Jour Fixe Info 12-2019. 15. Jahrgang – 01.04.2019
Aktuelle Sammlung von – vor allem – gewerkschaftspolitischen Artikeln, Beiträgen und Fakten als Ergänzung zu den Veranstaltungen des „Jour Fixe“ in Hamburg
- 01 Mittwoch ist Jour Fixe! Mit Jugendlichen von Antifa Altona Ost
- 02 Am Freitag, 29.3. gab es eine Kundgebung und Demonstration am Hauptsitz des Tönnies Konzerns in Rheda-Wiedenbrück
- 03 Ein Überblick aus Berichten zu den Streikkonferenzen von 2013 in Stuttgart bis 2019 in Braunschweig
- 04 Arbeitsbedingungen – Kampfbedingungen. In Arbeitskämpfe intervenieren, aber wie?
- 05 Kaputte Bahn
- 06 Kein kurzer Prozess
- 07 Attac Oldenburg: Moshe Zuckermann ausgeladen
- 08 Winfried Wolf vor Schülern von Fridays for Future in Düsseldorf
- 09 Der dichtende Pastor aus Kellinghusen: 95 bewegte Jahre
- 10 Die Linken, das Altern und der Tod
- 11 Gilets Jaunes: Die Verletzten, die verstören
- 12 Wie Architekten die Morde in Nicaragua digital rekonstruieren
- 13 Termine:
- 14 Blitzlicht ins Proletariat
01 Mittwoch ist Jour Fixe! Mit Jugendlichen von Antifa Altona Ost
Am 3.4. um 18 Uhr 30 im Curiohaus, Rothenbaumchaussee 15.
Seid pünktlich, es könnte voll werden!
https://gewerkschaftslinke.hamburg/event/jour-fixe-174/
Klimarevolution – gesellschaftskritisch aufbereiten … Karlson und Matilda von Antifa im Gespräch
(Gespräch am 15. März 2019 in Hamburg)
Sollte die Antifa Altona Ost zuvor in Hamburg und darüber hinaus vielen noch kein Begriff gewesen sein, so hat nun eine Kollaboration von AfD, SPD, CDU und FDP, der Schulbehörde und einigen großen Medien dafür gesorgt, daß sich das ändert.
http://www.schattenblick.de/infopool/buerger/report/brri0185.html
AfD – ein Fall fürs Establishment
Die rechts von den etablierten Parteien positionierte AfD, die inzwischen in der Hamburger Bürgerschaft vertreten ist, setzt sich mit ihrer Hetze gegen linke Gruppierungen Schritt für Schritt durch. Das gelingt ihr nur, weil Korrespondenzen des politischen Establishments mit ihren staatsautoritären Ansichten bestehen.
http://www.schattenblick.de/infopool/politik/meinung/pola1341.html
02 Am Freitag, 29.3. gab es eine Kundgebung und Demonstration am Hauptsitz des Tönnies Konzerns in Rheda-Wiedenbrück
http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreisguetersloh/rheda-wiedenbrueck/Wurzel-des-Uebels-heisst-Werkvertrag-d3114076-b068-4acf-82d3-b02054f1129e-ds
Gleichzeitig gab es in Kellinghusen, organisiert von der Initiative „saustark Kellinghusen“ eine Kundgebung vor der dortigen Tönnies-Großschlachterei.
Näheres dazu im nächsten Jour Fixe Info!
03 Ein Überblick aus Berichten zu den Streikkonferenzen von 2013 in Stuttgart bis 2019 in Braunschweig
http://www.labournet.de/politik/gw/tarifpolitik/tarifdebatte/konferenz-erneuerung-durch-streik/
Aus unseren Kämpfen lernen – aber wie?
http://arbeiterinnenmacht.de/2019/03/14/aus-unseren-kaempfen-lernen-aber-wie/
Aufbruchstimmung: Die Streikkonferenz der RLS ist zu einem Stelldichein der klassenkämpferischen Linken geworden
Von Angela Klein
http://www.sozonline.de/2019/03/aufbruchstimmung/
Beteiligungsorientierte Gewerkschaftsarbeit. Vom Modewort zu realer Veränderung?
