Jour Fixe Info 30-2023. 19. Jahrgang – 28.07.2023
Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg
- 01 Presseerklärung des Jour Fixe Gewerkschaftslinke zum Raumentzug durch den GEW-Vorstand
- 02 Klimabewegung versus Anti-AKW-Aktivisten: Bisschen weniger Block, bitte
- 03 Einladung zum „Draußen-Jour Fixe“ am 02.08.23
- 04 »Altonaer Blutsonntag« 17. Juli 1932
- 05 Kommentar vom Kollegen S.H. (Bremen) zu: JFI 29-2023 „Die Zukunft der gewerkschaftlichen Arbeit…
- 06 Über 80 Lkw: Gräfenhausen ist voll. Lkw-Fahrer streiken jetzt auch in Pfungstadt
- 07 Anwälte wollten Dreharbeiten verhindern: Sat 1-Reportage „Inside Tönnies“
- 08 »Du sagst die Wahrheit, das bringt Unruhe«
- 09 Hamburg: Langzeitarbeitslose müssen Last schultern
- 10 Uni Kiel opferte Pressefreiheit
- 11 Tausenden Unternehmen drohen deutlich höhere Stromkosten
- 12 Die Bahn kommt…
- 13 Streikwelle in Ganztagsschulen Österreichs
- 14 Kritische Gedanken & Modelle zur Rente: HEYSE („Initiative RentenZukunft“) im MEGA Radio
- 15 DDR-Betriebsdirektor: »Wir mussten uns immer etwas einfallen lassen«
- 16 Der Tag, der die D-Mark bescherte: Die Währungssreform
- 17 Das alte Lied: Wirtschafts- und Eroberungsinteressen
- 18 Der 20. Juli 1944: Das andere Deutschland – Über den Widerstand gegen Hitler
- 19 KRISENFOLGEN
- 20 AUS DEN DGB-GEWERKSCHAFTEN
- 21 Albanien will das deutsche Gesundheitswesen nicht mehr finanzieren
- 22 Der große Schwindel mit dem ukrainischen Getreide
- 23 Termine
01 Presseerklärung des Jour Fixe Gewerkschaftslinke zum Raumentzug durch den GEW-Vorstand
Nach 18 Jahren hat uns der GEW-Vorstand die Nutzung der Räume im Curiohaus entzogen.
Wir wehren uns dagegen. Und gehen deswegen an die Öffentlichkeit.
In dieser Presseerklärung könnt ihr euch umfassend über den Hergang informieren!
Besonders freuen wir uns über die vielen solidarischen Mails von Referenten und Jour Fixe TeilnehmerInnen an den GEW-Vorstand!
https://gewerkschaftslinke.hamburg/2023/07/28/presseerklaerung-jour-fixe-gewerkschaftslinke-zum-raumentzug-durch-den-gew-vorstand/
02 Klimabewegung versus Anti-AKW-Aktivisten: Bisschen weniger Block, bitte
Die Klimabewegung könnte viel von der einstigen Anti-AKW-Bewegung lernen. Die sah, der Sache wegen, über viele politische Differenzen hinweg.
Was auch immer man vom Atomausstieg hält – eines ist klar: Die Anti-Atom-Bewegung war im Sinne ihres Ziels erfolgreich. Spät zwar, aber immerhin. Womit sich die Frage stellt: Was können andere Bewegungen – speziell Klimaaktivisten – von diesem Erfolg lernen?
Vor allem dieses: Die Anti-Atom-Bewegung war für Akteure aller gesellschaftlichen Strömungen offen. Sie agierte milieuübergreifend, sie grenzte niemanden aus. Sie war im besten Sinn divers, nämlich im Sinne einer weltanschaulichen Vielfalt.
