Jour Fixe Info 08-2019. 14. Jahrgang – 26.02.2019
Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg
- 01 Jour Fixe 173 am 6.3. mit zwei ReferentInnen von der Roten Hilfe
- 02 Bericht vom „Schattenblick“ zum Jour Fixe: Gelbwestenbewegung
- 03 Große Schweinereien im Schlachthof Tönnies in Kellinghusen
- 04 Wie geht’s weiter nach der Braunschweiger Streikkonferenz?
- 05 Betriebsräte im Visier
- 06 Die Meinung eines Berliner S-Bahn Kollegen zum Streik bei der BVG
- 07 Die Leihkeule Nr. 6
- 08 FridaysForFuture: offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
- 09 Frauenstreik – eine juristische Handreichung für Aktivistinnen
- 10 Ungeheuerlich und ehrverletzend!
- 11 Venezuela: „Wenn man schon aus humanitären Gründen Forderungen stellt, dann die, dass die internationale Blockade beendet wird“
- 12 Seit 40 Jahren Mullah-Regime im Iran – soziale Proteste reißen nicht ab!
- 13 Notizen aus Polen: Der Frühling kam im Februar
- 14 Termine:
- 15 Blitzlicht ins Proletariat
- 16 Zu guter Letzt
01 Jour Fixe 173 am 6.3. mit zwei ReferentInnen von der Roten Hilfe
Angriffe und Drohungen gegen Rote Hilfe e.V.
Informations- und Solidaritätsveranstaltung
Es referieren und diskutieren zwei Mitglieder der Ortsgruppe der Roten Hilfe Hamburg
Mittwoch, 6.3. um 18 Uhr 30, Rothenbaumchaussee 15 (Hofdurchgang)
https://gewerkschaftslinke.hamburg/event/jour-fixe-173/
02 Bericht vom „Schattenblick“ zum Jour Fixe: Gelbwestenbewegung
Die Besten und Schlechtesten können die gelbe Weste tragen. Aber die Zukunft der Bewegung – und vieles andere mehr – wird auf der Straße entschieden werden,und nicht durch den Diskurs der verwirrten Linken. (Zitat von Zacharias Zoubir)
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prbe0331.html
Gelbe Westen – ein Klassenkonflikt
Interview mit Willi Hajek (Marseille) am 6.2. in Hamburg
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/report/prin0431.html
Anmerkung:
Wir danken den Kollegen vom Schattenblick für diese beiden Beiträge aufs heftigste! Besonders das Interview mit Willi Hajek bringt noch Informationen und Eindrücke über das beim Jour Fixe Gesagte hinaus!
Es war natürlich prima, daß 95 TeilnehmerInnen da waren! Daß einige keinen Stuhl hatten an dem Abend, dafür möchten wir uns entschuldigen.
Eine Bitte: Kommt pünktlich! Es stört, wenn während der Berichte noch jemand reinschneit. (DW)
Bei den Gelbwesten haben die traditionellen Medien einen schlechten Ruf
Ihr Held ist ein junger Live-Reporter
Die Krise der «gilets jaunes» hat in Frankreich ein verbreitetes Phänomen offenbart: das tiefe Misstrauen gegenüber den Medien. Allerdings trifft dies nicht alle. Rémy Buisine vom Medien-Startup Brut wird von der Bewegung zu einem Garanten der Meinungsfreiheit hochstilisiert.
Nina Belz, Paris
https://www.nzz.ch/feuilleton/die-gilets-jaunes-misstrauen-den-medien-und-schaetzen-remy-buisine-ld.1458030
Überfall französischer Sondereinheit CRS auf streikende Postbeschäftigte vor dem Arbeitsministerium
03 Große Schweinereien im Schlachthof Tönnies in Kellinghusen
Schwerer Unfall im Schlachthof Kellinghusen: Drei Finger weg beim rumänischen Kollegen George Berca
https://gewerkschaftslinke.hamburg/2019/02/19/grosse-schweinereien-im-schlachthof-toennies-in-kellinghusen/
Anmerkung:
Wieviel WerksvertragsarbeiterInnen sollen noch verstümmelt werden, ehe Tönnies die KollegInnen in Normalarbeitsverhältnisse nimmt, ehe die staatlichen Kontrollbehörden ihre Aufsichtspflichten ernst nehmen, ehe Politiker mit gesetzlichen Regelungen Tönnies und seinen Subunternehmen das blutige Handwerk legen? Die ausländischen ArbeiterInnen zahlen mit ihrer Gesundheit und ihrem Elend einen hohen Preis dafür, daß Tönnies und Co. Einen Sonderprofit aus ihnen ziehen können. Und das macht besonders wütend: Er macht den spendablen großen Wohltäter, als Präsident von Schalke 04, bei Einrichtungen in Rheda-Wiedenbrück – und wenn die schlimmen Zustände am Arbeitsplatz und in den Unterkünften ans Tageslicht kommen, wäscht er seine Hände in Unschuld: Das ist der Subunternehmer! Ich wußte nichts davon! Und diese Subunternehmer profitieren auch noch vom Blutzoll und vom Elend der ArbeiterInnen. Wahrlich ein Schweinesystem – und wir dulden es. Wie lange noch?(Wobei Schweinesystem ein falscher Ausdruck ist, weil Schweine unter sich sich nie so verhalten würden. Das bleibt Tönnies und seinen Subunternehmern vorbehalten).
