Veröffentlicht / ergänzt am
Zur Diskussion: Der Parteiansatz – Ursache für das Scheitern revolutionärer Gruppen im Gefolge der 1968-er-Bewegung
Zum Inhalt dieses Beitrags:
- Die Lage: Gewerkschaften haben versagt. Parteien sind gescheitert.
- Wer wir sind
- Aus dem historischen Scheitern heißt es Schlüsse zu ziehen
- Warum kein flächendeckender Widerstand trotz zunehmender Kapitalangriffe?
- Ende Gelände und Amazon Bad Hersfeld als Vorbilder
- Was heißt Qualifizierte Vernetzung (QV)?
- Die Struktur der QV
- Unsere Gegner
- Klarheit und Organisierung
- Parteienstreit in Betrieb und Gewerkschaft – früher und auch heute
- Vom antiautoritären zum autoritären Bewusstsein – aber Berni Kelb lag richtig!
- Qualifizierte Vernetzung ist die Organisationsform der wirklichen Bewegung!
- Ergänzung Juni 2019: Vom Feudalismus/Monarchismus über die „Formale Demokratie“ – den „Parlamentarismus“ – zu den modernen Bewegungen wie Gelbwesten und FFF
Nachdem wir als Linke die Erfahrung gemacht haben, dass die Emanzipation der Arbeiterklasse durch die Organisierung in Parteien gescheitert ist, stehen wir vor der Aufgabe, neue, zeitgemäße, wirksame Formen der Kollektivität und des Widerstandes zu finden. Und zwar gemeinsam von BetriebsaktivistInnen mit UnterstützerInnen.
Die Lage: Gewerkschaften haben versagt. Parteien sind gescheitert
Der Parteiansatz in Form von sozialdemokratischen Parteien ist gescheitert, sie haben sich fast ganz aufgelöst wie in Italien, Frankreich oder sind reduziert auf 17 Prozent wie in Deutschland (in Ostdeutschland sind sie sogar nur noch fünftstärkste Partei). Kein Wunder, denn es waren Sozialdemokraten in den westeuropäischen Ländern, die dem Neolibealismus als Steigbügelhalter gedient haben, wenn nicht sogar dessen Vortrupp waren!
Auch der Parteiansatz kommunistischer Parteien ist gescheitert. Einmal als Zusammenbruch der realsozialistischen Staaten nach 1989, zum anderen schon früher, nämlich Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre, als sich in der BRD die vielen um 1970 gegründeten K-Gruppen (ich nehme sie hier mal alle zusammen unter diesen Begriff, ob Maoisten, Trotzkisten oder DKP) wieder auflösten oder um 90 oder 95 Prozent ihrer Mitglieder geschrumpft sind.
(Ich negiere dabei überhaupt nicht, dass für viele aus der damaligen Generation die Zeit in diesen Organisationen eine wichtige und prägende war!).
Die DGB-Gewerkschaften stehen mit ihrer Sozialpartnerschaftsideologie auf der Seite von Kapital und Staat. Wobei schon unterschieden werden muss zwischen den einzelnen DGB-Gewerkschaften, ob sie generell jeden Konflikt mit dem Kapital ablehnen wie die IG BCE (der Neupack-Streik vor sechs Jahren war ein Ausrutscher) und zB verdi, die öfter Streiks zulässt – sie nennt es konfliktive Sozialpartnerschaft. Auch muss man sehen, dass etliche GewerkschaftssekretärInnen auf unserer Seite stehen.
Die DGB-Gewerkschaften haben die Spaltungen, zB in Stammbelegschaften und Outgesourcte, nicht geschaffen, aber sie haben sich an die Interessen des Kapitals angepasst und mitgemacht. Und keinen Widerstand gegen Kapital und Staat organisiert.
Die kommunistischen Parteien gescheitert, die Gewerkschaftsführungen auf der Gegenseite – ein Fazit, das wir anerkennen und von dem wir in unserer politischen Praxis ausgehen müssen!
Der weiße männliche Facharbeiter ist nicht mehr das revolutionäre Subjekt, er ist wie alle Bewohner des Nordens durch Konsum und Denken, in die herrschende imperiale Lebensweise verstrickt. Das Durchschauen dieser imperialen Lebensweise ist die Voraussetzung für Emanzipation. Heute stehen wir vor der Aufgabe, die Welt vor den imperialen Katastrophen zu retten.
Heute an die politischen Aufgaben mit den Instrumenten des vorigen oder vorvorigen Jahrhunderts zu gehen ist verfehlt, ja töricht.
In früheren Zeiten der Arbeiterbewegung gab es eine wesentlich größere Einheitlichkeit an der Betriebsbasis. Tausende Lohnabhängige arbeiteten in großen Fabrikhallen, in ähnlich materiell schlimmer Lage. Die wesentliche Spaltung war „nur“ die in Angestellte und ArbeiterInnen.
Das Zusammenkommen war leicht am Machtort der Arbeiterklasse.
Es war eine bessere Voraussetzung als heute, ein Bewußtsein von Kollektivität von Macht zu erlangen, einer Zeit der Aufsplitterung und Vereinzelung.
Heute ist die Quote der Lohnabhängigen an der gesamten Erwerbsbevölkerung wesentlich größer, nämlich 90 Prozent! Aber die Zersplitterung der Arbeiterklasse ist unvergleichlich größer geworden!Es gibt Aufspaltungen in Stammbelegschaften, Prekäre, LeiharbeiterInnen, WerkverträglerInnen, Outgesourcte in verschiedenste Firmen, Sub- und Subsubunternehmer und etliche weitere. Durch die mangelnde Kollektivität und ein mangelndes Gewerkschaftsleben stellt sich erheblich schwerer ein Klassenbewußtsein und ein Bewußtsein der eigenen Kraft am Arbeitsplatz ein.
Um so wichtiger ist es für die Gruppen der Qualifizierten Vernetzung (QV), dieses schlafende oder verhinderte Bewußtsein ans Tageslicht zu bringen.
Das Bewußtsein der eigenen Kraft entsteht nur durch eigene Bewegung. Allerdings nicht durch eine „Erneuerung durch Streiks“ wie es sich Gewerkschaftsführer vorstellen, daß nämlich sie häufiger streiken lassen, sondern bereits durch selbstorganisierte kleinste Aktionen oder Streiks. Die Initiative, die Organisation, die Verantwortung, alles muß bei den KollegInnen selbst liegen – dann spüren sie spüren sie hre Kollektivität und ihre Kraft.
Wenn Bewußtheit der eigenen Kraft entstehen soll, muß durch die Gruppen der QV auch klar gemacht werden, wo sich Hindernisse befinden. Damit ist nicht nur die Stärke, die Strategie und die Taktik der Kapitalisten gemeint sondern auch die Bremser und Verhinderer in den eigenen Reihen: Alle, die die Ideologie der Sozialpartnerschaft sich zu eigen gemacht haben oder sie noch nicht überwunden haben.
Es ist Aufgabe der Gruppen der QV, ein Bewußtsein dafür herzustellen, daß trotz der Aufgesplittertheit in der Arbeiterklasse eine einheitliche Interessenlage besteht und die Lohnabhängigen zusammen die Kraft darstellen (in sich haben) zur Veränderung, wenn sie sich dessen bewußt werden.