https://taz.de/Klimabewegung-versus-Anti-AKW-Aktivisten/!5946163/
Anmerkung:
Nicht nur die Klimabewegung könnte viel von der einstigen Ant-AKW-Bewegung lernen, auch in der Bewegung gegen Coronamaßnahmen hätte die Linke von damals lernen können. Stattdessen hat sie das Feld den Rechtsextremen (Ostdeutschland) und Leuten wie Ballweg (BaWü) überlassen. Mit Ausnahme von Hamburg, wo die samstäglichen „Kunsthallendemos“ vom Orga-Kollektiv organisiert wurden, einen Kollektiv, daß mit „rechts“ nichts zu tun hatte.(DW)
03 Einladung zum „Draußen-Jour Fixe“ am 02.08.23
„Operation Gomorrha“ und die Architektur des Krieges in Eimsbüttel
https://gewerkschaftslinke.hamburg/event/jour-fixe-214-draussen-jour-fixe/
Trümmer für die Zukunft
Dieser Tage jährt sich in Hamburg zum 80. Mal die britisch-amerikanische Luftoffensive „Operation Gomorrha“, bei der rund 37.000 Menschen starben.
https://taz.de/!5946144/
04 »Altonaer Blutsonntag« 17. Juli 1932
Von Maike Neunert
Lesezeit 39 min
Im Hinterhof des Amtsgerichts Hamburg-Altona wurden am 1. August 1933 vor ausgewähltem Publikum vier Männern die Köpfe abgehackt. Vier mutige Kommunisten, so eine Legende in Kreisen der Antifa, gaben ihr Leben im antifaschistischen Widerstandskampf.
https://magma-magazin.su/2023/07/maike-neunert/altonaer-blutsonntag-17-juli-1932/
Anmerkung:
Eine sehr lesenswerte und gründliche Darstellung des „Altonaer Blutsonntag“! Siehe auch Rundgang durch Altona am 29.7.
https://hamburg.vvn-bda.de/event/rundgang-gedenken-an-den-altonaer-blutsonntag/
05 Kommentar vom Kollegen S.H. (Bremen) zu: JFI 29-2023 „Die Zukunft der gewerkschaftlichen Arbeit…
liegt nicht nur im Betrieb, sondern insbesondere in der stadtteil-bezogenen-Arbeit“
https://gewerkschaftslinke.hamburg/2023/07/21/jfi-29-2023/#comment-320
06 Über 80 Lkw: Gräfenhausen ist voll. Lkw-Fahrer streiken jetzt auch in Pfungstadt
„Mythos“ Gräfenhausen: Warum die Lkw-Fahrer an der A5 in Hessen streiken
Inzwischen etwa 120 LKW-Fahrer auf beiden Seiten der Raststätte Gräfenhausen
Info von Kuddel (ChefDuzen): „Ich habe eine Mail von einer Unterstützerin bekommen, die sich im Streikcamp Gräfenhausen befindet. Sie sagt, eine Erklärung der Polizei und eines Lokalmediums seien fehlinterpretiert worden, was zu dem Gerücht geführt hat, daß es in Pfungstadt ein 2. Streikcamp gäbe. Das ganze sei zu einem Selbstläufer geworden und dann hätten andere (auch größere) Medien das übernommen und weiterverbreitet. Wir müssen vorschichtig mit dem umgehen, was wir verbreiten. Das 2.Streikcamp ist eine Ente. In der Gräfenhausensache orientieren sich Aktivisten und teilweise auch Journalisten bei den Meldungen bei Chefduzen. Wir sollten verantwortungvoll mit der Situation und unserer Öffenlichkeitsarbeit umgehen. Ich werde mich später nochmal melden mit frischen Infos und Einschätzungen.“
https://forum.chefduzen.de/index.php?SESSID=;topic=331734.msg387605
07 Anwälte wollten Dreharbeiten verhindern: Sat 1-Reportage „Inside Tönnies“
„Mietwucher, Einschüchterung und Ausbeutung im System von Fleisch-Milliardär Clemens Tönnies. Diesen Film sollte keiner sehen. Diesen Film sollten Anwälte verhindern. Unter der Marke „SAT.1 investigativ“ blicken SAT.1-Reporter:innen hinter die Fassade des Fleischriesen Tönnies
https://www.labournet.de/interventionen/asyl/arbeitsmigration/migrationsarbeit/anwaelte-wollten-dreharbeiten-verhindern-sat-1-reportage-inside-toennies/
08 »Du sagst die Wahrheit, das bringt Unruhe«
