Antwort an den Kollegen Udo zu seinem Beitrag zur Querfrontdiskussion

Wir wollen hier erst mal nur auf einen Punkt der Argumentation des Kollegen Udo eingehen: „Mehr noch, es werden wahrscheinlich, um anschlussfähig zu sein, nationalistische Positionen übernommen: plötzlich müssen angeblich die deutschen nationalen Interessen gegen den US-Imperialismus verteidigt werden und die Öffnung von Nordstream 2 wird propagiert, um der Bevölkerung wieder günstige Energieversorgung zu ermöglichen. Sollen das linke Positionen sein? Das hört sich mehr nach einem Schulterschluss mit dem deutschen Kapital an, leider verfolgt das
ganz andere Ziele“.

Ja, wir „verteidigen die angeblich deutschen nationalen Interessen gegen den US-Imperialismus“ und „propagieren die Öffnung von Nordstream 2“! Aber in wessen Interessen handelt die deutsche Regierung, wenn sie sich dem Diktat der USA beugt, Nordstream 2 zu schließen und USA oder Großbritannien die pipelines sprengt, damit kein preiswertes Gas mehr aus Rußland fließt und nur noch siebenfach teureres Frackinggas aus den USA?

Ist es nicht das Interesse der Lohnabhängigen in Deutschland, durch die Politik der USA und der Bundesregierung nicht ins Elend gestürzt zu werden?!

Ist das Eintreten für die Interessen der Lohnabhängigen ein „Schulterschluß mit dem deutschen Kapital“?!

Willy Brandt hat mit seiner Politik des „Wandels durch Annäherung“ den Bau der Nordstream-Pipelines auf den Weg gebracht, alle anderen Regierungen nach ihm haben diese Politik weiter verfolgt, auch Scholz bis zum Februar 2022! Und sie haben sich damit in partiellen Gegensatz zu den Interessen der USA gebracht – und diesen Gegensatz ausgehalten, bis Scholz dann nach dem Einmarsch der russischen Truppen in die Ukraine eingeknickt ist.

Alle diese deutschen Regierungen haben ganz normale kapitalistische Politik gemacht, wie die anderen europäischen Regierungen auch: Für billige Energie „ihrer Wirtschaft“ zu sorgen. Wovon auch die Bevölkerung profitierte.

Ja, lieber Kollege Udo; es ist eine „linke Position“, die Bevölkerung und speziell die Lohnabhängigen vor der Verelendung und vor Arbeitslosigkeit zu bewahren! Und das Land vor der De-Industrialisierung, vor dem Abwandern der deutschen Firmen in die USA. Denn die Leidtragenden dieser Politik der Bundesregierung der Unterordnung unter die Weltmachtinteressen der USA sind die Lohnabhängigen!

Deine Argumentation, daß unser Standpunkt „ein Schulterschluß mit dem deutschen Kapital“ sei, bleibt ein großes Rätsel. (DW)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*