JFI 30-2021 ++ 35 Jahr Arbeitskampf in Metallkonzern ++ GDL-Arbeitskampf 2021 ++ Moia-Fahrer: Sie sollen fahren, nicht pinkeln ++ Stolpersteine in Hamburg: Erfahrungen einer Kollegin! ++ Hamburger Fotojournalist im Irak festgenommen ++

Jour Fixe Info 30-2021. 17. Jahrgang – 09.07.2021

Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg

 

 

01 Starke Bewegungen und breite Bündnisse in Frankreich

Videokonferenz zur politischen Situation in Frankreich 2021 am 10.7. von 17 Uhr bis 19 Uhr
Eine gemeinsame Veranstaltung von Attac Hamburg und Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg
Berichte und Diskussion mit Marie-Dominique Vernhes (Attac Hamburg) und Willi Hajek (Marseille)
https://gewerkschaftslinke.hamburg/event/starke-bewegungen-und-breite-buendnisse-in-frankreich-videokonferenz/
Video-Konferenz am 10. Juli 2021, 17-19 Uhr über Frankreich
Raum für die Videokonferenz: https://vk.attac.de/b/reg-fgf-ssr-o3v

Der Zorn der Cheminots

Von Hansgeorg Hermann
Eisenbahner in Frankreich streiken gegen Kürzungsprogramm und Missmanagement von Staatskonzern SNCF und Regierung: »Das Maß ist voll«
Seit Präsident Emmanuel Macron 2018 mit einem seiner neuen neoliberalen Gesetze die staatliche Eisenbahngesellschaft SNCF (Société Nationale de Chemins de Fer) zerschlagen, in vier konkurrierende Unternehmen aufteilen und zum größeren Teil privatisieren ließ, hat sich die Wut der traditionell kämpferischen »Cheminots« von Monat zu Monat gesteigert. Bahn brechen konnte sie sich nicht, weil die Pandemie und die mit ihr einhergehenden allgemein anerkannten Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens es bis heute verhinderten.
https://www.jungewelt.de/artikel/405506.arbeitskampf-der-zorn-der-cheminots.html

Stimmungstest in Frankreich: Gefühlter Sieg

Bürgerliche Rechte bei französischen Regionalwahlen vorn. 89 Prozent der Jungen wählen nicht
Von Hansgeorg Hermann
https://www.jungewelt.de/artikel/405286.stimmungstest-gef%C3%BChlter-sieg.html

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02 Im Jobcenter: Tips von Inge Hannemann

Hartz IV, Pokerface im Jobcenter
Von Inge Hannemann
https://gewerkschaftsforum.de/pokerface-im-jobcenter/#more-10950
Anmerkung:
Inge Hannemann war Angestellte im Altonaer Job-Centrum. Damals berichtete sie uns auf einem Jour Fixe über die Praxis gegenüber Erwerbslosen in den Behörden. Wegen ihrer Parteinahme für die Erwerbslosen wurde sie von ihrem Arbeitgeber sanktioniert. (DW)

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03 G20-Gipfel in Hamburg: Keine Anklage gegen Polizisten

Von Andrej Reisin
Trotz zahlreicher Anzeigen gegen Polizeibeamte und 169 eröffneter Strafverfahren wegen Körperverletzung im Amt ist genau vier Jahre nach dem G20-Gipfel in Hamburg bislang in keinem einzigen Fall Anklage gegen Polizisten erhoben worden. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der Linken hervor.
https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/G20-Gipfel-in-Hamburg-Keine-Anklage-gegen-Polizisten,gzwanzig418.html

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04 Moia-Fahrer: Sie sollen fahren, nicht pinkeln

Von Katharina Schipkowski
Bei der Volkswagentochter Moia wird fast die gesamte Arbeit über künstliche Intelligenz organisiert. Für die Ar­beit­neh­me­rInnen bringt das Probleme: Toiletten- und Raucherpause etwa gelten als „unproduktive Zeit“, werden aus der vergüteten Arbeitszeit herausgerechnet und müssen extra beantragt werden
Wenn das Auto der Arbeitsplatz ist, bedeutet eine kurze Toiletten- oder Rauchpause einen größeren Aufwand als im Büro oder im Homeoffice.
https://taz.de/Arbeitsbedingungen-bei-VW-Tochter/!5783715/

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05 Kreis Vechta verbietet Protestcamp gegen die Tierindustrie!