Über internationale Kämpfe und marxistische Positionen in der Gewerkschaft NGG
Ein Gespräch mit Jürgen Hinzer, früher NGG-Sekretär
https://www.jungewelt.de/artikel/455452.gewerkschaftliche-k%C3%A4mpfe-du-sagst-die-wahrheit-das-bringt-unruhe.html
09 Hamburg: Langzeitarbeitslose müssen Last schultern
Weil der Bund sparen will, halbiert Hamburg Maßnahmen zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Das trifft Arbeitssuchende überproportional, Träger sind bedroht
Von Kaija Kutter
https://taz.de/!5945324/
Anmerkung:
Die Kosten für die Corona-Maßnahmen und jetzt für die Sanktionen gegen Rußland und für die Beteiligung an den Kriegskosten für die Ukraine werden auf die Bevölkerung abgewälzt, auch auf die Arbeitslosen. Während die Reichen von Corona und Krieg profitierten und jetzt geschont werden. Hat jemand was anderes erwartet? (DW)
10 Uni Kiel opferte Pressefreiheit
Patrik Baab hat auf ganzer Linie gewonnen. Das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts vom 25. April dieses Jahres ist nun rechtskräftig. Patrik Baab hat mit seiner Reise in die Ostukraine nichts getan, was ein Ende seiner Lehrtätigkeit an der Uni Kiel rechtfertigen würde. Das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts vom 25. April dieses Jahres ist nun rechtskräftig. Denn die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat die Frist zur Anrufung des Oberverwaltungsgerichts verstreichen lassen.
Die Kieler Hochschule hat sich also nach großem Getrommel im Vorfeld nicht mehr aus der Deckung gewagt. Ihr Entschluss, den Journalisten Baab vor die Tür zu setzen, mag zwar ein Kotau vor den politischen Verhältnissen und speziell vor dem außenpolitischen Kurs der Bundesregierung gewesen sein – juristisch haltbar war diese Maßnahme jedoch nie.
https://overton-magazin.de/hintergrund/kultur/uni-kiel-opferte-pressefreiheit/
11 Tausenden Unternehmen drohen deutlich höhere Stromkosten
Von Manfred Schäfers
Bisher profitieren energieintensive Unternehmen vom Spitzenausgleich. Nun will Bundesfinanzminister Lindner (FDP) die Steuervergünstigung abschaffen. Das könnte manche Unternehmen teuer zu stehen kommen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wegfall-des-spitzenausgleichs-unternehmen-drohen-hohe-energiekosten-19015398.html
Anmerkung:
Durch den Wegfall des preiswerten Gases aus den Nordstream-Leitungen aus Rußland und die Ersetzung durch das viel teurere LNG-Gas aus den USA, gingen viele Firmen aus Europa ihre Produktionsstellen in die USA. Hier wird die Bedrohung der Firmen durch die Maßnahmen von Minister Lindner noch mal deutlich beschrieben. Bedrohung der Firmen heißt in erster Linie: Bedrohung der Beschäftigten! Der FDP wie auch für die anderen neoliberalen Parteien hat das Eintreten für die „Westliche Wertegemeinschaft“ Vorrang vor den Interessen der deutschen Wirtschaft und damit den Interessen der Lohnabhängigen in Deutschland! (DW)
Chemiebranche: Hohe Energiepreise lassen Produktion einbrechen
Von Bernd Müller
https://www.telepolis.de/features/Chemiebranche-Hohe-Energiepreise-lassen-Produktion-einbrechen-9223914.html
12 Die Bahn kommt…
… aber nicht von allein: Zu Besuch in der Verkehrswendestadt Wolfsburg
Inteview mit Tobi Rosswog
„Wer die kapitalistischen Produktionsverhältnisse umgestalten, ja umbrechen möchte – zum Schutz der natürlichen Restressourcen der Welt und zum Wohle der arbeitendenMenschen auf ihr –, […]der muss, statt in die Reservate der Paradiesvögel, in die Höhle des Löwen gehen: in die kapitalistische Produktion“.
