nun der BWL-Professor Heinemann sagt »Verdi beißt sich an Amazon wie an einer harten Nuss die Zähne aus. Sie sollten es einfach sein lassen mit den Streiks.«, so stimmt weder die Metapher noch seine Empfehlung. Nicht verdi beißt sich die Zähne aus sondern die KollegInnen knabbern seit fünf Jahren an der harten Nuß. Schon beim ersten Streik wußten sie: Wir brauchen einen langen Atem. Sie haben schon viele kleine Happen abgebissen: Weihnachtsgeld, verbesserte Arbeitsbedingungen, die sie ohne Kampf nicht gehabt hätten. Diese Happen sind indes noch viel zu klein aber die KollegInnen sind auf den Geschmack gekommen: Sie werden immer mehr, haben Kontakte zu Amazon-Betrieben in Polen, Frankreich, Tschechien, Spanien und anderen Ländern geschaffen, machen internationale Treffen! Das kann Professor Heinemann, der nur die bisherigen Streiks der sozialpartnerschaftlichen DGB-Gewerkschaften als Maßstab nimmt und jetzt den Goliath Jeff Bezos mit den kleinen verdi-Davids vergleicht, nicht begreifen und empfiehlt: “Sie sollten es einfach sein lassen mit den Streiks“. Der Herr Professor wird dazu lernen müssen: Klassenkampf geht über seinen Horizont. (DW)

Kampf an allen Fronten: Fünf Jahre Streik bei Amazon
Bericht vom Amazon-Forum Bad Hersfeld
Von Violetta Bock
Seit fünf Jahren streiken die Beschäftigten bei Amazon. Sie haben Lohnerhöhungen durchgesetzt, Weihnachtsgeld, erhielten bessere Pausenräume und konnten an manchen Standorten sogar die Quote an befristeten Beschäftigungsverträgen senken. All das ist natürlich eine „freiwillige Leistung“, denn der Tarifvertrag ist noch in weiter Ferne. Deshalb kann auch weiter gestreikt werden und es gelten keine 30 Monate Friedenspflicht.
http://www.sozonline.de/2018/05/kampf-an-allen-fronten-fuenf-jahre-streik-bei-amazon/

Italien: Amazon unter Druck
Beschäftigte des Internetkonzerns im italienischen Castel San Giovanni organisieren sich. Sie sind Teil einer europäischen Protestbewegung
Von Martina Zaninelli
https://www.jungewelt.de/artikel/332316.amazon-unter-druck.html

zurück zum Inhaltsverzeichnis

04 Warum Deliveroo-Fahrradkuriere protestieren

Von Sebastian Friedrich, NDR Info
In größeren Städten sieht man sie immer häufiger: Fahrradkuriere mit großen bunten Warmhalte-Boxen auf dem Rücken – unterwegs von einem Restaurant zum anderen, um den Kunden ihr online bestelltes Essen an die Wohnungstür zu liefern. Die Kuriere beklagen, dass sich ihre Arbeitsbedingungen immer mehr verschlechtern. NDR Info hat einen Radkurier bei seiner Arbeit begleitet.
(video 29 minuten)
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Warum-Deliveroo-Fahrradkuriere-protestieren,deliveroo102.html

zurück zum Inhaltsverzeichnis

05 Clickworker: Digitale Tagelöhner in Deutschland

Von Sebastian Friedrich, NDR Info
https://www.ndr.de/ratgeber/Clickworker-Digitale-Tageloehner-in-Deutschland,clickworker100.html

zurück zum Inhaltsverzeichnis

06 Freibier für alle

Das bedingungslose Grundeinkommen (BGE) hat so viele Freunde gewonnen, dass man meinen könnte, es sei das neue Opium des Volkes
Von Marcus Hammerschmitt
https://www.heise.de/tp/features/Freibier-fuer-alle-4029163.html?seite=all