Bündnis startet Eilverfahren für das Recht auf Versammlungsfreiheit
Das Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie ruft vom 12. bis 17. Juli 2021 zu einem Aktionscamp im Landkreis Vechta auf. Der Landkreis hat die Protestveranstaltung kurz vor dem geplanten Beginn verboten, da sie nicht vom Versammlungsrecht gedeckt sei. Zuvor hatten die Behörden wochenlang eine Bestätigung der angemeldeten Versammlung hinausgezögert und sämtliche Campflächen abgelehnt. Gemeinsam gegen die Tierindustrie wertet dieses Vorgehen als massiven Eingriff in das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit. Der Anmelder der Versammlung hat Klage im Eilverfahren beim Verwaltungsgericht Oldenburg eingereicht.
https://gemeinsam-gegen-die-tierindustrie.org/wp-content/uploads/2021/07/Kreis-Vechta-verbietet-Protestcamp-Buendnis-startet-Eilverfahren.pdf
Anmerkung:
Wir vom Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg unterstützen das Camp wie auch Gruppen und KollegInnen von der Initiative „Gegen das System Tönnies“. (DW)

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06 Hamburger Fotojournalist im Irak festgenommen: „Ich habe mich abschieben lassen“

Von Katharina Schipkowski
Der Fotograf Hinrich Schultze (Hinni) wurde in Erbil, Nordirak, am Flughafen festgehalten – nicht sein erstes Zusammentreffen mit den Sicherheitsbehörden.
https://taz.de/Fotojournalist-im-Irak-festgenommen/!5774307/
Anmerkung:
Vielen von uns ist Hinni bekannt. Er hat vor einigen Jahren bei unserem Jour Fixe zum Krieg der Türkei gegen kurdische Städte berichtet. Er berichtete, daß in Kurdistan viele Städte zerstört wurden, auch traditionelle Wohnformen und Kulturstätten verschwinden nach und nach. (DW)

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07 Interview nach „vehicle attack“ auf Antifas in Henstedt-Ulzburg

Im Oktober 2020 ist ein Rechter am Rande einer AfD-Veranstaltung in Henstedt-Ulzburg mit seinem Auto in eine Gruppe Antifaschist_innen gefahren. Ein paar Monate nach dem Anschlag haben wir mit den Betroffenen gesprochen.
https://www.antifainfoblatt.de/artikel/interview-nach-vehicle-attack-auf-antifas-henstedt-ulzburg

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08 Stolpersteine in Hamburg: Chinesischer Opfer gedenken

https://www.jungewelt.de/artikel/405261.stolpersteine-in-hamburg-chinesischer-opfer-gedenken.html

