Clemens Tönnies ist nicht nur ein Rassist sondern das System Tönnies ist Menschenschinderei!

Die rassistische Äußerung von Clemens Tönnies hat große Aufmerksamkeit ausgelöst: „Dann würden die Afrikaner aufhören, Bäume zu fällen, und sie hören auf, wenn’s dunkel ist, Kinder zu produzieren.“ Dafür bekam er Beifall auf dem Handwerkertag in Paderborn.

Eines ähnlichen Jargons befleißigte sich Fürstin Gloria von Thurn und Taxis mit ihrem unsäglichen „Der Schwarze schnackselt gern“.

Eine derartige Ausdruckweise ist also nicht nur an Stammtischen sondern auch unter der gesellschaftlichen Prominenz in Deutschland üblich.

Clemens Tönnies ist nun nicht nur seit 2001 Aufsichtsratsvorsitzender von Schalke 04 sondern auch Inhaber von Deutschlands größtem Fleischkonzern mit weltweit 16.000 Beschäftigten, 6,65 Milliarden Umsatz und einem Vermögen von 1,4 Milliarden Umsatz (US-Magazin Forbes).

Die beleidigende und rassistische Äußerung gegen AfrikanerInnen von Tönnies – die immerhin keinem schadet sondern nur etwas über sein Niveau aussagt – steht bei uns aber nicht im Mittelpunkt sondern die Zustände, die in seinen Großschlachtereien herrschen. Er beschäftigt tausende WerksvertragsarbeiterInnen mittels Subunternehmern, die unter entwürdigenden Zuständen leben und arbeiten.

Auch in seiner „Stapelfelder Rede“ kritisierte Prälat Peter Kossen (Lengerich) präzise die Zustände bei Großschlachtereien.

Die Kommunen benennend, fragt Peter Kossen: „Wie weit reicht hier der Arm eines Clemens Tönnies?“

https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Lengerich/3602896-Fuer-Wuerde-und-Gerechtigkeit-Peter-Kossens-Rede-in-Stapelfeld

Das ist eine Horrorwelt, die wir kennenlernen, wenn wir uns mit den Arbeits- und Lebensbedingungen der WerksvertragsarbeiterInnen befassen. In Kellinghusen sind rumänische Werksvertragsarbeiter von Vorarbeitern zusammengeschlagen worden, ein rumänischer Kollege, George Berca, hatte einen Unfall, bei er sich die Hand verstümmelte. Tönnies dazu: Selbstverstümmelung!

Diese Zuständen sind zwangsläufige Folgen des Werkvertragssystems in der Fleischindustrie und des System Tönnies. Präses Peter Kossen hat für die überausgebeuteten WerksvertragsarbeiterInnen deshalb den Namen Wegwerfmenschen gefunden. Zu Recht.

Wir vom Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg beteiligen uns deshalb beim „Stützkreis“ in Kellinghusen, einer Initiative, die sich für bessere Arbeits- und Wohnbedingungen der WerksvertragsarbeiterInnen bei Tönnies einsetzt und gegen das Werksvertragssystem, das solche Zustände erst möglich macht. Der Stützkreis trifft sich seit über einem Jahr.

Wir haben im Januar ein Jour Fixe zum Thema „Arbeits- und Lebensbedingungen bei Tönnies“ gemacht, dabei waren Aktive aus Kellinghusen, von Initiativen aus Rheda-Wiedenbrück und Gütersloh. Ebenso waren wir beteiligt an der Demo und Kundgebung gegen Tönnies im Frühjahr in Rheda-Wiedenbrück.

Über die Zustände bei Großschlachtereien wie Tönnies, über die Auswirkungen des Werkvertragssystem berichten wir kontinuierlich in unseren Jour Fixe Infos und Treffen.

Wir sind also dauerhaft dran am Thema Tönnies &Co.

Seit fünf Jahren gibt es außerdem einen Kreis „GewerkschafterInnen gegen Fertigmacher/Union Busting“, der bisher drei Konferenzen oder workhops ausrichtete. An diesen Kreis können sich Betroffene oder am Thema Interessierte wenden!

kontakt@gewerkschaftslinke.hamburg

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