Tobi Rosswog und KollegInnen werben für Produktkonversion, legen den Finger in die Wunden der Stadtgeschichte und suchen die Zusammenarbeit mit kritischen Geistern in der Volkswagenbelegschaft,
https://express-afp.info/wp-content/uploads/2023/07/23-07-08_red-express_die-bahn-kommt.pdf
Das Absurde ist die Realität
Von Arno Luik
Bei der 666. Montagsdemo gegen Stuttgart 21, am 10. Juli, hielt unser Autor Arno Luik („Schaden in der Oberleitung“, „Rauhnächte“) diese Rede, die wir mit freundlicher Genehmigung veröffentlichen.
https://www.westendverlag.de/kommentare/das-absurde-ist-die-realitaet/
13 Streikwelle in Ganztagsschulen Österreichs
Der Kampf der Freizeitpädagog:innen um den Erhalt ihres Berufs und bessere Bedingungen sorgt für Aufsehen in der streikarmen Republik
Von Samuel Kammermeier und Peter Haumer
https://express-afp.info/wp-content/uploads/2023/07/23-07-08_haumer_streikwelle-in-ganztagsschulen-oesterreichs.pdf
14 Kritische Gedanken & Modelle zur Rente: HEYSE („Initiative RentenZukunft“) im MEGA Radio
Interview mit Reiner Heyse
Audio 60 Minuten
Reiner Heyse ist Sprecher der Initiative Renten-Zukunft, sorgt sich um das deutsche Renten-System und kämpft schon lange gegen Alters- und Rentner-Armut. Kritisch sieht er allerdings Aussagen des Renten-Experten Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen. Der gilt ja eigentlich als einer der renommiertesten Renten-Experten in Deutschland und war erst Mitte Mai im Interview mit Marc Friedrich bei uns im Programm. Herr Heyse hat sich das Gespräch angehört – und kritisiert folgendes…
https://www.youtube.com/watch?v=x7gFOVoAeIY
„Rentenzukunft“: Sprecher Reiner Heyse
https://renten-zukunft.de/
CDU fordert Zwangs-Arbeit für arbeitslose Menschen – Das ist anti-sozial, kritisiert Renten-Experte Reiner Heyse!
Audio 39 Minuten
Wir blicken jetzt auf neue sozialpolitische Pläne der CDU. Im Juni 2023 traf sich die Partei ja auf einem Parteikonvent, um ein neues Grundsatzprogramm zu erarbeiten. Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Carsten Linnemann ist der Direktor des angestrebten neuen Parteiprogramms und nannte dort eine grundsätzliche Jobpflicht für arbeitsfähige Bürgergeld-Empfänger als eine der wichtigsten Forderungen der CDU aktuell diesbezüglich.
https://www.youtube.com/watch?v=5_CMsYLvo6s
Rentenroulette: Riestern ist von gestern, morgen wird richtig (ab)gezockt
Die Riester-Rente ist in Verruf geraten. Bei horrenden Kosten bringt sie kümmerliche Erlöse und treibt massenhaft Kunden in die Flucht. Das kann so nicht weitergehen, findet die Ampelregierung und schickte eine Expertenkommission zum Brainstorming. Die Resultate liegen jetzt vor: Privates Alterssparen soll künftig noch mehr gepusht werden – mit höherem Risiko, geringeren Garantien und mit gewohnt freundlicher Unterstützung des Staates. Was die Finanzindustrie freut, könnte Sparer künftig um all ihr Erspartes bringen. Wer ihnen das eingebrockt hat, weiß in 30, 40 Jahren keiner mehr.
Von Ralf Wurzbacher
https://www.nachdenkseiten.de/?p=101545#more-101545
15 DDR-Betriebsdirektor: »Wir mussten uns immer etwas einfallen lassen«
Über die vielen Aufgaben eines Betriebsdirektors im Sozialismus und den Weltmarkterfolg des Elektromotorenwerks Wernigerode.