Künstler verlegt 6000. Stolperstein in Hamburg

Von Ulrich Jonas
Seit 2002 erinnern in Hamburg Stolpersteine an Opfer des Nationalsozialismus. Heute wird der 6000. Gedenkstein von Künstler Gunter Demnig verlegt.
https://www.hinzundkunzt.de/kuenstler-verlegt-6000-stolperstein-in-hamburg/
Anmerkung:
Das Projekt Stolpersteine ist also das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Bedauerlicherweise liegen alle Steine auf dem Boden, wo Hunde drauf pissen und Menschen unachtsam drüber latschen – weshalb die Sinti und Roma diese Art Mahnmal nicht wollen. Die Steine liegen auf dem Boden im Dreck – wie so mancher von der SA zusammengeschlagene Jude (Charlotte Knobloch), Kommunist oder andere Außenseiter der faschistischen „Volksgemeinschaft.“
Sehr problematisch und abstoßend finde ich es, dass Herr Demnig ein Patent auf die Stolpersteine hat – keine Ironie! Sondern Fakt, der es ihm ermöglicht, auf die Stolpersteine den Text zu bringen, der ihm gefällt. Ohne Rücksicht auf die Opfer und deren Angehörige. So geschehen auf dem Stolperstein meiner Großmutter, den ichdurch Zufall (!) entdeckte und der die Inschrift „Gewohnheitsverbrecherin“ hatte. So geschehen auf etlichen Steinen, auf denen in der Sprache der Täter der Opfer gedacht werden soll – auf denen weitere Nazibegriffe wie „Rassenschande“ oder „Volksschädling“ zu finden sind. Was für Begriffe!!!
Mich persönlich hat dieser Gedenkstein sehr verletzt und: Meine Großmutter wurde durch dieses „Mahnmal“ ein zweites Mal gedemütigt.
Was ein Stolperstein leisten kann, ist die ungeheuerlich große Zahl der Opfer des Faschismus zu zeigen – da reicht als Inschrift das, was auf den Steinen der jüdischen Opfer steht: Daten und Fakten, ohne Angabe der Opfergruppe. (Oder was würde auf den Steinen von jüdischen Opfern in der Nazisprache stehen?)
Was der Stein nicht leisten kann, ist die Einschätzung, warum jemand „Gewohnheitsverbrecherin“ oder „Volksschädling“ genannt und deshalb im KZ ermordet wurde. Oder wegen „Rassenschande“.
Als eine Art Wiedergutmachung für meine Großmutter habe ich in monatelanger Recherchearbeit ihre Biografie geschrieben und versucht, den Menschen sichtbar zu machen und das Unrecht, das man dieser Frau angetan hat.
Und was sagt Herr Demnig dazu?
„Im Übrigen habe er keine Zeit, mit den Angehörigen zu diskutieren. ,Wenn die empfindlich sind, müssen die sich vielleicht selbst mal damit befassen und überlegen, wie das gemeint ist. Texte über Nazi-Unrechtsurteile könne man schließlich überall finden.‘ Ein kostenloser Austausch beanstandeter Steine komme nicht infrage.“ (Taz, 20.10.2014) Ich könnte schon wieder kotzen…
Hier die Biographie meiner Großmutter:
https://www.stolpersteine-hamburg.de/?&MAIN_ID=7&BIO_ID=3925
(Liane Lieske)

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09 Erfahrungen aus 35 Jahren Kampf um Arbeitsplätze

Von Joachim Schubert
Die vorliegende Ausarbeitung ist ein Versuch, Erfahrungen aus einem langen Arbeitskampf festzuhalten, damit sie nicht in Vergessenheit geraten und weitervermittelt werden können… Der Arbeitskampf unterschied sich von anderen in mehrerlei Hinsicht: er war lang und größtenteils erfolgreich, überdauerte drei Besitzerwechsel und wurde von einer Belegschaft geführt, die überwiegend aus Angestellten bestand. Es entwickelte sich dabei eine Kultur des Widerstandes, die für manch andere Belegschaft nachahmenswert wurde. Die Konzernentwicklung wird im folgenden Beitrag nach den jeweiligen Besitzern in Zeitabschnitte eingeteilt und bestimmt somit die Gliederung.
1. Die BBC-Zeit: 1900 – 1987
2. Die ABB-Zeit: 1988 – 1999
3. Die ALSTOM-Zeit: 2000 – 2014
4. Der Widerstand
5. Die GE-Zeit: ab 2014
https://gewerkschaftsforum.de/erfahrungen-aus-35-jahren-kampf-um-arbeitsplaetze/#more-10966

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10 GDL-Arbeitskampf 2021 und das Projekt der Neuauflage der „Streikzeitung“ aus den Jahren 2014/2015 für den aktuellen Arbeitskampf 2021

Von Winfried Wolf
https://gewerkschaftsforum.de/gdl-arbeitskampf-2021-und-das-projekt-der-neuauflage-der-streikzeitung-aus-den-jahren-2014-2015-fuer-den-aktuellen-arbeitskampf-2021__trashed/#more-10915

Was haben Klimawandel und Tarifkampf der GdL miteinander zu tun?