Vorausschau: Einladung zu verdi-Veranstaltung:
„Bedingungsloses Grundeinkommen – eine Kontroverse“. Ein gutes Leben für alle?
Ist es Leit-Stern oder Irrlicht? Ist Arbeitszeitverkürzung der bessere Weg?
Referentin: Anne Rieger, ehemalige Bevollmächtigte IG Metall Waiblingen
Am 26.6.2018 um 17 Uhr. Gewerkschaftshaus, Ebene 9, Raum St.Georg

zurück zum Inhaltsverzeichnis

07 Protestaktion gegen die 20 Jahresfeier der iGZ-Sklavenhändler

(Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen)
„Zwischenhändler für Arbeitskraft bezeichnen wir als Sklavenhändler. Menschen verleiht man nicht!“
http://www.labournet.de/politik/alltag/leiharbeit/unternehmen/17-mai-2018-in-muenster-protestaktion-gegen-die-20-jahresfeier-der-igz-zwischenhaendler-fuer-arbeitskraft-bezeichnen-wir-als-sklavenhaendler-menschen-verleiht-man-nicht/

17.5. Münster: Gegen Leiharbeit! – Am Ort des Schreckens
“… Nicht nur iGZ Propagandist Thomas Altmann (Markenzeichen: Proletariermütze) ging auf Tuchfühlung, um ein wenig von der Stimmung ganz tief unten im Arbeitsmarkt zu erfahren. Die Gespräche, die sich entwickelten, wurden bisweilen surreal, manchmal eher dadaistitsch. Jeder versuchte sich als nobelster Herr zu präsentieren, der für seine Untergebenen nur das beste will. .”
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329237.msg338228#msg338228

Gysi auf der Party der Ausbeuter
Dachverband der Leiharbeitsfirmen feiert 20jähriges Bestehen. Manager setzen aggressiv auf Wachstum der Branche. Gregor Gysi als Gastredner
Von Simon Zeise
https://www.jungewelt.de/artikel/332641.party-der-ausbeuter.html

Zeitarbeit hat ein Imageproblem
Bei einem Bundeskongress in Münster erinnerte der Linken-Politiker Gregor Gysi Branche an ihre ursprüngliche Zielsetzung.
http://www.wn.de/Muenster/3303385-iGZ-Bundeskongress-in-Muenster-Zeitarbeit-hat-ein-Imageproblem
Anmerkung:
Mann kann vermuten, daß Herr Gysi ein eitler Mensch ist und auch diese Gelegenheit nutzte in die Medien zu kommen. Aber wenn er dabei die Branche „an ihre ursprüngliche Zielsetzung“ erinnert, läßt das an seinem politischen Verstand zweifeln. Allerdings bläst Herr Gysi damit ins gleiche Horn wie Vorstände der DGB-Gewerkschaften – auch sie wollen die Leiharbeit gestalten, nicht abschaffen! Falls er in dieser Höhle des Löwen provoziert und die Abschaffung der Leiharbeit gefordert hätte, hätte er sich ein noch größeres Medienecho verschafft. Dieser Auftritt jedoch dürfte seiner Partei weitere Stimmen gekostet haben, z.B. von Seiten von Millionen Menschen, die als LeiharbeiterInnen arbeiten oder schon mal gearbeitet haben und ihre Arbeit“geber“ als Sklavenhändler bezeichnen. (DW)

zurück zum Inhaltsverzeichnis

08 21. Ordentlicher Bundeskongress des DGB

Lobbyismus statt Klassenanalyse
Von Herbert Schedlbauer
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/05/dgb2018schedlbauer.pdf

Dämpfer für Hoffmann
Im Amt bestätigter DGB-Chef fordert Erhöhung der Tarifbindung und Aufbruch in der Sozialpolitik
https://www.jungewelt.de/artikel/332445.d%C3%A4mpfer-f%C3%BCr-hoffmann.html
Anmerkung:
DGB-Vorsitzender Hoffmann sagt in seiner Rede bezogen auf den technischen Wandel: “Wohin die Reise geht, entscheiden immer noch wir.“ Man fragt sich ob der Herr größenwahnsinnig ist. Nicht das Kapital bestimmt sondern der DGB! Mein Kumpel Otto würde sagen: „Dem haben sie ja ins Gehirn geschissen!“. Aber trotz solcher Aussagen bekommt er 76.3 Prozent Zustimmung bei den Delegierten. Kumpels wie Otto gibt es auf diesem Kongreß wohl keine. Dann widerspricht sich Herr Hoffmann selbst – die Ohnmacht der DGB-Gewerkschaften eingestehend – indem er an die Regierung appelliert, das „digitale Tagelöhnertum“ zu beenden und die Zahl der Unternehmen mit Tarifbindung zu erhöhen. Das können Hoffmann & Co.: Eigene Beweihräucherung und Appelle an die Regierung senden. Angriffe gegen die Verursacher der Misere, das Kapital, unterbleiben. Weil: Es könnte die Stimmung am Verhandlungstisch verderben. (DW)