Ein Gespräch mit Wolfgang Beck
https://www.jungewelt.de/artikel/455343.werksleiter-in-der-ddr-wir-mussten-uns-immer-etwas-einfallen-lassen.html
Anmerkung:
Das kann ich nur zu 100 Prozent unterstützen. Ich war zwar nur Abteilungsleiterin, habe alles so und ähnlich auch erlebt. Die Erfahrungen in und nach der Übernahme sind auch deckungsgleich genau wie die Schlussfolgerungen. Fazit: der DDR Bürger meiner Prägung ist noch präsent, Gott sei Dank oder wie im Lied des Oktoberklubs: „da sind wir aber immer noch und der Staat ist noch da, den Arbeiter gebaut…“ – nur der Staat ist nicht mehr da, auch dank solcher Parteisekretäre. (C.K., Dresden)
16 Der Tag, der die D-Mark bescherte: Die Währungssreform
Von Hans-Jürgen Nagel
Es gab nach dem 20. Juni 1948 wieder alles – auch Bananen und Bücklinge! Der Tag, der die D-Mark bescherte, machte scheinbar glücklich. Allerdings nur in Dreiviertel-Deutschland-West. Und dort nicht jedermann und jedefrau zwischen Nordsee und Alpen.
Die kleinen Sparer verloren mit der Währungsreform, sprich: radikalen Abwertung der noch gültigen Reichsmark (10:1), nahezu alles, Aktien- und Sachwertbesitzer fast nichts. Geschäftsvermögen wurden nicht angetastet. Ludwig Erhard, als Erfinder des Wirtschaftswunders geltend, hatte derartige Pläne bereits als Finanzexperte für ein Gremium unter SS-Chef Heinrich Himmler für die Zeit nach einem Endsieg der Nazis mitgedacht. Wendefähig war von ihm alles nur wieder aus der Schublade geholt worden. Selbst der Name Deutsche Mark entspricht brauner Rezeptur.
http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/ossi1153.html
17 Das alte Lied: Wirtschafts- und Eroberungsinteressen
Werner Rügemer im Gespräch
Zum Thema „Zeitenwende – plötzlich und unerwartet?“ führte die Bewegung gegen den Krieg Dithmarschen am 14. und 22.03.2023 in Heide/Holstein zwei Veranstaltungen zu Weltpolitik und Krieg durch. Referent der ersten Veranstaltung unter dem Thema „Der neue Systemkonflikt: Der US-geführte Kapitalismus gegen den ‚Rest‘ der Welt“ war Werner Rügemer. Am folgenden Tag nahm der Schattenblick die Gelegenheit wahr, ihm einige vertiefende Fragen zu stellen.
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prin0477.html
Neues Buch von Werner Rügemer: Verhängnisvolle Freundschaft
Wie die USA Europa eroberten. Erste Stufe: vom 1. zum 2. Weltkrieg
„Es ist gefährlich, Amerikas Feind zu sein. Aber Amerikas Freund zu sein, ist verhängnisvoll“, so Henry Kissinger, Berater mehrerer US-Präsidenten. So wurde die alliierte Sowjetunion sofort nach 1945 vom Freund zum Todfeind. Das passierte auch der Volksrepublik China, die von Kissinger selbst umworben worden war – seit 2000 wird die gehätschelte EU verarmt, voran der „beste Freund“ Deutschland, beschleunigt durch den Stellvertreterkrieg der Ukraine…
Im Sinne der Menschenrechte und des Völkerrechts ist die Loslösung von den USA nur in Kooperation mit dem größeren „Rest“ der Welt möglich.
https://werner-ruegemer.de/buecher/
18 Der 20. Juli 1944: Das andere Deutschland – Über den Widerstand gegen Hitler
Von Alfons Pieper
Wer von Widerstand gegen die Nazis redet, darf Georg Elser nicht vergessen, den mutigen Tischler aus Württemberg. Elser verübte am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller einen Anschlag auf Hitler und scheiterte nur knapp. Schuld war das Wetter, deshalb kam Hitler verspätet und musste kürzer reden und früher gehen. Man stelle sich vor, was uns und der Welt erspart geblieben wäre im Falle eines erfolgreichen Attentats.
