JFI 62-2020 ++ Geschichte des Hamburger SDS ++ Orden für Clemens Tönnies ++ Amazon und Christian Krähling ++ Friseurkette Klier: Weggeworfen wie ein Gegenstand ++ Linkspartei: Für einen solidarischen Lockdown – reicht das? ++

Jour Fixe Info 62-2020. 16. Jahrgang – 22.12.2020

Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg

 

01 Geschichte des Hamburger SDS

Unseres Wissens gibt es in keiner anderen Stadt ein ähnliches Projekt, daß einige Genossen es in die Hand genommen haben, die SDS-Zeit von damals aufzuarbeiten, auch mittels Sammlung von Biographien. Es sind: Arwed Milz, Thomas Thielemann und Rudi Christian. Auch ihre Biographien finden wir natürlich unter den insgesamt (bisher) 24.
Wer diese Biographien – und auch die übrigen Texte, siehe die Links im Folgenden – liest, bekommt einen genaueren Eindruck von unserer jüngeren Geschichte, die Zeit Ende der 60er Jahre, Zeit des Aufbruchs, der Radikalisierung und Organisisierung. Einen guten Einblick in die Jugend- und Studentenbewegung und die APO.

Quasi als Einführung ist der Artikel von Knut Mellenthin gedacht und als Hintergrund 3 weitere Berichte, die die Zeit verdeutlichen sollen

Hier die Biographien:
https://sds-apo68hh.de/biografien/
Karl Heinz Roth. Arwed Milz. Thomas Thielemann. Rudi Christian. Michael Brenner. Peter Degkwitz. Erhard Dressel. Detlef Dunker. Inge Jahnke. Margret Johannsen. Reinhard Kahl.Helga Kutz-Bauer. Michael Luhn. Peter Meyer. Erik Merks. Helga Milz. Björn Pätzoldt. Jürgen Schröder. Dieter Schütt. Ursel Seppel. Walter Simon. Arnold Svensson. Günter Zint. Dieter Wegner

Knut Mellenthin: Geschichte des Hamburger SDS

So nah wie der gerade vergangene Tag
Nachahmung und Erweiterung erwünscht: Eine Website zu SDS und APO im Hamburg der späten 60er
https://www.jungewelt.de/artikel/386953.geschichte-des-sds-so-nah-wie-der-gerade-vergangene-tag.html

Revolte im Anflug

Wie findet eine gesellschaftliche Radikalisierung statt? Zur Genese der 1968er-Bewegung
Von Sven Gringmuth
… Nur einen Monat später beschloss der Parteivorstand (der SPD) den Abbruch der Beziehungen zum Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), bis dahin intellektuelle Nachwuchsorganisation und Thinktank der Partei, sowie die Einstellung der finanziellen Förderung des Studentenbunds wegen dessen DDR-Kontakten und Verstößen gegen den neuen bürgerlichen Basiskonsens.⁴ Ab November 1961 galt dann gar ein Unvereinbarkeitsbeschluss – es war nicht länger möglich, Mitglied des SDS und der SPD zugleich zu sein.
https://www.jungewelt.de/artikel/392182.protestbewegungen-revolte-im-anflug.html

Der progressive Alltag – linksalternatives Leben in den siebziger Jahren

Quelle: Sven Reichert
https://gewerkschaftsforum.de/der-progressive-alltag-linksalternatives-leben-in-den-siebziger-jahren-2/
Anmerkung:
In diesem Bericht schildert der Autor die Zeit des Übergangs von der Jugend- und Studentenbewegung zum „alternativen Leben in den 70er Jahren“. Sehr lesenswert! (DW)

Gewerkschaftlicher Antikommunismus

Unvereinbarkeitsbeschlüsse in den 70er Jahren: Klima des Misstrauens
Von Lothar Zieske
https://www.jungewelt.de/artikel/389615.unvereinbarkeitsbeschl%C3%BCsse-klima-des-misstrauens.html