Politik der Ermöglichung, Kurs der Zurückhaltung: Der OXI-Überblick vor dem DGB-Bundeskongress
https://oxiblog.de/politik-der-ermoeglichung-kurs-der-zurueckhaltung-der-oxi-ueberblick-vor-dem-dgb-bundeskongress/
Anmerkung:
Ist der DGB-Kongreß eine Widerspiegelung der Verfaßtheit der gewerkschaftlichen Basis? Sind die 400 Delegierten repräsentativ für die Gewerkschafts-Mitglieder in den Betrieben und Büros? Drücken sie die zunehmende Prekarisierung der Arbeitswelt aus, das zunehmende Union Busting? Und das Aufflackern von Widerstand? Oder spiegelt der Kongreß wider, daß der Apparat die Beschickung des Kongresses im Griff hat, um gegenüber Regierung, Kapital und Öffentlichkeit seine soziale Friedfertigkeit und soziale Partnerschaft zu bezeugen? (DW)

„Solidarität war immer das Ergebnis von Kämpfen“
Interview von Thomas Jourdan mit Oliver Nachtwey
http://www.sueddeutsche.de/politik/ungleichheit-solidaritaet-war-immer-das-ergebnis-von-kaempfen-1.3962607
Anmerkung:
Beim DGB-Kongreß tauchen die Wörter Kapitalismus, Internationalismus, Klasse und Solidarität in der dicken Antragsmappe kaum oder gar nicht auf. Der Soziologe Nachtwey stellte in einer Studie bei der er „AfD-Wähler, die vorher in irgendeiner Weise politisch aktiv waren in der Zivilgesellschaft“ befragte, fest: „Häufig sind diese Leute enttäuschte Idealisten, die sich von der Gesellschaft verlassen fühlen. Wir treffen da wenig auf die traditionellen Rassisten. Wir treffen auf die Leute, die eine starke Vereinsamung einen starken Gesellschaftsverlust haben, aber gleichzeitig immer nach etwas suchen, wo sie Bindung finden.“ Es ist nachvollziehbar, daß sie das, was sie suchen in einer DGB-Gewerkschaft, die den Klassenkampf negiert und eine „funktionierende Sozialpartnerschaft mit den Arbeitgebern“ sucht, nicht finden. Kein Ort des Andockens! Da fällt man schon leicht auf die starken Worte bei der AfD rein. (DW)

21. Ordentlicher Bundeskongress des DGB: Sozialpartnerschaft statt Kehrtwende
Aus Sicht des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften ist „ eine funktionierende Sozialpartnerschaft mit den Arbeitgebern eine unverzichtbare Erfolgsbedingung für die Gestaltung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und für Demokratie in Deutschland und Europa» (Antrag 001).
Von Herbert Schedlbauer, Berlin
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/05/dgb2018schedlbauer2.pdf
Anmerkung:
Eine Voraussage: Beim 22. Parlament der Arbeit im Jahre 2022 wird Vorsitzender Hoffmann vielleicht wieder 16,8 Prozent weniger Stimmen bekommen. Zu den kritischen Stimmen der Delegierten Carsten (IGM), Detlef (verdi), Raja (verdi) und Marlies (GEW) werden vielleicht drei oder vier kritische Delegierte dazukommen. Obwohl die Beschwörungen, „die Unternehmerverbände sollen endlich mit der Be- und Verhinderung der Arbeit von Betriebs- und Personalräten und mit der gezielten Bekämpfung von Gewerkschaften (Union Busting)“ aufhören nichts gefruchtet hatte. Herr Hoffmann wird weiter behaupten „Wir sind ein starker Partner für Wirtschaft und Politik“. Und die kritischen Delegierten werden auch 2022 wieder schildern wie „die Arbeitergeber das Arbeitsgesetz schleifen“.
Wobei Herr Hoffmann ja in einem Recht hat: Die Partner in Wirtschaft und Politik sehen sie wirklich als starken Partner, der der Aufgabe hervorragend nachkommt, in Betrieb und Gesellschaft für sozialen Frieden zu sorgen. Aber wer hätte auch erwartet, daß die Rebellion gegen die Verhältnisse sich zuerst bei derartigen Tagungen äußern. (DW)“.