Ein weiterer grundlegender Faktor ist das Produzentenbewußtsein: Der Stolz auf die eigene Arbeit. Darauf, die Werte der Gesellschaft zu produzieren. Stattdessen ist ihnen ein Konsumentenbewußtsein eingeimpft worden. Sie sollen von ihrer aktiven Rolle in der Gesellschaft, dem Produzieren, abgelenkt werden und in ihrem Denken auf die passive Rolle des Konsumenten festgelegt werden.
So ist den Lohnabhängigen ihr Interesse für das, was sie produzieren (Produkte oder Dienstleistungen) abtrainiert worden.
An die Stelle tritt ein Jobbewußtsein, es geht nur um das Geld, um sich „was leisten“ zu können – oder überhaupt durchzukommen.
Damit wird die Verantwortung für die Produkte aufgegeben, die man hergestellt hat. Der Kapitalismus macht die ArbeiterInnen zu funktionierenden Objekten, deren Lebenszweck sich im Konsumieren erfüllt.
Wer wir sind
Wir als ältere UnterstützerInnen sind meist aus der Generation, die geprägt wurde in der 68er Bewegung, die eine Jugend- und Studentenbewegung war, und die mit Sozialismusvorstellungen in die Betriebe ging.
Unsere Vorgänger-Generation, von der wir vieles gelernt haben, war eine Generation, die vom Kriegserlebnis und den Jahren nach 1945 geprägt war: Der „Nie wieder Krieg Bewegung“ mit ihren sozialistischen Gesellschaftsvorstellungen und dann dem Versanden dieser Hoffnungen in der Wiederaufbauzeit und der Orientierung auf Konsum.
Heute befinden wir uns in einer Zeit, in der die Herrschenden die Arbeits- und Lebensbedingungen drastisch verschlechtern. Die Klasse der Lohnabhängigen ist größer aber auch fragmentierter als je! Der sogenannte Mittelstand – das Fundament für die heutige Demokratie – schmilzt ab. Auch wenn in einzelnen Betrieben oder Branchen Widerstand aufflackert, ist noch keine neue Arbeiterbewegung entstanden, kein Klassenbewußtsein hat sich entwickelt. In Teilen der Linken, in einigen linken Medien wird angefangen, über Klasse und Klassenkampf zu diskutieren.
(Siehe das Buch von Sebastian Friedrich, Hrsg.): Neue Klassenpolitik. http://www.labournet.de/?p=139439 )
Gerade hier und jetzt, wo in einzelnen Betrieben und Branchen Widerstand aufflackert, stellt sich die Frage, in welcher Form der Widerstand sich organisiert.
Setzen wir uns dafür ein, dass die jungen AktivistInnen, ob aus den Betrieben oder aus der Umweltbewegung ihnen gemäße Formen für Klassenkampf finden und das Scheitern nach 1945 und 1968 nicht wiederholen.
Gehen wir mit ihnen zusammen den Weg der Qualitativen Vernetzung! (QV)
Aus dem historischen Scheitern heißt es Schlüsse zu ziehen
Sozialismus kommt nicht durch das Parlament !
In der Weimarer Zeit waren die sozialdemokratischen Massen auch für eine sozialistische Gesellschaft als Endziel, aber ohne Revolution auf parlamentarischem Weg! Heute gibt es in der Sozialdemokratie kein sozialistisches Endziel mehr, nur noch den parlamentarischen Weg. Und der ist inzwischen zu einem Sandweg/einer Sackgasse verkommen, wo Reformen verabschiedet werden, die den Lohnabhängigen als Erfolge verkauft werden. (Paradebeispiel: Hartz I-IV, die Agenda 2010).
Die Unterstützer/Innen von Betriebskämpfen haben die Erfahrung gemacht, dass die Restkader der K-Gruppen in der heute entstehenden Bewegung selten fördernd aber meistens störend oder zerstörerisch sich bemerkbar machen. Sie mischen sich parteieigennützig ein und sind offen oder verdeckt untereinander Konkurrenten. Sie haben andere Ziele als die übrigen UnterstützerInnen, denen es ausschließlich um die Entwicklung der wirklichen Bewegung geht. Sie werben um Parteimitgliedschaften oder Wählerstimmen. Die Unterstützung ist nur Mittel zum Zweck, steht erst an zweiter Stelle! Sie ist taktisch und unecht. Als positive Ausnahme von der Regel konnte man Kollegen vom Arbeiterbund, tätig bei Daimler Bremen, mehrfach wahrnehmen. Sie stellten das Parteimäßige radikal in den Hintergrund, traten als Kollegen auf.
Warum kein flächendeckender Widerstand trotz zunehmender Kapitalangriffe?
Obwohl die Zumutungen und Kapitalangriffe in den Betrieben ständig zunehmen, organisiert sich in der Kollegenschaft kein flächendeckender und adäquater Widerstand.
Sondern ein antikapitalistische Bewusstsein zigtausender junger KollegInnen manifestiert sich eher in Kampagnen wie G-7 Treffen in Heiligendamm, Anti -TTIP, Anti G-20 Protesten, Hambacher Forst. Einige Jahre früher war dieses Phänomen schon sichtbar, auch bei Stuttgarter „NormalbürgerInnen“ bei den Protesten gegen Stuttgart 21. Dieses antikapitalistische Bewusstsein fand keinen Weg in die Betriebsebene hinein.
Die Hartnäckigkeit und den Ideenreichtum wie bei G20 und Hambacher Forst wünschte man sich bei Betriebskämpfen! Hier machen zwar auch viele GewerkschafterInnen mit, aber die Gewerkschaften als Organisationen haben oder hatten keinen Einfluss, Gottseidank! Sie sind mit ihrer ausgesprochen sozialpartnerschaftlichen Befriedungspolitik – spätestens seit 1954 – und ihrer Standortpolitik verantwortlich für die weitgehende Lähmung oder sogar für die Verhinderung von Widerstand.
Dennoch: Es flackern nachhaltig und dauerhaft betriebliche Kämpfe auf, die deutschlandweit bekannt werden: Immer wieder bei Amazon an mehreren Standorten, bei Neue Halberg Guss in Leipzig und Saarbrücken, Streiks in etlichen Krankenhäusern der Republik. Es bilden sich auch kleine UnterstützerInnenkreise vor Ort.
Was fehlt, ist die massenhafte Unterstützung aller Linken und darüber hinaus von Menschen, die sich dem anschließen. Aber nicht mal die Mitglieder der Linkspartei, die in der AG Betrieb und Gewerkschaft zusammengeschlossen sind, tauchen organisiert bei Betriebskämpfen auf.
