JFI 37-2018 ++ Jour Fixe zum Volksaufstand in Nicaragua – Fakten, Meinungen, Streit ++ Neue Halberg Guss Leipzig/Saarbrücken: Noch Schlichtung – Was dann? ++ Amazon: Streiken bis zur Rente ++ Seebrücke-Demos erfolgreich ++ Ich bin Tochter einer Hartz-IV-Empfängerin

Jour Fixe Info 37-2018. 14. Jahrgang – 17.09.2018


Aktuelle Sammlung von - vor allem - gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg


00 Einladung zur Jour Fixe – Barkassentour am 19.9.2018 mit Gerd Müller

Wir treffen uns in der Nähe der U-Bahn Baumwall am Anleger Vorsetzen/City Sporthafen an der Barkassencentrale Ehlers.  Anleger Vorsetzen. Um 18 Uhr 30. (Bitte seid pünktlich!)

Bitte umgehend anmelden!

https://gewerkschaftslinke.hamburg/2018/09/12/jour-fixe-gewerkschaftslinke-hamburg-einladung-zur-barkassentour-am-19-9-2018/


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01 Jour Fixe am 5.9. zum Volksaufstand in Nicaragua

Es war ein gelungener Abend, nicht nur wegen der Zahl der TeilnehmerInnen (wir hatten zum großen Raum A noch Raum B vorausschauenderweise hinzugenommen!) - sondern wegen der überzeugenden Berichte von Manfred Liebel und J ürgen Steidinger und der straffen Moderation von Claus Reichelt. Es gab viele Nachfragen und eine lebhafte, teilweise durchaus kontroverse Diskussion! Alles sehr gut wiedergegeben im Bericht bzw. Interview des Kollegen vom Schattenblick. (Das gesammelte Geld ging an die Projekte von Jürgen Steidinger in Nicaragua.)
https://gewerkschaftslinke.hamburg/?p=2438&preview=true


Anmerkung:
Wir möchten unsere LeserInnen, speziell auch die TeilnehmerInnen dieses Jour Fixe, ausdrücklich dazu ermuntern, hier Kommentare zur Veranstaltung sowie eigene Beiträge zur aktuellen Nicaragua-Diskussion zu posten.


Welche internen Gründe gab es für das Scheitern der Sandinistischen Revolution?

Broschüre von Matthias Schindler (August 2018)

Matthias Schindler ist Begründer des Nicaragua-Vereins in Hamburg.

Diese Broschüre kann auf Anforderung als pdf zugesandt werden: dieter@gewerkschaftslinke.hamburg


Nicaragua ist nicht Venezuela

Von Maeto Cayetano Jarquin

Um zu verhindern, dass Nicaragua das neue Venezuela wird, muss man die Unterschiede zwischen den beiden Ländern verstehen und den Spielraum, der heute für die internationale Vermittlung in der nicaraguanischen Krise besteht.

https://gewerkschaftslinke.hamburg/2018/09/12/nicaragua-ist-nicht-venezuela/


Nicaragua: Land am Rande des Abgrunds

Weltbilder - 04.09.2018 23:30 Uhr Autor/in: Xenia Böttcher (5 Minuten)

Einst zählte Nicaragua zu den stabilsten Ländern Südamerikas. Doch seit Monaten prägen Demonstrationen gegen den linksnationalistischen Präsidenten Ortega und Gewalt das Land.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/weltbilder/Nicaragua-Land-am-Rande-des-Abgrunds,weltbilder6990.html


Anmerkung:

Ein informativer Bericht. Aber die Bezeichnung „linksnationalistisch“ für das Regime von Ortega liegt daneben. Was ist „links“, wenn sich ein Regime von einer Freiheitsbewegung zu einem mörderischen System gewandelt hat? (DW)


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02 Leipzig/Saarbrücken: Schlichtung bei Neue Halberg Guss vor dem Scheitern?