Eine Zwischenbilanz der Beteiligungsorientierung sechs Jahre nach der ersten Konferenz »Erneuerung durch Streik«
Von Christoph Wälz, Berlin
https://lernenimkampf.net/2019/02/19/beteiligungsorientierte-gewerkschaftsarbeit/
Wie geht’s weiter nach der Braunschweiger Streikkonferenz?
Braunschweiger Streikkonferenz: Riexinger lud ein und viele kamen!
Dokumentation: Aus unseren Kämpfen lernen
Streiks auswerten, Strategien entwickeln, politischer werden. 4. Konferenz gewerkschaftliche Erneuerung
https://www.rosalux.de/dokumentation/id/40012/aus-unseren-kaempfen-lernen-1/
„Streikkonferenz“ in Braunschweig größer als je zuvor – doch mit wichtigen Schranken
04 Arbeitsbedingungen – Kampfbedingungen. In Arbeitskämpfe intervenieren, aber wie?
Ein Vorschlag von Wolfgang Schaumberg (Bochum)
http://www.labournet.de/internationales/china/worlds_of_labour/arbeitsbedingungen-kampfbedingungen-arbeitskaempfe-intervenieren-aber-wie-ein-vorschlag-von-wolfgang-schaumberg/
„Der Klassenbegriff ist planmäßig zerstört worden“
Von Paul Schreyer
Bernd Stegemann über die Aufstehen-Bewegung, über Ausgrenzung, Doppelmoral und das Fehlen einer linken Erzählung, „die die soziale Frage ins Zentrum stellt“
https://www.heise.de/tp/features/Der-Klassenbegriff-ist-planmaessig-zerstoert-worden-4336430.html?seite=all
Kampf dreier Linien: Grenzen öffnen, Sozialstaat verteidigen, Klassenkämpfe verbinden
Von Ingo Schmidt
„Das Geld erklärt dem ganzen Menschengeschlecht den Krieg“
(Pierre de Boisguillebert, 1704)
Es ist noch nicht so lange her, da zweifelten viele auf der Linken an ihrer Existenzberechtigung. Anderswo riefen Wirtschaftskrise und Aufschwung der neuen Rechten die Linke zum Kampf.
http://www.schattenblick.de/infopool/medien/altern/sozz2357.html
Text der „Bewegungslinken in der Linkspartei“: Solidarität ist unteilbar.
Wie verbindende Klassenpolitik konkret und DIE LINKE anders wird. Unsere ÜberzeugungenWir sind Mitglieder der LINKEN, die sich klar im linken Flügel verorten. Wir kommen aus unterschiedlichen Strömungen, Bündnissen, Bewegungen und Traditionen. Wir arbeiten in Basisgruppen, im Parlament, in Arbeitsgemeinschaften, im Betrieb und im Kreisverband. Wir sind innerhalb und außerhalb der Partei aktiv.
https://bewegungslinke.org/wp-content/uploads/2014/09/Diskussionsgrundlage.pdf
05 Kaputte Bahn
Von einem Lokführer
Unser Autor ist seit dreißig Jahren Lokführer. Seit zwei Jahrzehnten gehe es mit seinem Konzern abwärts, findet er. Deshalb hat er einen verzweifelten Brief geschrieben und öffentlich gemacht. Wir dokumentieren ihn in Auszügen.