Es ist Anspruch und Perspektive einer Qualitativen Vernetzung (QV), dass sich die politisch bewussten Beschäftigten dieses Landes an ihren Arbeitsplätzen in eigenständigen und selbstbewussten Betriebsgruppen und Betriebszellen organisieren und sich branchenmäßig oder örtlich mit anderen Gruppen und Zellen vernetzen. Und ebenfalls mit UnterstützerInnengruppen, allen politisch bewussten Menschen außerhalb der Betriebe: RentnerInnen, StudentInnen, Erwerbslosen, Solo-Selbständigen, Vereinzelten. Beide, Betriebsgruppen und Unterstützungsgruppen, sind Teil der Bewegung. Diese ist horizontal, basisdemokratisch und antiautoritär. Sowohl die Bewegung innerhalb als auch außerhalb der Betriebe orientiert sich, wenn man mal begrifflich einen Rückgriff in die Geschichte macht, an rätedemokratischen Mustern. Menschen, die hier mitmachen, werden anders geprägt. Es ist keine Prägung mehr wie in der Vergangenheit als sie in die linken Parteien strömten und dort politisch sozialisiert wurden. Sie fanden autoritäre Strukturen von Hierarchie, Bürokratie und Konkurrenz vor, in die sich die Neu-eingetretenen einordnen bzw. unterordnen mussten.
Ende Gelände und Amazon Bad Hersfeld als Vorbilder
Als Beispiel und Vorbild für die Formierung einer neuen Arbeiterbewegung können die Bewegungen Hambacher Forst/Ende Gelände dienen! Wir können von der Form der Organisierung und dem Bewusstsein der AkteurInnen viel lernen. Sie haben kein autoritäres Verhältnis zueinander, setzen ihre Körper ein, jedoch ohne Gewalt gegen die Polizei, sie sind international aufgestellt.
Es gibt aber auch schon ein spannendes Beispiel aus unserem Bereich, dem Betriebskampf. Das ist die Betriebsgruppe von Amazon in Bad Hersfeld. Sie sind ein Kern von ein paar Dutzend KollegInnen in dem 4.000 Personen-Betrieb, die eine eigenständige, kämpferische und kreative Praxis entwickelt haben. Eigenständig in dem Sinne, dass sie weitgehend unabhängig von verdi-Strukturen agieren, obwohl alle verdi-Mitglieder sind. Von Bsirske/Nutzenberger (Bundesvorstand verdi) haben sie sich schon vor Jahren ausbedungen, dass sie für eine bestimmte Anzahl von Tagen selbst bestimmen wann sie streiken! Das dürfte einmalig sein in der deutschen Gewerkschaftslandschaft. Sie haben damit ein Prinzip durchgesetzt, das allgemeingültig werden muss in den DGB-Gewerkschaften: Die Basis zwingt den Vorständen ihren Willen auf. Die Gewerkschaftsapparate sind die Dienstleister der Mitglieder. Die Hersfelder praktizieren außerdem – wie die AktivistInnen von Ende Gelände – Internationalismus. Mit, aber auch ohne verdi organisieren sie internationale Treffen und besuchen sich gegenseitig. Es ist ihre einzige Chance, gegen den weltweiten Konzern erfolgreich sein zu können.
Was heißt Qualifizierte Vernetzung (QV)?
Was heißt qualifizierte Vernetzung, qualitatives Netzwerk? Es gibt keine spezifische Ausrichtung auf Leninismus, Trotzkismus, Stalinismus, Maoismus, Anarchismus, was immer eine Ausrichtung auf die jeweilige Linie war und die Bekämpfung der Konkurrenz in der eigenen Organisation und der der anderen Organisationen zur Folge hatte. Innerhalb der eigenen Organisation ging ein Großteil der Energie dafür drauf, auf die Einhaltung der Linie und Bewahrung der Dogmen zu achten. Wer von der Linie abwich, wurde bekämpft, ausgegrenzt und zum Schluss ausgeschlossen. Bei einem „Qualifizierten Netzwerk“ ist eine allgemeine Widerstandsplattform die Grundlage. Alle, die diese bejahen sind im Netzwerk willkommen. Es gibt keine heilige, dogmatische Linie sondern wir sind ein breiter Widerstandsstrom zur Förderung und Unterstützung der wirklichen Bewegung mit dem Ziel der Abschaffung des Kapitalismus.
Die Mitmachenden haben unterschiedliche politische Sozialisationen und Erfahrungen, diskutieren und streiten sich vor dem Hintergrund des gemeinsamen Zieles, ganz anders als die Parteienspezies mit ihrem Streit um die „richtige Linie“.
Das „Qualifizierte Netzwerk“ beinhaltet durchaus Verbindlichkeit, Engagement, Verantwortlichkeit und Zuverlässigkeit! Qualifizierte Vernetzung ist viel mehr als eine übers Internet! Internet ist nur ein hervorragendes technisches Hilfsmittel. Die Organisierung im Netzwerk bedarf der Treffen und der direkten Kommunikation der AktivistInnen. Diese Orte des Austausches, der Theoriediskussion und der Praxisplanung sind die neue Organisationsform! Diese Treffen sind sowohl regelmäßig als auch bei Bedarf. Sie sind nicht gelegentlich, „zufällig“ oder nur bei Kampagnen (wie Anti-G20, TTIP). Inhalte der Treffen sind die Betriebskämpfe oder Beratung bei der Organisierung von Betriebszellen.
Also: Wesenselement der QV ist die Praxis, die Unterstützung der betrieblichen Kämpfe. Aber: Die notwendige Schulung für eine wirksame Praxis muss in geeigneten Orten innerhalb der QV vermittelt werden!
Selbstredend ist die Organisierung horizontal und nicht hierarchisch. Die QV lebt von der Lebendigkeit und Aktivität und der Diskussion von Widersprüchen auf allen Ebenen, besonders der untersten.
Die Struktur der QV
Die Vernetzung hat zwei Ebenen: Die UnterstützerInnen, die nicht mehr bzw. noch nicht in Betrieben arbeiten. Und KollegInnen in Betrieben, die sich in eigenständigen Betriebszellen organisieren. (Eigenständig heißt, sie sind keiner Organisation, auch nicht der Gewerkschaft, untergeordnet).
a) Betriebszellen oder -gruppen vernetzen sich untereinander
b) Auch Unterstützungsgruppen vernetzen sich untereinander. Ihre Funktion ist die des Angebots von Beratung, Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktherstellung. Sie treten in keiner Weise als Bestimmer oder Stellvertreter auf! In ihnen dürfte sich viel gewerkschaftliches und politisches Erfahrungspotential gesammelt haben. Es wäre ein Verhalten wider den Geist der QV, falls das zur Bevormundung genützt würde.
c) Vernetzung zwischen a) und b)
Ob und wann eine Zentrale, eine Koordinationsstelle gebildet wird, ist eine Frage der Entwicklung, sie steht aktuell nicht an!
Die QV ist Ausdruck der Bewegung, wie ein atmendes Wesen der Bewegung angepasst – fern jeglicher bürokratische Starrheit. Falls KollegInnen aus Betriebsgruppen oder Unterstützungsgruppen zB in ökologischen Gruppen wie Ende Gelände oder Hambacher Forst aktiv sind, entstehen Querverbindungen, die zu begrüßen sind. Genau so sind Querverbindungen zu Attac oder vielen anderen Gruppen zu begrüßen. Dadurch wird auch die Bedeutung des Betriebskampfes im linken Milieu deutlich gemacht. Der Zugang von Betriebszellen und -gruppen oder Unterstützungsgruppen zu ökologischen Gruppen, Attac oder wem auch immer, ist leicht möglich, weil keine parteimäßigen Absichten dahinter stecken. Nur die des Voranbringens der Bewegung!