zurück zum Inhaltsverzeichnis

09 Auch das gehört zur 70-Jahr-Feier Israels:

Ein Bericht von „Haaretz“ über die ungewöhnlich schweren Verletzungen von Palästinensern
https://www.nachdenkseiten.de/?p=43672

Ein unerhörter Vorfall erzählt viel über Israel
Natalie Portman, ihre Israel-Kritik und die Reaktion der israelischen Politiker und Gesellschaft.
http://www.fr.de/kultur/natalie-portman-ein-unerhoerter-vorfall-erzaehlt-viel-ueber-israel-a-1491859

Brandbrief israelischer Schriftsteller*innen zur Abschiebung von Geflüchteten
http://www.rosalux.org.il/dokumentiert-brandbrief-israelischer-schriftstellerinnen-zur-abschiebung-von-gefluchteten/

Der letzte Bundist
Der Tod von Yitzhak Luden, dem letzten israelischen Aktivisten des Bunds (Allgemeiner Jiddischer Arbeiterbund), bedeutet auch das Ende der jüdisch-sozialistischen Arbeiterbewegung. Diese Bewegung hatte ihren Höhepunkt in Polen in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen erreicht, doch es gelang ihr nicht, eine wirkliche Alternative zur zionistischen Bewegung zu bieten.
http://www.rosalux.org.il/der-letzte-bundist/
Anmerkung:
Dazu paßt gut ein Zitat aus der Rede von Ben Gurion vom 14. Mai 1948, als er versprach: Israel werde „all seinen Bürgern ohne Unterschied von Religion, Rasse und Geschlecht, soziale und politische Gleichberechtigung verbürgen“.

»Eher gedenke ich der Nakba«
70 Jahre Israel: In Deutschland parteienübergreifende Jubelstimmung, Kritik kommt von israelischen Linken.
Von Peter Schaber
https://www.jungewelt.de/artikel/332454.eher-gedenke-ich-der-nakba.html
Anmerkung:
Es ist beeindruckend, wenn Frauen, die nach eigenem Bekunden aus stockkonservativen zionistischen Elternhäusern kommen, begeistert in der Armee dienen, sich zu Kritikerinnen der israelischen Regierung und ihrer Politik gegen die Palästinenser entwickeln. Und es ist beeindruckend, daß in Deutschland Linke und besonders die Partei DIE LINKE in die parteiübergreifende Jubelstimmung für die Politik der israelischen Regierung einstimmt. Das ist einzigartig in Europa! (DW)

Verwirkte Relevanz
Die Partei DIE LINKE ist mit der aktuellen Radikalisierung ihres Pro-Israel-Kurses endgültig im deutschen Nationalkonsens aufgegangen
Projekt Kritische Aufklärung sprach mit dem israelischen Marxisten Moshe Zuckermann über deutsche LINKE, die sich mit Rechten solidarisieren, Joachim Gauck für sich entdeckt haben, vom humanistischen Judentum nichts mehr wissen wollen, die Palästinenser verraten haben, eine politische Kultur des Opportunismus pflegen – und lieber den Mund halten sollten, wenn jüdische Linke Einspruch gegen die unsäglichen deutschen und israelischen Zustände erheben.
Das Gespräch führte Susann Witt-Stahl.
http://projektkritischeaufklaerung.de/de/verwirkte-relevanz/