Weitere Links zum SDS:
https://sds-apo68hh.de/chronik-zu-1966-1971/
https://sds-apo68hh.de/dokumente-zu-68/
https://sds-apo68hh.de/

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

02 Klare Worte von Arbeitsminister Karl Josef Laumann (NRW)

… in der Bundesratsversammlung am 18.12.20 bei derVerabschiedung des Gesetzes
„Es ist in diesem Land möglich, 6.000 Leute in einem Schlachtbetriebe zu beschäftigen ohne Betriebsrat, ohne Tarifvertrag. … Die werden organisiert wie Start ups. Denjenigen, die sich zumindest in den Bereichen auskennen, haben es gewusst…. Ich hoffe, dass dieses Gesetz dazu führt, dass die Verantwortlichen der deutschen Fleischindustrie, insbesondere in der Schlachtindustrie, begreifen, dass sie sich an mitteleuropäische Standards einfach mal gewöhnen müssen. Auch was die Würde des Menschen am Arbeitsplatz angeht, auch dann, wenn sie aus Osteuropa kommen“.
https://www.facebook.com/CDADeutschlands/videos/391238172180614
Anmerkung:
Vorweg: Minister Laumann ist einer der wenigen Politiker in Deutschland, die seit Jahren sich glaubhaft gegen Werkverträge bei den Großschlachtereien einsetzen. Er hat das im Sommer vorigen Jahres auch bewiesen, als er in 30 Großschlachtereien in NRW unangemeldete Kontrollen durchführen ließ, wobei tausende Verstöße festgestellt wurden. Er war es auch, der die Ursache dieser Zustände in den Mehrheitsverhältnissen im Bundestag sah, also auch bei den Kollegen seiner eigenen Partei. Und auch diese klaren Worte am 18.12. im Bundesrat sind typisch für ihn, wenn auch unüblich in diesem Hause. Wenn er sagt: „Denjenigen, die sich zumindest in den Bereichen auskennen, haben es gewusst“, dann beschuldigt er damit alle Politiker und Parteien des Bundestages, die dieses exorbitante Ausbeutungssystem für die Schweinebarone geschaffen und gefördert haben. Etliche Spitzenpolitiker von CDU und SPD waren willkommene und hofierte Gäste z.B. bei Clemens Tönnies. Wenn Minister Laumann weiter sagt „Ich hoffe, dass dieses Gesetz dazu führt, dass die Verantwortlichen der deutschen Fleischindustrie, insbesondere in der Schlachtindustrie, begreifen, dass sie sich an mitteleuropäische Standards einfach mal gewöhnen müssen“, ist er darauf hinzuweisen, daß es mit den „mitteleuropäischen Standards“ nicht weit her ist. Siehe dazu das Buch von Werner Rügemer. Minister Laumann hat insofern Recht, daß die Großschlachtereien in Deutschland die Gelegenheit erhielten, den „mitteleuropäischen Standard“ merkbar zu unterbieten. Viele ausländische Großschlachtereien aus Dänemark, Holland und weiteren EU-Staaten siedelten sich deshalb in Deutschland an. Der Standort Deutschland sollte führend sein, nicht nur in der Autoindustrie sondern auch beim Fleischexport.
Minister Laumann ist es durchaus abzunehmen, wenn er sich Gedanken macht um die Würde der Menschen, auch der WerkvertragsarbeiterInnen aus Osteuropa. Allerdings dürfte er sich Illusionen machen, als er im Bundesrat wünschte, daß die Fleischbarone sich gewöhnen müßten, Standards „der Würde des Menschen am Arbeitsplatz“ einzuhalten. Sie haben sich über Jahrzehnte daran gewöhnt, Milliardenprofite aus der Gesundheit und dem Leben der WerkvertragsarbeiterInnen zu schlagen. Diese Gewohnheit werden sie nie aufgeben, so lange man sie läßt.
Diese Gewohnheit werden sie erst aufgeben müssen, wenn die Betriebe re-kommunalisiert werden, also enteignet. (DW)