Unsere Gegner
Die Aktiven der qualifizierten Vernetzung haben gegen drei Gegner zu kämpfen:
a) Der Hauptgegner ist der Eigentümer, die Geschäftsleitung, schikanierende Vorgesetzte. (Allerdings: Nur vom Kapitalverhältnis zu reden, dass es zu bekämpfen gilt, reicht nicht – falls angebracht, muss konkretisiert, personalisiert werden!).
b) Es sind die Gewerkschaftsführungen und Teile des Gewerkschaftsapparates, die Sozialpartnerschaft befürworten und sich damit auf die Seite des Kapitals stellen. Auch Betriebsräte mit ihrem Co-Management machen sich zum Gegner.
c) Ein weiterer Gegner ist sichtbar geworden: Rechtsradikale Führer mit ihren Organisationen AfD, Pegida und ihren betrieblichen Ablegern. Da müssen wir eigene Standpunkte erarbeiten mit der Unterscheidung zwischen den rechtsradikalen Führergarnituren und KollegInnen neben uns, die auf die nationale Agitation des „innen und außen“ hereingefallen sind. Ein Bollwerk gegen den rechten Formierungsprozeß kann nur eine starke soziale Bewegung in den Betrieben sein. Sie gilt es zu schaffen! An sie können unsichere, verwirrte, suchende KollegInnen andocken, die noch nicht die grundsätzliche Einschätzung des „oben und unten“ begriffen haben. Bei den offiziellen Gremien der DGB-Gewerkschaften können sie nicht andocken, mit ihrem Klasseninstinkt spüren sie die Anpassung und das Kompromißlertum mit Staat und Kapital. Sie suchen nach einer starken Alternative zum DGB. Die DGB-Gewerkschaften mit ihrem obersten Dogma der Sozialpartnerschaft und des Standortdenkens haben eine große Überlappung mit AfD und Pegida!
Klarheit in den Köpfen der KollegInnen ist nötig, damit sie ihre Gewerkschaften nicht als ADAC für das Arbeitsverhältnis ansehen, die Hauptamtlichen als Stellvertreter, die alles richten – sondern dass sie das Janusgesicht der DGB-Gewerkschaften erkennen: Einerseits auf Druck den Forderungen der Basis nach besseren Arbeitsbedingungen nachgeben, dh streiken „lassen“, aber andererseits ihrer selbstgewählten Aufgabe gerecht werden, die Arbeitskämpfe unter Kontrolle zu behalten um den sozialen Frieden zu bewahren. Obwohl die DGB-Gewerkschaften dieses Janusgesicht haben, müssen wir uns gegebenenfalls in ihnen organisieren. Viele Streiks wären nicht möglich gewesen, wenn die KollegInnen sich vorher nicht organisiert hätten (Beispiele: gate gourmet, Neupack, Amazon). Es gilt die Devise: Sich organisieren, um beim großen Haufen zu sein, kollektiv handeln zu können, aber die Eigenständigkeit in Betriebsgruppen und -zellen bewahren, Selbstbewußtsein entwickeln und sich, falls notwendig, durchsetzen gegen den Gewerkschaftsapparat. Wieder das Beispiel von Neupack während ihres Streiks: Kollegen erklärten selbstbewusst gegen IG BCE-Sekretäre: Wir sind die IG BCE! Und von Amazon Bad Hersfeld: Sie trugen t-shirts: Wir sind verdi! Was meinte, „Wir sind ein kämpfendes Kollektiv, kommt zu uns!“ Es gilt, dem Gewerkschaftsapparat und den -führungen den eigenen Willen aufzuzwingen. Das geht auch schon in kleineren Betrieben!
Klarheit und Organisierung
Für uns sind Betriebe und Arbeitsplatz die Orte der Macht. Indem sich die ArbeiterInnen ihrer Macht bewusst werden, dass sie mit Streiks, Sabotage, Betriebsbesetzungen dem Kapital paroli bieten können, können sie nicht nur ihre Arbeitssituation verbessern sondern auch die Welt verändern. Wir unterstützen und beteiligen uns selbstredend auch an Kampagnen wie Anti G-20 – aber unser Hauptort ist der Dauerkampf am Ort der Mehrwertproduktion – der Betrieb! Es gibt den schönen Satz eines Bad Hersfelder Amazon-Kollegen: Wir streiken bis zur Rente und – darüber hinaus.
Es kann und soll hier kein fertiges Modell vorgeschlagen werden. Eine sich entwickelnde Arbeiterbewegung schafft sich ihre Formen selbst. Wir können nur mit unseren Gedanken und Vorschlägen beratend Einfluss nehmen. Und eine Wiederauferstehung des Partei(un)wesens bekämpfen.
Parteienstreit in Betrieb und Gewerkschaft – früher und auch heute
In der Weimarer Zeit gingen die Streitereien buchstäblich bis aufs Messer. Nach 1945 gab es Überfälle auf „gegnerische“ Versammlungen (Von KPD-Störtrupps auf Brandleristen und Trotzkisten). In den 70er und 80er Jahren nahm der Streit zwischen den kommunistischen Gruppen oft mehr Zeit und Energie in Anspruch als der Kampf gegen die Geschäftsleitung bzw. die Auseinandersetzung mit den sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaftsführungen und der AfA (Sozialdemokratische Betriebsgruppen). In Großbetrieben gab es zwei, drei, vier verschiedene kommunistische Gruppen, die sich bekämpften. Wie viel mehr hätten wir damals erreichen können, wenn sich alle linken Gruppen einig gewesen wären. Klar ist aber auch: Situation und Bewusstsein der Belegschaften setzten den Möglichkeiten klassenkämpferischer Betriebspolitik ihre Grenzen.
Das Parteiwesen insgesamt war ein Hindernis, wenn auch revolutionär scheinend und wird es auch in Zukunft sein, falls wir es nicht überwinden.
Eine weitere Ebene von Störung und Streit, der sehr nervig sein kann, entsteht durch bestimmte Aktive – es sind meistens Männer – für die nicht die Sache vorrangig ist sondern die Herausstellung und Befriedigung ihres Ego. Ihre Eitelkeit ist geradezu ihr Antrieb. Sie wollen im Mittelpunkt stehen, sogar in kleinsten Kreisen geht es ihnen um die „Stammtischhoheit“. Es darf nicht reflektionslos deren Aktivität hingenommen werden, sondern das Problematische an ihrem Verhalten muss offen angesprochen werden. Sie müssen quasi von den anderen erzogen werden.
Dass die Chemie in den Gruppen stimmt und Freundlichkeit der Grundtenor ist, ist ein wichtiger Faktor im Klassenkampf.
Vom antiautoritären zum autoritären Bewusstsein – aber Berni Kelb lag richtig!
Die politisch aufwachende und aufbegehrende junge Generation nach 1967 hatte ein ambivalentes Bewusstsein: Zuerst war sie empfänglich für die antiautoritären Inhalte des SDS, kurze Zeit später, Anfang der 70er organisierte sich ein Großteil von ihnen jedoch in K-Gruppen mit ihren autoritären Strukturen, akzeptierte ZK und Kontrollen, wie es sie in keiner bürgerlichen Partei gab. Auf die Gründe dieses Umschlagens soll an dieser Stelle nicht eingegangen werden. Nur soviel: Der Zweck, die Revolution, an die man glaubte, heiligte die Mittel, die Unterwerfung unter die Parteioberen.