Von Jakob Schäfer
https://www.vernetzung.org/was-haben-klimawandel-und-tarifkampf-der-gdl-miteinander-zu-tun/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=das-komplette-programm-der-strategiekonferenz-2020-ist-da_3

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11 Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di wird 20 – statt Blumen:

„Der hauptamtliche Apparat ist nicht der Vormund der ehrenamtlich engagierten Kolleginnen und Kollegen, sondern ihr Dienstleister.“
Und was ist aus der ehrenamtlichen Arbeit geworden?
Gar nichts – alles wurde abgedreht und kaputt gemacht!
Und warum?
Weil die Gewerkschafterweisheit aus dem vergangenen Jahrhundert:
„Der hauptamtliche Apparat ist nicht der Vormund der ehrenamtlich engagierten Kollegen, sondern ihr Dienstleister“ bei der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, zumindest in Dortmund, nicht gilt!
https://gewerkschaftsforum.de/die-dienstleistungsgewerkschaft-wird-20-statt-blumen-der-hauptamtliche-apparat-ist-nicht-der-vormund-der-ehrenamtlich-engagierten-kolleginnen-und-kollegen-sondern-ihr-dienstleiste/#more-10954

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12 Die Fleischmafia: Kopfgeld für Wegwerfmenschen

Rekrutierer machen Kasse
Fleischkonzerne: Exsubunternehmer betätigen sich als Arbeitsvermittler. NGG fordert Übernahme der Aufgabe durch offizielle Arbeitsagenturen
Von Oliver Rast
https://www.jungewelt.de/artikel/405417.ern%C3%A4hrungsindustrie-rekrutierer-machen-kasse.html

Ein Jahr nach Corona – Tönnies: Billigfleisch um jeden Preis?

Von Leonie Schöler und Birte Meier
Im Sommer 2020 schaut die ganze Nation aufs ostwestfälische Rheda-Wiedenbrück: Mehr als 1.500 Tönnies-Beschäftigte infizieren sich mit Corona. Was hat sich seitdem getan?
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/toennies-fleisch-corona-werkvertrag-100.html

»Brauchen sozial gerechtes und ökologisches Agrarsystem«

Bündnis will industrielle Fleischproduktion abschaffen und plant zivilen Ungehorsam gegen »Wiesenhof«. Ein Gespräch mit Stefanie Popp
https://www.jungewelt.de/artikel/405431.fleisch-und-industrie-brauchen-sozial-gerechtes-und-%C3%B6kologisches-agrarsystem.html

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13 Österreich: Initiativen gegen Ausbeutung der MigrantInnen

Wir brauchen eine Interessenvertretung für 24h-Betreuer_innen! Organisieren wir uns!: Wir sind 60 000 und unverzichtbar!
Alle paar Wochen reisen wir, mehrheitlich Frauen – oft mit überteuerten Transporten – aus Rumänien, der Slowakei, Bulgarien, Kroatien oder Ungarn nach Österreich, um hier körperlich und/oder psychisch meist schwer kranke  Menschen in ihrem Zuhause zu betreuen und zu pflegen. Einige Wochen lang, sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag, oft völlig isoliert mit den von uns betreuten Personen.
https://ig24.at/
Anmerkung:
Seit ungefähr einem jahr sind wir (eine bunte truppe aus frauen aus den communities, aber auch femstreikzusammenhängen) dabei, eine (selbst) organisierung von migrantischen betreuer*innen zu unterstützen.
Das läuft wirklich gut, der öffentliche diskurs hat begonnen sich zu verändern, die betreuer*innen trauen sich zunehmend an die öffentlichkeit.
Zumindest was die konkreten arbeitsbedingungen einzelner kolleg*innen betrifft, gibt es immer wieder erfolge und das beratungsangebot hat sich verbessert.
Das große ziel, die abschaffung der scheinselbstständigkeit und damit arbeitsrechtliche absicherung liegt zwar noch in weiter ferne, aber wir verlierens nicht aus den augen . Auch hier bahnen sich erste prozesse an. (Anna Leder, Wien)