zurück zum Inhaltsverzeichnis

10 Frankreich 1968: Dieses Gefühl des Alles-erreichen-Könnens

Als die Revolutionsträume plötzlich Wirklichkeit wurden: Ein Teilnehmer der Pariser Mai-Proteste erinnert sich an die „Nacht der Barrikaden“ – und das, was sie auslöste
http://www.taz.de/Archiv-Suche/!5501321&s=&SuchRahmen=Print/

zurück zum Inhaltsverzeichnis

11 Termine

mpz-salon: ‚Mädchen in Sicht – Zukunft im Hafen‘
Am Donnerstag, den 24. Mai 2018  um 19:30 Uhr zeigt das mpz (Sternstr. 2, gegenüber von U-Feldstr.) den Dokumentarfilm: ‚Mädchen in Sicht – Zukunft im Hafen – Das Mädchenwandbild der FrauenFreiluftGalerie Hamburg‘ von Leslie Franke.
http://mpz-hamburg.de/veranstaltungen/

Dezentraler Aktionstag zu Steuertricks am 26. Mai. Infostand von attac 11 Uhr vor dem Apple Store, Jungfernstieg 12
Wir wollen nicht länger zusehen, wie Amazon, Apple, Ikea, VW und Co. fast keine Abgaben an den Staat leisten und sich dabei eine goldene Nase verdienen. Allein durch deren Steuertricks entgehen den Staaten weltweit rund 500 Milliarden Dollar – Geld, das wir dringend für Bildung, Gesundheit, Bekämpfung von globaler Armut und Klimawandel und vieles anderes brauchen.
Wir wenden uns aber auch gegen die Ausbeutungspraktiken innerhalb dieser Konzerne. Amazon u.a. sind bekannt bekannt für niedrige Löhne und prekäre Arbeitsverhältnisse. Somit verdienen sie doppelt: Sie erwirtschaften große Gewinne auf Kosten der Arbeitnehmer_innen und versteuern diese nicht einmal. Auf diesen Skandal möchten wir aufmerksam machen.
http://www.attac-netzwerk.de/hamburg/startseite/
https://www.attac.de/kampagnen/konzernbesteuerung/aktionstag-am-26052018/

Info vom AK Distomo
Distomo – Unbeglichene Schuld(en)
Dokumentarisches Theaterstück zu dem Massaker der SS in Distomo und den noch ausstehenden Reparations- und Entschädigungszahlungen an Griechenland.
31. Mai 2018, 20:00 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45, 20099 Hamburg, Eintritt: 10.-
Am 10. Juni 1944 überfällt eine deutsche SS-Einheit das griechische Dorf Distomo und ermordet 218 Dorfbewohner*innen. Die Täter werden strafrechtlich nie verfolgt, die umgerechnet 28 Millionen Euro an eingeklagten Entschädigungsansprüchen nie gezahlt…
Schwerpunkt des Stückes ist es, mit den Mitteln des Theaters den Kampf der Überlebenden und den Angehörigen der Ermordeten um Anerkennung des ihnen erfahrenen Verbrechens und die Entschädigung für das erlittene Unrecht darzustellen.
Weitere Informationen:
http://ak-distomo.nadir.org/

Diskussion zur Zukunft des Hamburger Hafens
Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung, u.a. mit Angela Titzrath – Vorstandvorsitzende der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG): http://calendar.boell.de/de/event/abstieg-die-zweite-liga
Dienstag, 05. Juni 2018, 18.30 Uhr, Seemannsheim am Krayenkamp 5 (Hamburg)

zurück zum Inhaltsverzeichnis

12 Blitzlicht ins Proletariat

Rentner auf Zuverdienste angewiesen
In der BRD gibt es inzwischen 21 Millionen Rentner. Die arm-machenden „Rentenreformen“ der letzten Jahre treiben diese Menschen immer stärker in zusätzliche Lohnarbeit (Minijobs etc.). Waren im Jahr 2002 noch 4,2% der Personen zwischen 65 und 74 Jahren erwerbstätig, lag die Quote 2016 bereits bei 11,4%. Das bedeutet, dass jeder Neunte dieser Altersgruppe einem bezahlten Job nachging.
Quelle: Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung – Junge Welt 26.4.2018

zurück zum Inhaltsverzeichnis

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*