Einen Markierungspunkt für diesen Umbruch stellt Berni Kelb dar, ein Metallarbeiter aus Hamburg (Jahrgang 1934), Mitglied der illegalen KPD und FDJ-Sekretär von Hamburg. Nach dem 20. Parteitag der KPdSU äußerte er Kritik am Umgang der Führung mit der Basis und wurde ausgeschlossen: Er wandelte sich vom gehorchenden Stalinisten zum „ersten Antiautoritären“, wie er genannt wurde. Über seine Erfahrungen in der Betriebsarbeit schrieb er die Broschüre: „Betriebsfibel“, mit – für heute – sagenhafter Auflage. Obwohl das Büchlein massenhaft gekauft wurde, hatte sein Inhalt keine Auswirkungen auf die Betriebsarbeit der vielen autoritär-kommunistischen Gruppen im Betrieb. Ihre Praxis war genau das Gegenteil von dem, was Berni Kelb in seinem Büchlein einforderte.
Berni war ein zu früh Gekommener, ein Unzeitgemäßer. Vielleicht kommt jetzt seine Zeit?
https://von-unten-auf.org/2014/06/12/berni-kelb-betriebsfibel/
Unsere heutige Aufgabe ist es, einer neuerlichen Entwicklung hin zu autoritärem Parteiglauben und -organisierung entgegenzuwirken. Dabei ist die Mentalität in der heutigen jungen Generation günstig: Die Ablehnung autoritärer Strukturen; demokratische werden vorausgesetzt.
Eben dies wird heute von jungen AktivistInnen bei Kämpfen wie im Hambacher Forst praktiziert!
Qualifizierte Vernetzung ist die Organisationsform der wirklichen Bewegung!
Alwin Altenwald.
November 2018
Ergänzung Juni 2019:
Vom Feudalismus/Monarchismus über die „Formale Demokratie“ – den „Parlamentarismus“ – zu den modernen Bewegungen wie Gelbwesten und FFF
Historisch folgte die Demokratie auf den Feudalismus/Monarchismus. Die Demokratie, der Parlamentarismus, war die Kampfform der stärker werdenden Bourgeoisie, um auf der Staatsebene dem Kaiser/König und dem Adel die Macht abzuringen. Dem Glauben im Feudalismus an die Gotterwähltheit des Kaisers/Königs setzte sie die Realitätvon Masse und Massenbewegung entgegen.
Mit dieser Idee zog die Bourgeoisie die proletarischen Massen im Kampf gegen den Adel auf ihre Seite. Für beide schien es eine winwin-Situation. Die Bourgeoisie brauchte die Massen als KämpferInnen gegen Adel und Monarchie und als große Zahl (Stimmvieh) bei den Wahlen in die Parlamente. Auch wenn zu Anfang die Frauen ganz davon ausgeschlossen waren und es ein Dreiklassenwahlrecht gab: Für die Masse, das Proletariat, war es dennoch ein vielversprechender Weg, um durch Zahl und Masse um durch Zahl und Masse an die Staatsmacht oder zumindest zur Beteiligung an der Staatsmacht zu kommen.
Die ersten Versuche waren 1688 die „Glorreiche Revolution“ in England, 1789 und 1871 in Frankreich und 1848 in Deutschland. Der historische Umbruch war dann 1917 in Russland und 1918 in Deutschland, als dutzende Fürstenkronen aufs Pflaster rollten.
Für das Proletariat ging diese Rechnung aber nicht auf. In den Parlamenten wurden ihre Parteien samt VertreterInnen gezähmt, in den bürgerlichen Staat integriert. Ihren eigentlichen Kampffeldern, den Betrieben und der Straße, wurden sie entfremdet.
Der zentrale Bestimmungs- und Herrschaftsort war fortan das Parlament. Herrschaftsorgane waren die bürgerlichen Parteien. Sie hatten keine direkte sondern eine abgeleitete Macht, die wirkliche Macht lag in den Händen der Kapitalbesitzer. Das Parlament mit Polizei, Justiz, Militär war nicht nur das reale Machtorgan des Kapitals sondern vor allem ein Illusionsorgan für die Massen, für die Wähler. Diese mussten glauben, daß es ihr Machtort sei. Das ist bis heute weitgehend gelungen. Dieser Anschein von „Volksmacht“ wird erzeugt, indem Parteien in einem umfassenden Spektrum in den Parlamenten vertreten sein dürfen: Von Sozialdemokraten/Kommunisten bis Monarchisten! Damit gelang und gelingt es, den Schein zu erzeugen, daß das Parlament ein wirklicher Ort der Repräsentanz des Volkswillens ist.
Die Macht aber liegt beim Kapital und seinen Organen: Medien, Polizei, Justiz, Militär, früher auch Kirchen. Die ADGB/DGB-Gewerkschaften haben sich dieser Herrschaftselite angeschlossen. Alle diese Organe sind der Bewahrung des Kapitalismus verpflichtet. Getarnt wird das damit, daß es „Bewahrung der Demokratie“ genannt wird.
Ein Stück Wahrheit scheint durch, wenn Frau Merkel von „marktkonformer Demokratie“ spricht. Oder wenn TINA (there ist no alternative) von Thatcher/Blair/Schröder/Merkel als eisernes Prinzip hochgehalten wird. Danach gibt es zum Kapitalismus/Neoliberalismus, der marktkonformen parlamentarischen Demokratie, keine Alternative.
Gegen diese Logik kamen im vorigen Jahr mehrere Protestbewegungen auf!
Die Gelbwestenbewegung in Frankreich, dann länderübergreifend FFF (fridays for future). Es sind antikapitalistische Widerstandsformen, die noch in den Kinderschuhen stecken, besonders FFF. Sie sind in einzelnen ihrer Wesensmerkmale Bestätigungen der Vorstellung von „Qualifizierter Vernetzung (QV)“,unserem Konzept, sie lehnen die Vorstellung von Organisation in Parteien als Voraussetzung für ihre Wirkmächtigkeit ab.
Weitere Beispiele sind, außer der Gelbwestenbewegung und FFF, Organisationen und Bewegungen wie Ende Gelände/Hambacher Wald, CFF (change for future), ER (extinction rebellion), Antifa-Altona Ost.
Wie oben beschrieben, waren Parteien und Parlament ein wirksames Instrument für die Bourgeoisie im Kampf gegen den Adel und Monarchie. Für das Proletariat, die hart arbeitende Bevölkerung, sind sie das keinesfalls, Parteien und Parlamente sind fremde und ihm nicht gemäße Felder! Sozialisten/Kommunisten/Anarchisten müssen sich taktisch gegenüber diesen real bestehenden Strukturen verhalten und sie für sich nutzen, aber die ihnen gemäßen Kampforte sind die Orte der Mehrwertproduktion und die Straße, die Plätze. Auch wenn es sicherlich neu zu entwickelnder Strukturen zur Ausübung überörtlicher und überbetrieblicher Macht bedarf.