https://www.blog-der-republik.de/das-andere-deutschland-ueber-den-widerstand-gegen-hitler/
Anmerkung:
Es gab eben nicht nur den 20. Juli 1944 sondern auch den 8. November 1939 – als der Arbeiter Georg Elser in seiner Absicht scheiterte, Hitler und die gesamte Nazi-Führung zu beseitigen. Die Adligen und Offiziere, die mitmachten bei Hitlers Krieg und der Vernichtung der Juden, wachten erst auf, als es bedrohlich wurde für die Herrschaft ihrer Klasse und sie mit einem Attentat auf Hitler versuchten zu retten, was noch zu retten war.
Bei den vielen Beiträgen zum 79. Jahrestag wird des Attentats Staufffenberg & Co gedacht, aber nicht des proletarischen Widerstandes und Georg Elser.
Dieser Artikel ist eine der wenigen Ausnahmen! (DW)
19 KRISENFOLGEN
Kurze Meldungen zu den Auswirkungen für die proletarische Bevölkerung
Das Jahr 2019 gilt als der Ausgangspunkt einer dramatischen weltweiten kapitalistischen Überproduktionskrise, in deren Gefolge sich wieder einmal (wie z.B. 1929) Inflation, Verarmung, Arbeitslosigkeit und Raubkriege zwischen den großen Wirtschaftsmonopolen und ihren Staaten verstärken.
Jeder vierte Lohnabhängige verdient weniger als 14 Euro
https://www.jungewelt.de/artikel/455638.verarmung-14-euro-tun-not.html
Papierhersteller UPM mit Massenentlassungen
https://www.zeit.de/news/2023-07/25/papierhersteller-schliesst-werk-mit-rund-520-beschaeftigten
Skandalöse Zahlen zu Kinderarmut
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/armut-kinder-jugendliche-deutschland-100.html
Deutsche Industrie denkt verstärkt über Entlassungen nach
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/deutsche-industrie-denkt-verst%C3%A4rkt-%C3%BCber-entlassungen-nach-prognose-des-ifo-instituts/
20 AUS DEN DGB-GEWERKSCHAFTEN
Meldungen zu Kämpfen um Lohn und Tarife, um Erhalt der Arbeitsplätze (gegen Entlassungen, Betriebsschließungen, Outsourcing, Produktionsverlagerungen), um Verbesserung der Arbeitsbedingungen, um die (wenigen) Arbeitsrechte und um Organisationsprobleme, sowie Meldungen zu Stellungsnahmen des DGB allgemein politischer Natur.
Dabei nicht vergessen: Kämpfe unter DGB-Fahnen und DGB-Parolen sind nicht bloß Aktionen des DGB, sondern in Wirklichkeit solche der KollegInnen und Belegschaften!
EVG: Schlichtung als fauler Kompromiss
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/bahn-tarifstreit-schlichtung-100.html
https://www.jungewelt.de/artikel/455707.arbeitskampf-fauler-kompromiss.html
Verdi: Streik bei großen Handelsketten
https://www.jungewelt.de/artikel/455276.arbeitskampf-quittung-f%C3%BCr-lohnraub.html
21 Albanien will das deutsche Gesundheitswesen nicht mehr finanzieren
Deutschland ist das Traumziel vieler Ärzte vom Westbalkan. Albanien schiebt dem Exodus nun einen Riegel vor. Denn er gefährdet das eigene Gesundheitssystem.
Von Andreas Mihm
https://zeitung.faz.net/faz/wirtschaft/2023-07-11/f1948bc6db602291f6b2a1adfda4d989/
Anmerkung:
Es ist zu hoffen, daß andere Staaten dem Beispiel Albanien folgen! (DW)
22 Der große Schwindel mit dem ukrainischen Getreide
Das vor einem Jahr in Kraft getretene ukrainische Getreideabkommen wurde aufgrund des Ausstiegs Russlands gestoppt, doch bisher haben sich die reichsten Länder 80 % der Exporte geschnappt, die über das Schwarze Meer gingen. Die ärmsten Länder, die am Rande einer Hungersnot stehen, wie Somalia und der Südsudan, haben lediglich 3 % erhalten.