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14 Düsseldorf: Polizeigewalt bei Demonstration gegen Versammlungsgesetz

8000 Menschen haben in Düsseldorf gegen das neue Versammlungsgesetz demonstriert. Die Polizei ging gewaltsam vor, rund 100 Menschen wurden verletzt. AZADÎ e.V. wollte die Situation bei kurdischen Versammlungen in Deutschland schildern.
https://anfdeutsch.com/aktuelles/polizeigewalt-bei-demonstration-gegen-versammlungsgesetz-nrw-26987
Anmerkung:
Diese kraftvolle Demonstration von etwa 8.000 Teilnehmer*innen war ein sehr beeindruckend breites landesweites Bündnis gegen den Entwurf der CDU / FDP geführten Regierung von NRW für ein eigenes Versammlungsgesetz. Alle Gruppen der Klimabewegung, zahlreiche örtliche AntiFas, Tierschützer*innen, SJD Die Falken, Grüne Jugend, Jusos, Die Linke, ver.di Jugend, die demokratischen Jurist*innen, Fußball Fans, die Ultras des 1. FC Köln und von Fortuna Düsseldorf, kurdische Organisationen, marxistische Gruppen, Black Lives Matter und viele mehr waren dabei.
Die aus ganz NRW zusammengezogenen Polizeikräfte griffen mit Beweis- und Festnahmeeinheiten den Demo-Block der antifaschistischen Gruppen unter lächerlichen Vorwänden mehrmals gezielt an, um einen Keil zwischen sie und die Demo zu treiben. Aber das ging gründlich daneben, denn die meisten Teilnehmer*innen der Demo durchschauten diese Taktik der Polizei und blieben bis nach Mitternacht solange an der Seite der Antifaschist*innen, bis der/die letzte aus dem Kessel entlassen worden war.
Offensichtlich war es die Absicht der Polizei, der Öffentlichkeit vorzuführen, dass sie die entscheidende repressive Macht im Staat ist, und dass das Versammlungsgesetz ihre Wünsche voll erfüllen wird, wenn es im Juli mit der dritten Lesung vom Landtag verabschiedet wird.
Die Bevölkerung wird als „innerer Feind“ behandelt, sobald sie sich nicht der Ideologie und der Zielsetzung des Kapitals und der bürgerlichen Politik unterordnet. Die Aufrechterhaltung der kapitalistischen Produktionsverhältnisse soll zum Grundwert der Gesellschaft werden. Das war die eindeutige Botschaft, der sich die beeindruckende politische Vielfalt der Demonstrant*innen entgegengestellt hat.
(Christian Lehmann-Feddersen, Hamburg. Als Beobachter dabei)

Pressemitteilung zur Polizeigewalt am 26.06.2021

https://www.nrw-versammlungsgesetz-stoppen.de/2021/06/26/pressemitteilung-26-06-2021/

Laschet-Regierung will Demonstrierende wie Kriminelle behandeln

Die schwarz-gelbe Landesregierung in NRW stellt sich gegen eine Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts und will das Demonstrationsrecht empfindlich einschränken. Sogar die weißen Overalls von Klimademonstrant:innen sollen künftig verboten sein: Der Gesetzentwurf nennt sie in einer Reihe mit Nazi-Uniformen von SA und SS.
https://netzpolitik.org/2021/nrw-laschet-regierung-will-demonstrierende-wie-kriminelle-behandeln/

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15 KRISENFOLGEN

Meldungen zu den Auswirkungen bei den Arbeiterinnen und Arbeitern und deren Widerstand.
2019/2020 gilt als der Höhepunkt einer dramatischen Überproduktionskrise in der Industrie.
Betroffen war insbesondere die Auto-Industrie als führende Kraft des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland.
Mit Verzögerung seit 2020 zeigen sich bis heute in verschiedener Ausprägung Folgen in allen anderen Wirtschaftszweigen.
Wie in jeder bisherigen Krise geraten der Mittelstand und besonders die abhängig Beschäftigten in große Not.
Ihnen zur Beruhigung und zur Verblendung erklärt man die Corona-Epidemie als Urheber der nicht zu versteckenden ökonomischen Krise.