Wenn es historisch Versuche gab, per Wahl die Mehrheit und Macht in einem Parlament zu erringen wie in Chile (Präsident Salvador Allende), dann greift das kapitalistische System, hier mit Hilfe der USA, zu nichtparlamentarischen Mitteln (Putsch durch Pinochet am 11.9.1973), um diesen Versuch zu beenden.
Eigentlich müssten das alle Linken als ideologische Muttermilch aufgesogen haben: Das Zarentum wurde in der Februarrevolution 1917 durch die Räte (Sowjets) gestürzt (die Sozialrevolutionäre, Menschewiken und Bolschewiken spielten dabei keine Rolle!), das kaiserliche Regime in Deutschland wurde 1918 in der Novemberrevolution durch einen Volksaufstand gestürzt, eine wichtige Rolle spielten dabei die Revolutionären Obleute in Berlin. Also: Das Kampffeld des Proletariats ist die Straße, der Volksaufstand und der Betrieb – die Delegierung in die Hallen der Bourgeoisie, das Parlament ist tödlich!
Aber die Bourgeoisie hat in der Zeit seiner Herrschaft, besonders seit 1919, dem Beginn der Weimarer Republik, diese „formale Demokratie“ als gesellschaftliches Non Plus Ultra hingestellt, als alternativlos. In einer wirklichen Demokratie jedoch herrscht nicht das Geld sondern die Menschen, die die Werte erschaffen. Sie wählen sich, auf Zeit, ihre Beauftragten (Räte), die sie jederzeit wieder abwählen können.
Es ist fast ein hypnotischer Zwang, daß auch heute noch in Deutschland ca. 2/3 der Wahlberechtigten zur Wahl geht und davon fast alle die sich zur Wahl stellenden demokratisch/kapitalistischen Parteien wählen.
Es fehlt die Klarheit, sich an der Wahl nur aus taktischen Gründen zu beteiligen und die Einsicht, daß das wirkliche Machtpotential nicht im Kreuzchenmachen liegt sondern in der potentiellen Macht am Arbeitsplatz.
Insofern ist die bewusste Tendenz, nicht zur Wahl zu gehen (oder nur aus taktischen Gründen), sich aber sich politisch zu betätigen ein wichtiger Schritt nach vorn!
Diese Tendenz dürfte sich bei jungen AktivistInnen von Ende Gelände/Hambacher Wald, CFF, ER ausdrücken, weniger bei der Masse, die jeden Freitag zu den Demos und Kundgebungen von FFF geht. Von denen haben viele noch die ideologischen Kinderschuhe an, daß sie glauben (unterstützt von Wissenschaftlern), mit ihren Forderungen an Parteien und deren Politiker etwas bewirken zu können. Sie haben noch nicht erkannt, daß ihre Ansprechpartner Teil des Problems sind, nicht Teil der Lösung. Die Lösung liegt nur bei ihnen selbst. Es ist zu hoffen, daß sie auf dem Weg zu dieser Erkenntnis nicht zu lange Umwege machen. Es war für uns alle ja einige riesige und erfreuliche Überraschung, daß aus dem Stand diese Jugendbewegungen entstanden sind! Falls jemand uns im Juni 2018 FFF von heute beschrieben hätte, hätten wir das wohl als politischen Wunschtraum abgetan. Ich jedenfalls.
Alwin Altenwald.
Juni 2019.
Dieser Artikel verdient eine Antwort. Der Parteiansatz hätte versagt. Der Parteiansatz bürgerlicher Parteien die sich vornehmlich als Stützen einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung verstehen und das Personal entsprechend selektieren muss versagen. Alles andere wäre eine Überraschung. Sie können genauso wie die korporatistischen Gewerkschaften die Interessen der Arbeiterklasse nicht vertreten. An diese Stelle müssen revolutionäre Parteien treten, versehen mit einem anderen Auftrag. Der Begriff „die Linken“ ist nicht oder nur unscharf definiert und deshalb kaum in der Lage deren Möglichkeiten und Begrenzungen zu beschreiben. Die KPs werden in Deutschland seit jeher mit allen Mitteln bekämpft und führen nicht zuletzt auch deshalb ein Mauerblümchendasein. In den K-Gruppen der alten BRD, deren Bildung durch staatliche Organe nach Kräften gefördert wurde, je mehr desto besser, wurden die widerständischen Teile der Arbeiterklasse erfolgreich gespalten. Deren Führungspersonal (um nur wenige wie Trittin, Kretschmann, Schlauch) war und ist teilweise von zweifelhaftem Charakter wie man an deren Emporkömmlingen heute leicht erkennen kann. Die KPs in Deutschland – zumindest jene mit marxistisch-leninistischem Kern – wären erst dann gescheitert, sobald sie ihre Ideologie verraten haben. Das ist zumindest bei DKP und KPD nicht der Fall. Es ist die Frage zu stellen, ob Instrumente aufgrund ihres Alters dysfunktional sind. Ist ein Thermometer veraltet nur weil es bereits einige hundert Jahre existiert? Wohl kaum. Ist alles neue einfach besser weil es neu ist? Wohl kaum. Die Kampfbedingungen in der guten alten Fabrik war unter den damaligen Verhältnissen günstiger als sie es heute sind. Die Arbeiterklasse kann sich die Kampfbedingungen jedoch nicht aussuchen. Sie muß alle Instrumente die ihr verfügbar sind angemessen einsetzen. Als Lösung wird die QV als Organisationform der wirklichen Bewegung angepriesen obwohl das daran Bessere derzeit unbekannt ist. Was ist eine wirkliche Bewegung? Teile der Arbeiterklasse sind sich auch jetzt bereits ihrer Möglichkeiten bewußt und besitzen Bewußtsein. Es sind wenige, aber es gibt sie. In der jetzigen Lage bedeutet bereits das Anwenden geltender Gesetze gegen zugespitzte Ausbeutung angewandter Widerstand. Betriebsräte sind Menschen und Organe in denen zumindest teilweise völlig klar gegen die kapitalistischen Zumutungen vorgegangen wird. Die Herabwürdigung kämpfender Genossen der KPs als Rest-Kader ist eine Diffamierung, weil sie trotz aller Widrigkeiten die noch vorhandenen Strukturen am Leben erhalten und dem Feind trotzen. Immer wieder flackert Widerstand, getragen auch durch bürgerliche Kreise auf. Regelmäßig sind es nicht die Widerstände der Arbeiterklasse und regelmäßig versanden diese. Jüngstes Beispiel ist der gescheiterte Versuch der aus den Kreisen der PdL mit der Bewegung „Aufstehen“ lanciert wurde. Mit größter Wahrscheinlichkeit wird die Bewegung „Fridays For Future“ diesem schlechten Beispiel folgen. Die Ursachen sind ähnlich, weil die richtigen Fragen erst gar nicht gestellt werden sondern Randthemen bespielt werden. Die BRD hat derzeit objektiv kaum ein Möglichkeit den Klimawandel allein zu stoppen. Die gesellschaftliche Struktur des deutschen Kapitalismus wird auch nicht in Frage gestellt. Damit wird die Hauptfrage nicht gestellt und bleibt demzufolge unbeantwortet. Das Fokussieren auf Randthemen wird auch die FFF ans Ende bringen. Damit wurden erneut Zeit und Aufwand vergeudet. Der Nachweis, daß
rätedemokratischen Strukturen anderen Versuchen zur Gestaltung einer anderen Gesellschaft ist, bleibt zu führen. Wo sind diese Beweise? Wo sind die Amazon-Betriebskampfgruppen bislang erfolgreich? Werden sie es jemals sein? Es wird eine Reihe von -Ismen aufgeführt die alle schlecht seien. Warum dem so sei bleibt unerklärt. In der Lebenswirklichkeit hat jeder Kleingärtnerverein am Rande der kleinen Stadt eine Satzung – nix anderes als ein Dogma auf das man sich verständigte. Weil es sonst nicht geht. Um überhaupt etwas in die Gänge zu kriegen, ist politische Klarheit in den Köpfen zu schaffen. Das ist keine leichte erzieherisch-vermittelnde Aufgabe. Diese ist anzupacken. Kein gutes Beispiel ist FFF, weil hier einzig junge Menschen mit dem Ziel der Irreführung beschäftigt werden. Da wundert es nicht mehr, wenn die Politikone Thunberg Atomkraft befürwortet. Der Rückgriff auf einen der wirkungsvollsten Kampfbegriffe welcher der herrschenden Klasse zur Verfügung steht – den Stalinismus – in Kelbs Biografie hätte man hier nicht erwartet. Der XX. Parteitag der KPdSU markiert nicht mehr oder weniger als den Übergang zur Konterrevolution in der UdSSR und ist kein Meisterwerk der KPdSU. Viele sind auf den Auftritt des größten Konterrevolutionärs und Handlanger der CIA, N. Chrutschtschow hereingefallen. Wir werden Zeugen dessen sein, was in einem Jahr von FFF noch übrig geblieben sein wird.