Werner Rügemer: Imperium EU – eine faktenreiche Abrechnung mit Arbeitsunrecht in der EU

Sahra Wagenknecht zu Werner Rügemers Buch:
Das Buch handelt von dem „großen Tabu“ der EU: Davon, wie Beschäftigte in Ost-, Süd- und Westeuropa ausgebeutet, gedemütigt, zermürbt, gegeneinander ausgespielt und zum Schweigen gebracht werden…
Man muss nicht jede Position von Werner Rügemer teilen, man mag eine stärkere theoretische Einordnung vermissen, man mag beklagen, dass Gewerkschaften als handelnde Akteure etwas unterbelichtet bleiben. Trotzdem kann ich all jenen, die in Gewerkschaften, Betrieben, in Politik oder Medien gegen Arbeitsunrecht kämpfen (wollen), dieses Buch ans Herz legen, denn es liefert jede Menge an Munition, an Anregungen und Denkanstößen für aktuelle und kommende Auseinandersetzungen.“
https://www.nachdenkseiten.de/wp-print.php?p=68159

Komiker Oliver Welke verleiht „Goldenen Vollpfosten“ an Clemens Tönnies

Unternehmenschef Clemens Tönnies staubt einen der wohl unbeliebtesten Preise ab. Die Begründung des Satire-Formats „Heute Show“: „Wenn es einer verdient hat, dann der legendäre Schweinepriester aus Ostwestfalen.“
Lena Vanessa Niewald:
https://www.nw.de/lokal/kreis_guetersloh/guetersloh/22921533_Komiker-Oliver-Welke-verleiht-Goldenen-Vollpfosten-an-Clemens-Toennnies.html

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

03 Amazon: Der Schein trügt

Wir berichteten im letzten Jour Fixe Info über den Tod von Christian Krähling (43), Vertrauensleute-Sprecher und Betriebsrat bei Amazon in Bad Hersfeld:
https://gewerkschaftslinke.hamburg/2020/12/11/christian-kraehling-ist-tot-er-ist-das-gesicht-des-widerstandes-gegen-amazon/
In der neuen Ausgabe von publik (verdi-Zeitschrift) bringt Petra Wetzel eine doppelseitige Reportage zu Amazon. Sie erwähnt Christian Krähling etliche Male und zitiert ihn. Auch mit diesem Satz: „Ich kenne meinen Arbeitsplatz gar nicht mehr ohne Arbeitskampf“. Sie zitiert auch Mildred Middeke, die für die Amazon-Lager in Bad Hersfeld zuständige Verdi-Hauptamtliche: „Auf einer Beerdigung eines aktiven Kollegen von Amazon war ich schon“. Bei der Trauerfeier für Christian wird es ein trauriges Wiedersehen geben.
Der Artikel von Petra Wetzel in publik:
Nach acht Jahren Arbeitskampf hat der Lack des Online-Versandhändlers Risse bekommen. Amazons Image als Arbeitgeber ist angekratzt, Saisonkräfte fehlen, Corona lässt teils über 30 Prozent der Belegschaften ausfallen. Der Gewinn aber steigt und steigt“
Von Petra Welzel
https://publik.verdi.de/ausgabe-202008/der-schein-tr%C3%BCgt/
Anmerkung:
Ausführlich wird in dem publik-Artikel über das Überwachungssystem bei Amazon berichtet:
„ „Aus einer dieser Mails des „Global Security Operations Center“, Amazons Überwachungszentrale, geht hervor, dass für einen Streik im Leipziger Versandlager genau 339 Streikende festgestellt wurden, Führungskräfte hätten sich nicht unter den Streikenden befunden. Von den Beschäftigten, die Amazon tatsächlich für den Streik erwartet habe, seien es knapp die Hälfte, 46,37 Prozent gewesen.
Zuletzt war die Empörung groß, als Amazon für sein Global Security Center zwei Stellen zur heimlichen Überwachung seiner Beschäftigten ausgeschrieben hatte. In der Ausschreibung stand, dass es vor allem darum gehe, „gewerkschaftliche Bedrohungen abzuwenden“, gesucht wurden deshalb Personen, die Erfahrung aus dem Geheimdienstwesen des Militärs oder der Strafverfolgung mitbrächten…
… nichtsdestotrotz hat die Konzernzentrale längst Detektive der berüchtigten Spionage-Agentur Pinkerton angeheuert.
Unter anderem wurden im Jahr 2019 Detektive in Polen in den Warschauer Amazon-Standort eingeschleust.
…Beschäftigten wie ihm, die immer wieder zu Arbeitsniederlegungen aufrufen oder sich an solchen beteiligen, sollen die Agenten von Pinkerton das Leben sauer machen. Seit über 100 Jahren ist die Agentur für die Zerschlagung von Gewerkschaften bekannt. In ihren Anfängen schreckte Pinkerton dabei nicht einmal vor Toten zurück. So endete beispielsweise der Streik amerikanischer Stahlarbeiter 1892 mit dem Tod von 12 Menschen; Pinkerton hatte damals 300 bewaffnete Wachen gestellt. Inzwischen geht die Agentur subtiler vor. Die Einsatzkräfte werden unter die Beschäftigten gemischt, um gewerkschaftliche Bewegungen im Keim zu ersticken““.
Dieser Darstellung bei publik haben wir nichts hinzuzufügen. (DW)