https://edition.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2019-03-15/7b40449c32807ec4a2d7ce1af69d4551/
06 Kein kurzer Prozess
Rheinmetall Man Military Vehicles in Wien-Liesing will einen unbequemen Arbeiterbetriebsrat aus dem Betrieb rausprozessieren
Von Peter Haumer (Wien)
http://www.labournet.de/internationales/oesterreich/gewerkschaften-oesterreich/kein-kurzer-prozess-rheinmetall-man-military-vehicles-wien-liesing-will-einen-unbequemen-arbeiterbetriebsrat-aus-dem-betrieb-rausprozessieren/
07 Attac Oldenburg: Moshe Zuckermann ausgeladen
Kniefall vor der Rechtsentwicklung: ATTAC distanziert sich von dem israelischen Intellektuellen Moshe Zuckermann
Von Susann Witt-Stahl
https://www.jungewelt.de/artikel/351997.hasskampagne-historiker-ausgeladen.html
08 Winfried Wolf vor Schülern von Fridays for Future in Düsseldorf
Die ganze Bäckerei: DGB
Der Gastautor Winfried Wolf[*] sprach auf Einladung von Fridays for Future am 22. März 2019 auf der Demo der Schülerinnen und Schüler vor dem Landtag in Düsseldorf. Die NachDenkSeiten freuen sich, ihren Lesern seine Rede, in der es um Klimapolitik, Elektromobilität und „All days for Future“ geht, präsentieren zu dürfen.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=50421
09 Der dichtende Pastor aus Kellinghusen: 95 bewegte Jahre
Von Erika Harzer
Pastor Hartwig Lohmann aus Kellinghusen in Schleswig-Holstein kann auf ein sehr bewegtes Leben zurückschauen: Der 95-Jährige, der in seiner Freizeit leidenschaftlich gern dichtet, war in britischer Kriegsgefangenschaft und bekam Probleme innerhalb der Nordkirche, als er nach dem Krieg die NS-Vergangenheit aufarbeiten wollte. NDR Info hat den dichtenden Pastor getroffen:
„Die haben Anstoß daran genommen, dass ich als Jugendpastor mit den Jugendlichen das Thema unbewältigte Vergangenheit behandelt habe. Da hielten sie mich für einen Kommunisten. Quatsch natürlich. Und da haben sie mich schikaniert.“ Vor allem traf das auf den ehemaligen Bischof der thüringischen Landeskirche, Pastor Hugo Rönck zu, ein Ex-NSDAP-Mitglied. Der Geistliche wurde nach dem Krieg in der Eutiner Landeskirche aufgenommen. Er wollte Lohmann stoppen.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Der-dichtende-Pastor-Lohmann,pastor234.html
10 Die Linken, das Altern und der Tod
„Es ist eine grausame Erkenntnis, dass das Sterben zum Leben gehört. Versuch über das Altern in Zeiten des fortgeschrittenen Kapitalismus“
„Als einer seiner Freunde an Krebs erkrankt, beginnt der französische Schriftsteller und Filmemacher Philippe Claudel, sich mit der Frage zu beschäftigen: Wann werden wir schwerkrank? Wann öffnen wir dem Tod die Tür und geben ihm Gelegenheit, sich in uns einzurichten? Er redet mit einem Dutzend Wissenschaftlern und Ärzten und berichtet darüber in seinem Roman »Die Kostbarkeit des flüchtigen Lebens«. Als Risikofaktoren nennt man ihm den Renteneintritt, den Tod eines Angehörigen, eine Scheidung und andere Verlusterfahrungen. Krankheit und Tod erhalten eine Chance, wenn das Leben nichts mehr hat, das es zu verteidigen und worauf es zu hoffen gibt“.