Seit Ende Juli verhandeln IG Metall, die Geschäftsführung von Neue Halberg Guss und ein Schlichter über einen Sozialtarifvertrag
http://www.labournet.de/?p=133953


Arbeitskampf in Leipzig Bei Halberg Guss droht neue Eskalation

Bis Montag, 17 Uhr lief das Ultimatum, das die Gewerkschaft IG Metall an die Arbeitgeberseite von Neue Halberg Guss (NHG) gestellt hatte. Nun ist es ausgelaufen und eine Einigung ist weiterhin nicht vorhanden, der sechswöchige Streik jedoch weiterhin ausgesetzt. Die Gewerkschaft hält eine Einigung weiterhin für denkbar, hieß es. „Nach den vorliegenden Informationen und Erkenntnissen ist es nicht ausgeschlossen, dass in kurzer Frist eine Lösung möglich ist“, teilte die IG Metall nach einem Vorstandstreffen am Montag in Frankfurt mit.

http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/neue-halberg-guss-neuer-streik-bei-prevent-tochter-moeglich-a-1226408.html


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03 Amazon: Streiken bis zur Rente – und darüber hinaus.

Von einer unorganisierten Belegschaft bis zum Streik
https://www.youtube.com/watch?v=2FE2fxOkx6Q&t=1s

Streik - Erfahrungen und Strategien bei Amazon
https://www.youtube.com/watch?v=cfT7O8Kce6A&t=4s


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04 Mario Kunze und Silvia Habekost zum Kampf gegen Tarifflucht bei Vivantes

Interview im expreß
Nach über zwei Jahren Auseinandersetzung mit insgesamt 52 Streiktagen ist Anfang Juni der Arbeitskampf bei der Servicegesellschaft des Berliner Klinikbetreibers Vivantes (vorläufig) zu Ende gegangen. Die Auseinandersetzung war auch geprägt von Konflikten zwischen den aktiven Beschäftigten und ihrer Gewerkschaft ver.di, die besonders zutage traten, als einem gemeinsamen Streik mit der Servicegesellschaft der Berliner Charite vom ver.di-Vorstand die Unterstützung entzogen wurde. Zwei Mitglieder der Kampagne »Zusammenstehen!« berichten, wie es seither weiterging.

http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/expre795.html


Anmerkung:

Wichtige Kernsätze von Silvia Habekost: „Der Strategiewechsel bei verdi kann nur von unten kommen … Eigentlich ist es traurig, daß wir viel von unserer Energie für Auseinandersetzungen innerhalb der Gewerkschaft brauchen...Da hat verdi beim Lohndumping mitgemacht… Aber wenn die Gewerkschaft nicht hinter unseren Forderungen steht, machen wir uns bei unseren KollegInnen unglaubwürdig. Wie sollen wir dann noch Mitglieder werben? Und es ist nun einmal so: die meisten Mitglieder bekommen wir über Arbeitskämpfe ...

Der Kollege Mario Kunze sagt: „Es ist wichtig, dass der Gewerkschaftsapparat das endlich erkennt und seine Tarifstrategie danach ausrichtet, sonst bleibt er ein zahnloser Verwalter der Agenda-Politik. ... Leider ist das dem Hauptamt von ver.​di nicht in allen Etagen klar. Es gibt dort noch viel zu tun für uns“. Karl Kraus nannte die Gewerkschaften: „staatlich konzessionierte Anstalt für den Verbrauch revolutionärer Energien“ - das trifft den Nagel auf den Kopf. Der Gewerkschaftsapparat hat schon alles erkannt und es ist seine Strategie, revolutionäre Energien zu verbrauchen. Wenn der Kollege Mario sagt: Es gibt dort noch viel zu tun für uns, dann nur in der Weise, daß wir unsere Illusionen in den Apparat ablegen und ihm unseren Willen aufzwingen!


Dazu empfehlen wir die Lektüre eines Artikels von Christian Frings zum Streik bei Vivantis:

https://de.labournet.tv/ein-lehrstueck-zum-elend-des-klassenkampfs-deutschland-0

Die Kollegin Habekost berichtete auf unserem Jour Fixe zum Thema Pflegenotstand am 3. März d.J. Journalisten von Schattenblick hatten über das Treffen drei Berichte verfaßt:

http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0309.html

http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0311.html

Pflegenot - ein Mehrfrontenkrieg ... Interview mit Michael Kirchner (Pfleger Charité) im Gespräch

http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prin0400.html


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05 Streiks an den Unikliniken Düsseldorf und Essen

Schlichtungsergebnis ist für ver.di "ein Meilenstein für die Entlastung von Beschäftigten in Krankenhäusern"
http://www.labournet.de/?p=119497


Beschäftigte der Unikliniken stimmen Schlichtungsergebnis zu – Entlastung muss jetzt in der Belegschaft ankommen
http://www.labournet.de/?p=119497


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06 Die Beteiligung an der „Demonstration SEEBRÜCKE“ war riesig

Über 16.000 Menschen haben sich gestern an der Demonstration SEEBRÜCKE in Hamburg beteiligt. Und viele hatten Schilder und Transparente mitgebracht.