Nachruf auf Christian Krähling

Von Amazon Workers International
https://de.labournet.tv/nachruf-auf-christian-kraehling
Anmerkung:
Ein Nachruf aus internationaler Sicht auf Christian. (DW)

Forum Arbeitswelten China-Deutschland: Nachruf auf Christian Krähling

Der Amazon Aktivist und Internationalist ist im Alter von nur 43 Jahren verstorben
Besuch einer Delegation 2017 in China, eine Station auch Amazon
https://www.forumarbeitswelten.de/blog/nachruf-auf-christian-krahling/

Amazon: Streiks bis Heiligabend an sechs Standorten

https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++5121d2f4-411f-11eb-8550-001a4a160129

Frohe Botschaft: Nadelstiche gegen Amazon
https://www.jungewelt.de/artikel/393097.arbeitskampf-nadelstiche-gegen-amazon.html

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

04 Ausbildungsplätze: Sozialpartner appellieren an Unternehmen und junge Menschen

Ausbildungsstart auch im Dezember und den Folgemonaten noch möglich
Anlässlich der heute vom Bundesinstitut für Berufsbildung vorgelegten Bilanz für das Ausbildungsjahr 2020 appellieren Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger und der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann gemeinsam an Unternehmen, Ausbildungsplätze anzubieten, und an junge Menschen, sich auf Ausbildungsplätze zu bewerben.
https://www.dgb.de/themen/++co++50de0cf4-3eb3-11eb-97df-001a4a16011f
Anmerkung:
Als ich die Überschrift las, fragte ich mich, welche Sozialpartner appellieren denn da an „Unternehmen und junge Menschen“? Ja, das kann doch der DGB-Chef Hoffmann nicht allein machen, sich an zukünftige Mitglieder zu wenden. Die müssen schon vor Betriebseintritt auf Sozialpartnerschaft getrimmt werden! Sie sollen arbeiten, Profit erbringen für ihre Freunde, die Kapitalisten und sollen sich nicht wundern, wenn ihre Gewerkschaftsoberen ihnen ein gutes Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit vorleben. (DW)