Siehe auch die Rede von Prälat Kossen! (DW)
Für Würde und Gerechtigkeit
Peter Kossens Rede in Stapelfeld
Von Günter Benning
https://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Lengerich/3602896-Fuer-Wuerde-und-Gerechtigkeit-Peter-Kossens-Rede-in-Stapelfeld
Anmerkung I:
Deutlicher und drastischer als Prälat Kossen kann man das verbrecherische System der Behandlung von Mitmenschen nicht schildern und brandmarken! Er bezieht sich dabei nicht nur auf eigene Erfahrungen mit den ArbeiterInnen von Tönnies sondern auch auf die seines Bruders, der als Arzt die Tönnies-ArbeiterInnen behandelt!
Anmerkung II:
Worauf es jetzt ankommt: Mit massenhafter Solidarität, in humanitärer Einstellung, mit Gottes Zorn, vermittelt durch Präses Kossens, mit der fachlichen Kenntnis seines Bruders, Dr. Florian Kossen, alle zusammen, mit Gleichgesinnten und Empörten aus vielen Gruppen und Initiativen laut zu werden vor den Toren von Tönnies in Rheda! Er soll keine Ruhe mehr bekommen mit seinem Schandwerk! Und seine Unterstützer in Behörden und Politik sollen ihm ihre Gunst entziehen! (DW)
Sau durchs Dorf getrieben
Gewerkschaft kritisiert Politikervorschlag zur Videoüberwachung in Schlachthöfen
Von Bernd Müller
Matthias Brümmer, NGG-Geschäftsführer der Region Oldenburg/Ostfriesland, erklärte gegenüber jW, das Hauptproblem sei »im stetigen Einsatz von Werkvertragsbeschäftigten aus Osteuropa zu suchen«. Durch deren Ausbeutung seien die inländisch ausgebildeten Schlachter verdrängt und durch angelernte Billigarbeiter ersetzt worden. Es seien auch nur Betriebe mit solchen Strukturen durch Tierquälerei aufgefallen.
https://www.jungewelt.de/artikel/349458.fleischindustrie-sau-durchs-dorf-getrieben.html
Anmerkung:
In den Umweltministerien von NRW und Niedersachsen denkt man sich schöne Sachen aus! Statt die Ursachen von Grund auf zu beseitigen, nämlich die Werkverträge abzuschaffen, finden sie technische „Lösungen“. Die Kritik des Kollegen Brümmer bringt es auf den Punkt. Er kennt sich aus, war selbst mal in einem Schlachthof beschäftigt! Und mit seiner Feststellung, daß die freiwilligen Verpflichtungen und Runde Tische gescheitert sind, liegt er ebenfalls völlig richtig. (DW)
04 Wie geht’s weiter nach der Braunschweiger Streikkonferenz?
„Immer mehr Aktive merken, dass die Gewerkschaften sich ändern müssen“
Fanny Zeise über ihre Erwartungen an die Streikkonferenz Mitte Februar
Interview von Violetta Bock
http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/sozz2349.html
»Sie verlieren ihre Angst«
Auf der RLS-Streikkonferenz diskutierten Aktive über die Erneuerung der Gewerkschaften
Von Ines Wallrodt, Braunschweig
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1112472.streikkonferenz-sie-verlieren-ihre-angst.html
05 Betriebsräte im Visier
Dokumentation der fünften bundesweiten Konferenz gegen BR-Mobbing am 13.10.2018 in Mannheim
http://www.gegen-br-mobbing.de/images/PDF/BR-Mobbing-Broschuere_2018.pdf
06 Die Meinung eines Berliner S-Bahn Kollegen zum Streik bei der BVG
Anmerkung:
Wir schließen uns der Einschätzung des Kollegen an! (DW)
07 Die Leihkeule Nr. 6
Die Pest der Leiharbeit hat sich rund um den Globus ausgebreitet. Ein guter Grund sich die unterschiedliche Situation im weltweiten Verleih von Arbeitskräften genauer anzusehen.
Moderner Sklavenhandel weltweit!
http://forum.chefduzen.de/leihkeule/leihkeule6.pdf
08 FridaysForFuture: offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
Anmerkung:
Was der Kinderpsychiater Professor Gunther Moll schreibt, ist vollkommen richtig. Sein Appell an Frau Merkel, den Protest der Kinder/Jugendlichen zu unterstützen, ist jedoch wohl in die Luft geschossen. Sie hat ihnen vorgeworfen, sich von außen, von Putin haben manipulieren zu lassen, nicht aus eigenem Antrieb zu ihren Meinungen und zu ihrem Protest gekommen zu sein. Sie hat die gleiche Masche drauf wie Macron bei den Gelbwesten, der auch behauptet, die seien von Putin gesteuert. (DW)
09 Frauenstreik – eine juristische Handreichung für Aktivistinnen
Von Detlef Hensche
https://www.zeitschrift-luxemburg.de/frauenstreik-eine-juristische-handreichung-fuer-aktivistinnen/
Feminism is Classwar! Heraus zum Frauen*streik 2019.