Am Millerntor haben sich noch zahlreiche FC St.Pauli-Fans der Demo angeschlossen.

Das Hamburg Journal im NDR hat am 2.9. einen guten TV-Bericht gebracht (3 Minuten):

https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Tausende-fordern-Hamburg-soll-sicherer-Hafen-sein,demo2312.html


Fotos von der Demonstration und der Abschlusskundgebung auf dem Rathausmarkt findet ihr hier:

https://1drv.ms/f/s!AgJ_MIxh1Jm2_S3ut_xmp8lK3i1g


18.000 Menschen forderten in Hamburg und Berlin sichere Häfen für Geflüchtete

Demonstrationen auch in anderen EU-Staaten

Von Kristian Stemmler

https://www.jungewelt.de/artikel/339144.seenotrettung-another-brick-in-the-bridge.html


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07 Ich bin Tochter einer Hartz-IV-Empfängerin und der Staat zwingt mich, weiter arm zu bleiben

Offener Brief von Sarah Heinrich

Ich bin 17 Jahre alt, mache gerade Abitur und würde gerne fürs Studium sparen oder für die erste eigene Wohnung. Aber ich darf nicht.

Für 450 Euro arbeiten und am Ende nur 170 Euro behalten dürfen? Klingt nach einer krassen Einkommenssteuer, hat – wie man bei den Summen erahnt – aber mit reichen Menschen nichts zu tun, im Gegenteil. Es geht um Kinder von Hartz-IV-Empfänger*innen.

https://www.vice.com/de/article/xwk9en/armut-als-tochter-einer-hartz-iv-empfangerin-unmoglich-nicht-arm-zu-bleiben


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08 Weltweiter Solidarität mit den Jasic-ArbeiterInnen und ihren UnterstützerInnen!

Gewerkschaften und soziale Organisationen aus mehreren asiatischen Ländern stärken die Solidarität mit den Jasic-Arbeitern und der Solidaritätsbewegung mit ihnen.
26 Organisationen aus 12 asiatischen Ländern haben in einem gemeinsamen Offenen Brief an den chinesischen Premierminister Li Keqiang am 29. August 2018 ihre Solidarität mit den Bestrebungen der Basisgewerkschaftern bei Jasic eine eigene Gewerkschaft zu gründen und der dafür entstandenen Solidaritätsbewegung erklärt...Zur Solidarität mit den Jasic Arbeitern und ihren Unterstützungsgruppen zwei weitere aktuelle Beiträge (davon ein Update), ein Hintergrundbeitrag und eine weitere Solidaritätserklärung aus der BRD
http://www.labournet.de/?p=136928

https://de.labournet.tv/der-kampf-bei-jasic-0

Die „Jasic-Chronologie“ jetzt in erweiterter Komplettausgabe

Anfang September 2018 haben wir im LabourNet Germany die „Die Jasic-Chronologie: Was geschah wann – und warum“ in drei ins Deutsche übersetzten Teilen veröffentlicht. Jetzt gibt es eine erweiterte Fassung „Die Jasic-Chronologie: Was geschah wann – und warum - erweitert“ (pdf) inklusive zahlreicher Fotos, die nicht nur Aktionen und Proteste samt ProtagonistInnen dokumentieren, sondern etwa auch per Screenshots weitere Proteste in den sozialen Netzwerken und ihre landesweite Ausbreitung dokumentieren, wie auch den Protest gegen die Repression, die von einigen Webseiten ausgingen.
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2018/09/jasic_chronologie.pdf


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09 Termine


Gemeinsam gegen den Pflegenotstand

Demonstration, Treffpunkt Sa 22.9.2018, 12 Uhr, AK St. Georg

Mit der Demonstration möchten wir all diejenigen mobilisieren, die von dem Thema betroffen sind: als Beschäftigte im Gesundheitswesen, als PatientIn oder auch als Angehörige. Wir wollen damit ein eindrückliches Signal an die Verantwortlichen im Rathaus senden, dass die politische Verantwortung für eine schnelle Lösung des Pflegenotstands in Hamburg jetzt bei ihnen liegt und eine Klage gegen den Volksentscheid von den HamburgerInnen nicht akzeptiert werden wird.

http://www.pflegenotstand-hamburg.de/index.html


Also: am 22.9. demonstrieren und am 8.11. ins Kino (Metropolis) gehen!

