LKW-Fahrer: Aufträge geht noch. Stimmung schlecht, nix mit Solidarität!

von D.I., LKW Fahrer, aus NRW

Unsere Firma hat mit der Coronakrise an einem Standort 40% der Aufträge vorübergehend eingebüßt, am anderen Standort nichts, der läuft zu 100%.
In der Branche allerdings ist viel eingebrochen, vor allem die Transportpreise.
Ich war bereits eine Woche in Kurzarbeit.
In puncto aktueller Sicherheits-, Gesundheits- und Hygienestandards ist in der Firma alles gut, außerhalb nicht. Das Verkehrsministerium hat für die Zeit der Krise die Lenk- und Ruhezeiten aufgeweicht. Hatte heute einen Autohof, der die Dusche geschlossen hat. Allgemein in vielen Firmen nur noch Dixi-Klo ohne fließend Wasser, die Firmentoiletten dürfen von uns nicht mehr benutzt werden.
Die Stimmung der Kollegen reicht von „scheißegal“ bis sauer. Viele Anordnungen werden mit „sinnlos“ kommentiert.
Überall in den Medien wird von Solidarität und Zusammenhalt gefaselt. Kommt aber so nicht bei den Betreffenden „systemrelevanten“ Berufen an, eher Egoismus.

Gruß von D.I.

One Reply to “LKW-Fahrer: Aufträge geht noch. Stimmung schlecht, nix mit Solidarität!”

  1. Ich möchte mich als BKF diesen Ausführungen anschließen. Bis auf den letzten Satz im Bericht. „Überall in den Medien wird von Solidarität und Zusammenhalt gefaselt. Kommt aber so nicht bei den Betreffenden „systemrelevanten“ Berufen an, eher Egoismus.“

    Zusammenhalten können nur wir selbst indem wir uns organisieren und unsere Organisation auch anerkannt wird. Das schränkt die Möglichkeiten einer relativ schnellen Hilfe ein und fordert die Mitarbeit aller. Stille Zustimmung reicht nicht und verurteilt jede Organisation zum scheitern.

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