Verdi-Vorsitzender Wernecke: Du bist nicht allein

Gewerkschaft — Selten ist der Begriff der Solidarität so präsent und aktuell wie dieser Tage. Der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke über den Sinn von Gewerkschaft gerade auch in Zeiten der Pandemie
https://publik.verdi.de/ausgabe-202008/du-bist-nicht-allein/
Anmerkung:
Lieber Herr Werneke, richtig, man ist nicht mehr allein, wenn man in eine Gewerkschaft eintritt! Es gilt jetzt Kollektivität statt Individualismus. Da stimmen wir noch überein, auch wenn ich wahrscheinlich eine andere Auffassung habe über den Sinn und den Zweck von Kollektivität und Gewerkschaft!
Sie klären uns auch auf über Solidarität. Auch da haben wir wahrscheinlich eine sehr unterschiedliche Auffassung über diesen Begriff aus der Arbeiterbewegung. Solidarität und Kollektivität waren die Voraussetzungen für Klassenkampf, für Widerstand gegen die Kapitalisten und den Kapitalismus. Für sie und ihresgleichen, wie z.B. den DGB-Vorsitzenden Hoffmann, bedeutet Solidarität auch Zusammenarbeit der Gegenseite, wie dem Arbeitgeberpräsidenten, Herrn Dulger. Mit dem man in Sozialpartnerschaft gemeinsame Aufrufe verfaßt. Und der neulich in bezug auf die lock-down Maßnahmen sagte:
„Wenn schärfere Maßnahmen geplant werden, sollten wir vor allem über die Zeit nach Feierabend reden“, daß schärfere Maßnahmen im Betrieb völlig fehl am Platze seien und den Betriebsablauf störten. Ja, genau: Profit geht vor Menschenleben. Lieber HerrWernekc, ich möchte doch lieber allein sein und nicht in Gesellschaft mit Ihnen, Herrn Hoffmann und Herrn Dulgar. (DW)

Danke, Verdi!

Im publik-Heft (verdi-Magazin), das ich jetzt bekam, liegt ein Brief, mit frankiertem Anwortcouvert. Mit einem Gutschein von 49,90 Euro. Ich brauche nur noch 10 Euro zuzahlen, wenn ich die Goldmünze zum 100. Geburtstag von Helmut Schmidt bestelle. (Mit 24 Karat Goldauflage).
Danke verdi für den tollen service. Aber ich brauche keine Goldmünze und habe nicht vor, Herrn Schmidt zu gedenken. Verschont mich mit solchem Scheiß! (DW)

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

05 Kooperation norddeutscher Hafenbetriebe: „Es herrscht Psychokrieg“

Die anvisierte Fusion von HHLA, Eurokai und BLG schürt Angst: Die HafenarbeiterInnen bangen um ihre Jobs und um Tariflöhne.
Von Kai v. Appen
https://taz.de/Kooperation-norddeutscher-Hafenbetriebe/!5733988/

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

06 Der aktuelle Lockdown: Stoppschilder im Privaten – und freie Fahrt für große Teile der Wirtschaft

Sterben für den Standort Deutschland
Von Sebastian Friedrich, Hamburg
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1145953.lockdown-sterben-fuer-den-standort.html

Ärmere Stadtteile sind Corona-Hotspots

Hamburger aus ärmeren Stadtteilen sind überdurchschnittlich häufig von schweren Covid-19-Verläufen betroffen. Darauf deutet eine Senatsanfrage des Linken-Abgeordneten Deniz Celik hin, die auf den Postleitzahlen von Krankenhauspatienten basiert
https://www.mopo.de/hamburg/intensivstation-und-todesfaelle-diese-hamburger-stadtteile-sind-corona-hotspots-37819492?originalReferrer=