Es ist so weit:   Am 8. November 2018 feiert der Dokumentarfilm „Der marktgerechte Patient“ gleichzeitig in vielen Städten Deutschlands seine Premiere. Und er kommt genau zur richtigen Zeit, um die Diskussion für eine menschenwürdige Gesundheitsversorgung und gegen eine marktorientierte Gesundheitswirtschaft mit zu gestalten.

http://www.kernfilm.de/index.php/de/projekte

MPZ-Salon zeigt den Film 'Klaus  Wildenhahn. Direct! Public and private'

Zu Ehren von Klaus Wildenhahn, der am 9. August gestorben ist.
Von Quinka F. Stoehr, Montage Margot Neubert-Maric / 85 min / 2010

Freitag, den 28. September um 19:30 Uhr, Sternstraße 4, 1. Stock im Laubengang
„Im Zentrum dieses Films steht eine Filmlegende, Klaus Wildenhahn, ein Mann, der das dokumentarische Kino in Deutschland neu erfand. Annäherung an ein langes, bewegtes Leben.
Schon mit den ersten Schritten ist man mittendrin…die Wohnung des alten Mannes ist keine Wohnung, sondern ein Archiv, eine Schatzkammer, mit Zeit gesättigt. Bücher, Malereien, Fotos werden aus Regalen gezogen, Geschichten dazu erzählt…jede führt hinaus, ins Weite, zurück, in die verlorene Zeit … man geht durch Quinka Stoehrs Film als Reisender, Entdecker.
Dabei sein werden neben Quinka F. Stoehr, Margot Neuwert-Maric und Gisela Tuchtenhagen auch andere Mitglieder der Gruppe ‚dokumentarisch arbeiten‘, in der auch Klaus Wildenhahn mitgearbeitet hat.“
Eintritt: Bitte Spende

info@mpz-hamburg.de


Por La Vida (Für das Leben)

Kubas beispielloser Kampf gegen den Ebolavirus in Westafrika
Der Film der Kubanerin Niurka Dámarys Rodríguez dokumentiert in oft emotionalen Bildern den Einsatz der 250 Spezialisten der Karibikinsel ab dem Jahre 2014 in Sierra Leone, Liberia und Guinea.

Montag 17.09. um 19:00 Uhr, Magda Thürey Zentrum, Lindenallee 72

https://www.jungewelt.de/artikel/339453.kino-brigade-henry-reeve.html


Podiumsdiskussion „Energiewende. Viel erreicht! Wie geht es weiter?“

Wo stehen wir? Wie sicher ist es, dass die deutsche Energiewende erfolgreich sein wird? Was fördert sie, woran kann sie scheitern? Wie kann die Energiewende besser gegen Risiken gewappnet werden, die ihre Primärziele - Klimaschutz und Umweltverträglichkeit, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit - gefährden können? Was sind die nächsten konkreten Schritte? Diese und weitere Fragen diskutieren Wissenschaftler mit Experten aus der Wirtschaft.

Dienstag, 18. September 2018, 19:00 Uhr
Hotel Baseler Hof, Jugendstilsaal, Esplanade 15, 20354 Hamburg
Um Anmeldung wird gebeten: service@idw-online.de
https://www.awhamburg.de

http://www.schattenblick.de/infopool/umwelt/veranst/uvet1817.html


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10 Blitzlicht ins Proletariat

Zahl der Minijob-Rentner steigt und steigt

Immer mehr Rentner in der BRD sind auf einen Minijob angewiesen. Zwischen 2003 und 2017 hat sich die Zahl dieser Ex-KollegenInnen auf über 1 Million nahezu verdoppelt.

Quelle: Bundesagentur für Arbeit – Junge Welt 27.7.2018


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11 Zu guter Letzt: Frau Nahles hat das Wort

»Wir wollen die Leistungsbereitschaft der Menschen nicht durch karitative Transferlogiken einschläfern.«

Andrea Nahles, zit. n. Welt am Sonntag vom 8.7.2007


Anmerkung:

Das ist pure Hartz IV-, neoliberale Logik! Kein Wunder, dass

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die AfD inzwischen die SPD als „Arbeiterpartei“ überholt hat. (DW)

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