Die KP s. Qualifizierte Vernetzung. FFF
Zum Kommentar von Julius Bach(*) zu: Qualifizierte Vernetzung – die richtige Form für den Klassenkampf heute!
(*) Der Genosse Bach ist Betriebsrat in einem Metallbetrieb in Thüringen
Die KP s
Zuerst zu einigen konkreten Kritikpunkten an dem Text: https://gewerkschaftslinke.hamburg/2019/06/22/qualifizierte-vernetzung-die-richtige-form-fuer-den-klassenkampf-heute/
Der Genosse Bach schreibt: „Die KPs werden in Deutschland seit jeher mit allen Mitteln bekämpft und führen nicht zuletzt auch deshalb ein Mauerblümchendasein“. Zu fragen ist, werden und wurden nicht überall die KPs „mit allen Mitteln“ bekämpft? Warum waren die KPs z.B. in Frankreich und Italien starke Massenparteien, die das System herausforderten? Für die BRD müßte sich der Genosse Bach fragen, ob es nicht andere Gründe gab, weshalb die KPD/DKP und später alle K-Gruppen nicht über ein „Mauerblümchendasein“ hinauskamen. (In der BRD bekam die KPD bei der ersten Bundestagswahl immerhin 5.7 Prozent).
Dann schreibt er einen gegensätzlichen Satz, daß die K-Grupppen in der alten BRD durch staatlich Organe nach Kräften gefördert wurden. (Davon habe ich nie was gemerkt!!).Was denn nun: „mit allen Mitteln bekämpft“ oder „nach Kräften gefördert“?
Der Genosse Bach unterteilt die kommunistische Gruppen und Parteien, in solche, die ihre Ideologie verraten haben und welche, bei denen das nicht der Fall ist. Zu Letzteren zählt er DKP und KPD. Dieser Ansicht mag er sein.
Meine Herangehensweise bei kommunistischen oder linken Gruppen ist eine ganz andere: Ich beurteile sie danach, ob sie in der aufkommenden wirklichen Bewegung diese stören, zerstören oder wirksam unterstützen. Ob bei ihnen ihre Linie und Werbung für ihre Organisation im Vordergrund steht oder die selbstlose Unterstützung von Betriebskämpfen. Es gibt Gruppen wie den „Funken“ bei Daimler in Bremen, die schon 2009 bei der Entlassung von 1.100 HafenarbeiterInnen beim Gesamthafenbetrieb (GHB) bewiesen haben, daß sie diese ArbeiterInnen und ihr Komitee unterstützten. Und mit ihrer Betriebsgruppe auch im Werk erfolgreiche Arbeit leisten, so beim „wilden Streik“ vor vier Jahren. Leider sind sie eine Ausnahme.
Der Begriff des Scheiterns
Nach Auffassung des Genossen Bach ist eine kommunistische Partei erst dann gescheitert, „sobald sie ihre Ideologie verraten“ hat. Für mich ist sie auch dann gescheitert, wenn sie bis zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft ist und weder in betrieblichen Kämpfen noch in gesellschaftlichen Bewegungen eine Rolle spielt. Oder sich aufgelöst hat. Für mich ist das kommunistische Staatsmodell mit seinen Parteien 1989 durch Implosion gescheitert, unabhängig davon, ob die weiterbestehenden KP´s „ihre Ideologie“ verraten haben.
Genauso sind für mich die K-Gruppen, DKP, trotzkistische Gruppen gescheitert, die um 1970 in Vielzahl gegründet wurden. Der Grund ist: Sie haben, sofern sie noch in Rest-Größen bestehen, keinerlei Bedeutung mehr in den aufkommenden Kämpfen. Was zu denken geben sollte, angesichts der sozialen und ökologischen Zuspitzungen durch den Kapitalismus/Imperialismus: Es bildet sich ein Boden für Klassenkampf und die vorhandenen übrig gebliebenen kommunistischen Gruppen sind impotent.
Falls man allerdings argumentiert wie der Genosse Bach und am alten Parteimodell festhält, entledigt man sich der Aufgabe des Nachdenkens über diesen Widerspruch – oder kommt zu Scheinerklärungen.
Dem Satz von ihm: „Die Arbeiterklasse kann sich die Kampfbedingungen jedoch nicht aussuchen. Sie muß alle Instrumente, die ihr verfügbar sind, angemessen einsetzen“ stimme ich voll zu! Diese Instrumente muß die Arbeiterklasse sich allerdings erst schaffen, sie sind eben nicht seit 160 Jahren parat! Der Versuch eines Beitrags dazu sollte der Artikel: „Qualifizierte Vernetzung – die richtige Form für den Klassenkampf heute!“ sein.
Kommunisten: Kampf gegeneinander statt miteinander
Wieso die Bezeichnung „Rest-Kader“ eine Beleidigung kämpfender Genossen sein soll, ist mir unerklärlich. Ich selbst war in einer dieser Gruppen, die um 90 bis 95 geschrumpft sind.
Viele jüngere Menschen sind damals nicht nur in linke Gruppen/Parteien eingetreten sondern sind auch in die Betriebe gegangen, um „Revolution zu machen“, als „Avantgarde des Proletariats“. Unter Jüngeren in den Betrieben fanden sie damals durchaus Zuspruch.
Sie erwarben einerseits in diesen autoritär strukturierten Gruppen/Parteien wichtige politische Kenntnisse, gerieten andererseits nach einiger Zeit in Konflikt mit diesen autoritären Strukturen, wurden ausgeschlossen oder gingen selber.