Aufruf zu Streik und Sabotage an Patriarchat, Kapital und Vaterland.
Debatte: Wer streikt beim feministischen und Frauen-Streik?
http://www.labournet.de/?p=136159
10 Ungeheuerlich und ehrverletzend!
Ich habe die Ehre, die Laudatio bei der Preisvergabe an die ‘Jüdische Stimme’ zu halten. Ich selbst bin in Israel geboren, bin Tochter eines deutschen Holocaust-Überlebenden und einer seit Generationen in Jerusalem ansässigen jüdisch-arabischen Familie.
https://hinter-den-schlagzeilen.de/ungeheuerlich-und-ehrverletzend
Göttinger Friedenspreis für die „Jüdische Stimme für gerechten Frieden“ unter Beschuss der Israel-Lobby
http://nahost-forum-bremen.de/?p=9125
Eine Erwiderung auf das Hetzpamphlet der Göttinger Rechtsanwältin F. Oldenburg (FDP)
von der Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V.
https://www.juedische-stimme.de/wp-content/uploads/2019/02/JS_Erwiderung_auf_Oldenburg_final.pdf
11 Venezuela: „Wenn man schon aus humanitären Gründen Forderungen stellt, dann die, dass die internationale Blockade beendet wird“
Amerika21 dokumentiert den Brief von Dr. Klaus Piel zum Aufruf des Marburger Bundes, Berufsverband und Fachgewerkschaft für Ärzte in Deutschland
https://amerika21.de/dokument/222763/venezuela-marburger-bund
Anmerkung:
Wir stimmen Klaus Piel voll zu und wundern uns, wie politisch töricht der Vorsitzende des Marburger Bundes die Lage beurteilt! (DW)
Zur Lage in Venezuela: Der Bremer Jurist Heiner Fechner zur Rechtslage in Venezuela
https://amerika21.de/files/a21/docs/2019/zur_lage_in_venezuela.pdf
12 Seit 40 Jahren Mullah-Regime im Iran – soziale Proteste reißen nicht ab!
Artikel aus ND, Junge Welt, wsws u.a.
http://www.labournet.de/internationales/iran/politik-iran/40-jahre-kapitalistisches-mullah-regime-im-iran-in-der-bisher-groessten-krise-soziale-proteste-reissen-nicht-ab/
Freiheit für iranische GewerkschafterInnen!
Gemeinsame Kampagne internationaler Gewerkschaften und amnesty international
http://www.labournet.de/interventionen/solidaritaet/gemeinsame-kampagne-internationaler-gewerkschaften-und-amnesty-international-freiheit-fuer-iranische-gewerkschafterinnen/
13 Notizen aus Polen: Der Frühling kam im Februar
Von Andrzej Wendrychowicz
Am 3. Februar wurde in einer vor allem mit jungen Leuten gefüllten Warschauer Sporthalle eine neue politische Gruppierung unter dem Namen Wiosna (Frühling) gegründet. Der Gründer ist Rober Biedroń.
https://www.pressenza.com/de/2019/02/notizen-aus-polen-der-fruehling-kam-im-februar/?utm_source=feedburner&utm_medium=email&utm_campaign=Feed%3A+pressenza%2FxkhC+%28Nachrichten+von+Pressenza+auf+deutsch%29
14 Termine:
Einladung zur Veranstaltung mit Gioconda Belli und Grupo Sal Duo
HASTA QUE SEAMOS LIBRES
Dienstag, 26.März 2019 – 18:30 Uhr (Einlass 18:00 Uhr)
Kulturkirche Altona. Max-Brauer-Allee 199
Karten für den 26.03.2019 gibt es nur an der Abendkasse, wir bieten allerdings die verbindliche Vorbestellung per E-Mail an. Bitte holen lösen sie die bestellten Karten bis spätestens 18:15 ein.
Ansprechpartnerin ist Martha Borstelmann: martha.borstelmann@nicaragua-verein.de
Bitte geben Sie die Anzahl und Ihren Namen deutlich an.
Nicaragua Verein Hamburg e.V.
info@nicaragua-verein.de
www.nicaragua-verein.de
15 Blitzlicht ins Proletariat
Überstunden auf Rekordniveau
Im Vergleich zu 2016 hat die Zahl der Überstunden der abhängig Beschäftigten um 11% zugenommen. So haben diese im Schnitt 27 Stunden im Jahr ihre Arbeitszeit unfreiwillig verlängern müssen. Nur etwa die Hälfte davon wurde bezahlt!
Quelle: Bundesregierung auf Anfrage der Linkspartei – Junge Welt 3.12.2018
16 Zu guter Letzt
Tanz der Vampire
Neuer Song „Tanz der Vampire“ als Beitrag zur „Sicherheitskonferenz“ 15.-17.2. 2019 im Bayerischen Hof in München.
Anmerkung:
Schon über eine Million Klicks. (DW)