Die derzeitige Nahrungsmittelkrise und die Rettung von Millionen von Menschenleben vor dem Hungertod wird sich nur durch die Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion und die Unterstützung von Kleinerzeugern in Entwicklungsländern bewältigen lassen.
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/ernaehr/perhu385.html
Russischer Marxist Boris Kagarlitsky verhaftet
Von Ulrich Heyden
In Russland wurde am 26. Juli der Marxist und Soziologe Boris Kagarlitsky verhaftet. Er ist international wegen zahlreicher Buchveröffentlichungen und Interviews bekannt.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=101728#more-101728
23 Termine
Wie zusammen kämpfen vereint in Unterschiedlichkeiten?“
mit Berena Yogarajah und anschließender Kneipe der IL-Hamburg
Do., 03. August, 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr), im Centro Sociale, Sternstr.2
Ally/Verbündete*r sein fokussiert häufig darauf, wie im Alltag strukturellen Ungerechtigkeiten begegnet werden kann, ausgehend von dem Wissen um die eigene Privilegiertheit. Vertreter*innen anderer politische Ansätze hoffen, sämtliche Ungleichheiten mit einem revolutionären Schlag begraben zu können und scheinen zu ignorieren, dass jede*r selbst in diesen Verhältnissen und damit in Widersprüchen verwickelt ist.
Wir werden uns insbesondere ansehen, wo das Konzept der Verbündeten, d.h. ausgehend von der Differenz zu handeln, auf seine Limitierungen stößt und was dieser Ansatz uns hinsichtlich der Verhältnisse bedeutet, die die Ungleichheit (re-)produzieren. Welche Annahmen liegen der Politik des Verbündetentums (ally politics) zugrunde? Was ist eher hinderlich bei der Befreiung von den rassistischen Verhältnissen, die uns zu Ungleichen machen?
Ein Plädoyer, Betroffenheiten anzuerkennen, ohne sie zu reproduzieren, das Gemeinsame suchen, ohne Unterschiede zu verstecken – Antirassimus im Spannungsfeld.
Wir laden ein zur Diskussion zu einer (selbst)-kritischen Praxis.
Rundgang: Gedenken an den Altonaer Blutsonntag
Am 17. Juli 1932 marschierten tausende Nazis durch Altona. Als die Anwohner:innen sich wehrten, griff die Polizei ein und tötete 16 von ihnen. Dieser Tag ist als Altonaer Blutsonntag in die Geschichte eingegangen. Am 1. August 1933 wurden vier Antifaschisten stellvertretend für den Altonaer Widerstand hingerichtet.
Stadtrundgang der VVN-BdA Altona und des Tesch: 29.07., 15 Uhr, Lornsenplatz
https://hamburg.vvn-bda.de/event/rundgang-gedenken-an-den-altonaer-blutsonntag/
Siehe auch hier die detaillierte Darstellung des Altonaer Blutsonntags!
https://magma-magazin.su/2023/07/maike-neunert/altonaer-blutsonntag-17-juli-1932/
Willkommenskundgebung für die Freiheitsflotte für Gaza
Die Freiheitsflotte wird dieses Jahr innerhalb Europas für die Kinder von Gaza segeln, um Unterstützung für eine weitere gewaltfreie direkte Aktion gegen Israels Blockade des Gazastreifens zu gewinnen. Mit dabei ist die jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost, Attac Hamburg, der Palästinensische Frauenverein Hamburg, die Deutsch-Palästinensische Medizinische Gesellschaft e.V., die Palästinensische Gemeinde Deutschland Hamburg, die Deutsch-Palästinensische Gesellschaft und die Palästina Initiative Hamburg.
Wir laden Sie herzlich ein, an der Willkommenskundgebung teilzunehmen.
Mitglieder der Handala-Crew stehen am 1.8. während der Kundgebung für Gespräche zur
Verfügung
Termin: 01.08.2023 Uhrzeit: 14 Uhr bis 18 Uhr Ort: Auf der Jan-Fedder-Promenade Höhe U Baumwall