Leider bekriegten sich diese Gruppen häufig heftig untereinander als den gemeinsamen Gegner, die Geschäftsleitungen. Der lachende Dritte war so oft die Betriebsgruppe der AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen), eine Organisation der SPD, die auf Sozialpartnerschaft mit dem Kapitals ausgerichtet war und ist.
Bernie Kelb versuchte mit seinem Buch „Die Betriebsfibel“ gegenzusteuern angesichts der zerstrittenen Verhältnisse unter den Linken in den Betrieben. Leider vergeblich. Sein Buch hatte zwar eine hohe Auflage, aber keine merkbare Wirkung. Er war ein Unzeitgemäßer. Vielleicht fällt das Buch bei heute aufkommenden Kämpfen auf fruchtbaren Boden!
Berni Kelb: Die Betriebsfibel. Als pdf im internet erhältlich.
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2014/06/betriebsfibel.pdf
Die meisten der BetriebsaktivistInnen, sie kamen überwiegend aus dem Bürgertum, verließen nach einigen Jahren wieder die Betriebe und begannen ein Studium oder setzten es fort, um dann die „versäumte“ Karriere nachzuholen.
Etliche aber blieben in den Betrieben – bis zur Rente! Das schildert sehr gut Jan Ole Arps in seinem Buch: „Frühschicht. Linke Fabrikintervention in den 70er Jahren“
https://kritisch-lesen.de/rezension/der-revolutionare-prinz-und-das-proletarische-dornroschen
Er schildert auch, daß viele erst wirksamere Betriebsarbeit leisten konnten, indem sie die Anleitungen der Polit-Kader ignorierten oder aus diesen Polit-Gruppen ausgeschieden waren.
Rätedemokratie und Amazon
In seiner Ablehnung rätedemokratischer Strukturen führt er als Beispiel KollegInnengruppen bei Amazon an und fragt: „Wo sind die Amazon-Betriebskampfgruppen bislang erfolgreich? Werden sie es jemals sein?“ Wohl keine der erst wenigen Betriebsgruppen bei Amazon sieht sich als Betriebskampfgruppe. Es gilt, ihr Wesen zu verstehen: Einige sind vor ca. 7 Jahren beim Punkt Null angefangen, es gab keine gewerkschaftliche Organisierung im jeweiligen Lager. In einigen Städten wie Bad Hersfeld und Leipzig, haben sie nicht nur einen relativ hohen Organisationsgrad sondern eine erfolgreiche Praxis, einschließlich des Aufbaus der Verbindungen zwischen den einzelnen Standorten in Deutschland und auch international. Und einige praktizieren durchaus eigenständiges Handeln gegenüber verdi.
Stalinismus
Der Genosse Bach datiert „den Übergang zur Konterrevolution in der UdSSR auf den XX. Parteitag der KPdSU (1956). Andere Anhänger der SU datieren „den Übergang zur Konterrevolution“ mit dem Amtsantritt Gorbatschows als Generalsekretär der KPdSU im Jahre 1985. In diesem Zusammenhang empfehle ich das Buch von Thomann/Friedetzky: „Aufstieg und Fall der Arbeitermacht in Russland“
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0317.html
Es stellt eine ganz andere Frage, ob die Konterrevolution1956 oder 1985 war!
Allerdings sollte sich der Genosse Bach die Frage stellen, warum der Stalinismus zu „einem der wirkungvollsten Kampfbegriffe der herrschenden Klasse“, besonders in der BRD und in Polen, werden konnte. Darauf kann an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden.
FFF: Ein Irrweg?!
Wenn der Genosse Bach der Bewegung Fridays for Future (FFF) vorwirft, sie fokussiere sich auf Randthemen und verfehle die Hauptfrage, so zeigt er ein völliges Unverständnis dieser aufkommenden Jugendbewegung. Er schreibt, daß „hier einzig junge Menschen mit dem Ziel der Irreführung beschäftigt werden“. Damit unterstellt er, daß es keine Bewegung aus sich heraus ist sondern außengesteuert und instrumentualisiert. Mit dieser Einschätzung liegt er absolut falsch, auch wenn in einigen Städten Einzelne aus der Grünen Jugend eine dominierende Rolle spielen.
Der Genosse Bach schreibt als letzten Satz
„Wir werden Zeuge dessen sein, was in einem Jahr von FFF noch übrig geblieben sein wird“. Bei der Beantwortung dürfe nochmal ein Hinweis auf die Jugend- und StudentInnenbewegung nützlich sein, die ab 1967 auch in Westdeutschland entstand.
Für die damals politisierten jungen Menschen hatte sie eine oft prägende Bedeutung in ihrem weiteren Leben. Viele von ihnen blieben weiter politisch aktiv, in welcher Weise auch immer. Etliche gingen den Gang in die Institutionen und etablierten sich dort.
Es gibt nur einen wesentlichen Unterschied von damals zu heute: Die damals politisch Aufgewachten und aktiv Gewordenen lebten mitten in der Zeit des Wirtschaftswunders! Sie konnten sich, nachdem es mit dem „Revolution machen in den Betrieben“ kurzfristig nicht klappte, jeglichen ihrer Studien- oder Berufswünsche erfüllen. Sie konnten, gerade als Bürgerkinder, in das Wirtschaftswunder hineinleben.
Diese Weg steht den heute bei FFF Protestierenden und Rebellierenden nicht offen! Und: Während es in den 70er Jahren ökonomisch und sozial aufwärts ging, verschlechtert sich beim Hauptthema von FFF, der Klimakatastrophe, die Lage von Jahr zu Jahr.
Was man schon jetzt sagen kann und nicht erst in einem Jahr. Die Bewegung FFF hat alle Schüler und jungen Menschen geprägt, die bisher daran teilgenommen haben. Sie haben was Eigenes auf die Beine gestellt, sich gegen die Schulleitungen gestellt (Streik), kritisieren die Regierung vehement, haben ein Kollektivgefühl erfahren, haben sich vernetzt, auch international. Sie bekommen von vielen Seiten Gegenwind und machen politische Erfahrungen!
Mit dieser politischen Prägung werden sie ins Studium oder in den Beruf gehen und dort wirken.
Es bilden sich SprecherInnen, AnführerInnen, AktivistInnen und Gruppen heraus und es wird sich zeigen, ob sie weiter Bestand haben, nachdem die jetzige Form der Freitagsstreiks zurückgeht. Ob das Wirken dieser Gruppen- oder Einzelkader in Zukunft auf fruchtbaren Boden fällt, hängt von den gesellschaftlichen Zuständen ab. Nur eines ist sicher: Die Klimakatastrophe ist weiter vorhanden und verschärft sich. Sie leben, im Gegensatz zu ihren Eltern/Großeltern in ein Leben mit Klimakatastrophe hinein!
Deshalb ist es fatal, wie es der Genosse Bach macht, die FFF als Irrweg zu verurteilen sondern die Aufgabe von Linken sollte es sein, Einfluß bei FFF zu nehmen, deren Blick auf die soziale Frage zu erweitern. Daß die jungen Menschen bei FFF es heute noch nicht tun, ist für mich in keiner Weise verwunderlich, ihre Erfahrungsbereiche sind Schule und Uni, noch nicht das Arbeitsleben.
Alwin Altenwald