Linkspartei: Für einen solidarischen Lockdown

https://www.die-linke.de/start/nachrichten/detail/fuer-einen-solidarischen-lockdown
Anmerkung:
Auch falls man den 12 Forderungen der Linkspartei zum Lockdown zustimmt, wundert es doch, daß eines fehlt: Die Forderung nach Produktionsstillegung in allen Betrieben, die nicht lebensnotwendige Produkte und Dienstleistungen bereitstellen! Es ist entlarvend, dies nicht zu fordern. Die Linkspartei befindet sich damit in Gesellschaft der anderen bürgerlichen Parteien, der Regierung und der Kapitalverbände.
Und auch in Gesellschaft zum DGB, dessen Kampagne lautet: „Mit einem starken Sozialstaat durch die Krise“.
Und nimmt die Spitze der Linkspartei noch an diesem Satz Anstoß: „Drei Menschen in einem Park sind ein öffentlliches Ärgernis.- 3.000 Menschen in einer Fabrik sind Privatsache“?
Falls nicht, dann eine Leseempfehlung für die Spitzenkräfte der Linkspartei:

Werner Rügemer: Infektionsschutzgesetz: Warum fehlen die Unternehmen?
https://gewerkschaftsforum.de/infektionsschutzgesetz-warum-fehlen-die-unternehmen/#more-9601
Der Genosse Rügemer zielt nicht nur auf die soziale Seite ab sondern auch auf den Kernbereich, die Produktion. (DW)

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

07 Wer hat, der gibt!

Kampagne zur Stärkung des Klassenbewusstseins
Von İnci Arslan
https://www.akweb.de/bewegung/kampagne-zur-staerkung-des-klassenbewusstseins/

Adventskalender von: WER HAT, DER GIBT

„Mit unserem Enteignungs-Adventskalender werfen wir 24 Tage lang einen Blick auf Akteur*innen, deren Vergesellschaftung ein Gewinn für uns alle wäre.“
https://werhatdergibt.org/
Anmerkung:
Schaut rein: witzig, frech, charmant und kurz! Die ersten Fenster zu Degussa, Aldi, Scholz, Uber. Dr. Oetker, Schufa, VW. uswuswusw (DW)

Linke Proteste im Lockdown

Für den 31. Dezember planen progressive Gruppen in Berlin und bundesweit Aktionen. „Kalender der Umverteilung“ benennt die Gewinner der Pandemie
Von Peter Nowak
https://www.heise.de/tp/features/Linke-Proteste-im-Lockdown-4992034.html

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

08 MASSIVE WIRTSCHAFTSKRISE – DIE CORONA-PANDEMIE ALS BRANDBESCHLEUNIGER

„Berichte zu Auswirkungen auf die Lage der Arbeiterinnen und Arbeiter und deren Widerstand“
Die Strategie von Regierung und Kapital ist es – und die Mainstream-Medien hauen in die gleiche Kerbe – die Tatsachen verschleiernd auf Corona als Grund für die Rezession zu verweisen. Wir können nur immer wieder darauf verweisen, daß Corona nur der Brandbeschleuniger für die Krise ist! Die KollegInnen sind betroffen sowohl direkt durch die Wirtschaftskrise als auch durch die Maßnahmen der Bundesregierung (Gaststätten, Kultur, Soloselbständige …)

Berichte aus Betrieben, Branchen, Wirtschaft:

Postbank plant weitere Schliesssung von Filialen
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/postbank-filialschliessung-sparmassnahmen-101.html


Große Jobverluste bei Kronos
https://www.jungewelt.de/artikel/391828.neuer-stellenabbau-bei-krones-angek%C3%BCndigt.html


Warnstreiks bei Conti in Hessen
https://www.jungewelt.de/artikel/391901.arbeitskampf-protest-als-notwehr.html


Lufthansa kündigt weitere Massenentlassungen an
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/lufthansa-779.html


Bei Sitech sollen 200 Arbeitsplätze abgebaut werden
https://www.igmetall-hannover.de/aktuelles/meldung/ig-metall-fordert-langfristigestandortsicherung-und-ausschluss-von-betriebsbedingten-kuendigungen/

Zurück zum Inhaltsverzeichnis

Und eine frohe Botschaft in diesen unfrohen Zeiten: Es geht wieder aufwärts, jeder Tag wird etwas länger!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*