Löhne und Gehälter im Sinkflug
https://www.jungewelt.de/artikel/405266.statistik-verdienstr%C3%BCckgang-bei-besch%C3%A4ftigten.html

Zahl der Millionäre steigt und steigt
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/reiche-vermoegen-zuwachs-anstieg-reichtum-wealth-report-101.html

Profitable Krise
https://www.jungewelt.de/artikel/405325.spekulanten-profitable-pandemie.html

Autozulieferer Magna droht mit Schließung
https://www.jungewelt.de/artikel/405315.ig-metall-magna-droht-mit-werkschlie%C3%9Fung.html

Große Jobverluste in Industrie und Gastgewerbe
https://www.boeckler.de/de/grafik-detail.htm?pageId=33788&image=2&suffix=impuls

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16 Termin

Was wird aus Afghanistan?

Aufruf zu einem Protestweg von Hamburg nach Berlin
Auftakt-Kundgebung in Hamburg:
Sonntag, 11. Juli, 17:00 bis 20:00 Uhr, Jungfernstieg/Flaggenplatz
Abschluss-Kundgebung in Berlin:
Samstag, 17. Juli, 16:00 bis 19:00 Uhr, Pariser Platz/Brandenburger Tor
Wir sind junge Menschen, die aus Afghanistan nach Deutschland geflohen sind. Wir leben in Deutschland, weil in unserem Land seit 40 Jahren kein Frieden ist.
20 Jahre internationaler Militäreinsatz gegen Gewalt und Terror der Taliban hat unserem Land keinen Frieden gebracht.
Die Verhandlungen, die zum Abzug aller internationalen Truppen geführt haben, waren keine demokratischen Friedensverhandlungen, sondern ein erpresserischer Deal um Macht und Einfluss.
Die Menschen, die mit den internationalen Truppen zusammengearbeitet hatten, fühlen sich im Stich gelassen.
Die Taliban erobern jeden Tag weitere Gebiete.
In Afghanistan droht ein neuer Krieg.
Wir können nicht einfach zusehen!
Wir können und dürfen dazu nicht schweigen.
Es geht uns alle an.

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One Reply to “JFI 30-2021 ++ 35 Jahr Arbeitskampf in Metallkonzern ++ GDL-Arbeitskampf 2021 ++ Moia-Fahrer: Sie sollen fahren, nicht pinkeln ++ Stolpersteine in Hamburg: Erfahrungen einer Kollegin! ++ Hamburger Fotojournalist im Irak festgenommen ++”

  1. Kommentar zu dem Artikel „Stolpersteine“

    Der Bericht zum Thema „Stolpersteine“ spricht mir aus dem Herzen. Auch ich habe meine Erfahrung mit Gunter Demnig gemacht.
    So sollte auf dem Stolperstein für einen ermordeten Angehörigen der Begriff „Rassenschande“, sowie „ermordet im besetzten Polen“, obwohl das Deportationsziel bekannt ist, stehen.
    Alles Bitten, den Text zu ändern, half nicht. So haben wir dann auf den Stolperstein verzichtet.
    Fragwürdig finde ich auch, dass Stolpersteine für Menschen verlegt werden, die emigriert sind und überlebt haben.
    Darauf angeschrieben, äußerte Herr Demnig sich dahingehend, ob wieder selektiert werden solle, wie damals an der Rampe.
    Durch meine Korrespondenz mit verschiedenen Stolperstein-Initiativen und der Rede des Präsidenten des Zentralrats der Juden, Dr. Schuster, 2014 weiß ich, dass diese über die Entwicklung ( Verwendung von Nazi-Terminologie und Verlegung für Überlebende) nicht glücklich sind.

    Birgit Christian

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