Von Götz Eisenberg
https://www.jungewelt.de/artikel/351113.essay-das-kichern-des-todes.html
Anmerkung:
Der lesenswerte Artikel eines lebensklugen Menschen! (DW)
11 Gilets Jaunes: Die Verletzten, die verstören
(Film: 15 Minuten)
https://www.youtube.com/watch?v=OD4gZxTy6BI
Anmerkung:
Falls mir jemand vor dem 17. November diese Bilder gezeigt hätte, hätte ich gesagt: Das ist in Frankreich und überhaupt in Europa nicht möglich. Man muß sich wundern, daß jeden Samstag dennoch wieder zigtausende Franzosen und Französinnen auf die Straße gehen! Obwohl zigtausende angesichts dieser Kriegsführung ihrer Regierung eingeschüchtert zu hause bleiben bzw ihre Angehörigen davon abhalten dürften sich zu beteiligen. Es sind Bilder, die zeigen, was uns blüht, wenn unsere Demonstrationen für das System gefährlich werden. Das passende Zitat zur Situation in Frankreich:
„Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“ (Warren Buffett, US-Milliardär). (DW)
Die Guten, die Bösen – Gelbwesten
Video mit dt. Untertiteln, 2 minuten.
https://www.youtube.com/watch?v=cBiHJxGxz1g&feature=youtu.be
Gelbe Wut: Der Aufstand der Gelbwesten fordert Frankreichs Intellektuelle heraus
Video, 37 Minuten
https://www.zdf.de/kultur/filme-dokus-kabarett/gelbe-wut-100.html
12 Wie Architekten die Morde in Nicaragua digital rekonstruieren
Die Geschichten der Getöteten
Hunderte von Demonstranten wurden im vergangenen Jahr bei Protesten in Nicaragua getötet. Die Regierung bestreitet, dass die Sicherheitskräfte verantwortlich waren. Eine interaktive Website zeigt anderes.
Von Samuel Misteli
https://www.nzz.ch/international/repression-nicaragua-ein-new-yorker-architekturbuero-klaert-auf-ld.1465750?mktcid=nled&mktcval=107&kid=_2019-3-21
13 Termine:
Das papierene Erbe von 1968
Sa., 6.4., 19:00 Uhr im mpz, Sternstr. 4
Vorträge und Diskussion mit Morten Paul (August-Verlag Berlin) und Katharina Kreuzpaintner (Humboldt-Universität Berlin)
https://www.facebook.com/events/450693282131951/
Ein Leben in Manneszucht. Von Kolonien und Novemberrevolution – „Städtebezwinger“ Georg Maercker
Vorstellung des gleichnamigen Buches (erschienen im Schmetterling Verlag) durch Claus Kristen (Autor) und Silvia Saß.
Am Beispiel des „Städtebezwingers“ Georg Maercker befassen sich Claus Kristen und Silvia Saß mit preußischer Militärtradition, deutscher Kolonialherrschaft, Freikorpsbewegung sowie dem aktuellen Diskurs über das Verhältnis von Kolonialismus und Nationalsozialismus.
Montag, 8.4.2019, 19.30 Uhr Gängeviertel – Fabrique, Seminarraum (4. OG), Valentinskamp 34a, 20355 Hamburg, Eintritt frei
Veranstalter: Rosa Luxemburg Stiftung
Szenische Lesung: Die ganze Geschichte
Meine Auseinandersetzung mit Europas Establishment
Aus dem gleichnahmigen Buch von Yanis Varoufakis
Es lesen Schauspieler der Bremer Shakespeare Company
Mittwoch, 10. April um 19 Uhr
St. Georgskirche am Hauptbahnhof
Eintritt fünf Euro, ermäßigt drei Euro.
Veranstalter: Einwohnerverein St. Georg und Hamburger Soligruppe Griechenland
http://www.ev-stgeorg.de/
Die Migrantenkarawane aus Mittelamerika
Die honduranische Journalistin Whitney Godoy berichtet über ihrepersönlichen Erfahrungen mit den „Migranten“-Flüchtlings-Karawanen, welche sie auf mutigeArt und Weise eigeninittiativ alleine begleitet hat.
Freitag, 12. April 19.30 Uhr im Gewerkschaftshaus, Raum Rethe, Alter Haupteingang, beim renovierten großen Gewerkschaftssaal
Eine Veranstaltung von:
Zapatista,
migration / verdi,
ComuniCA
und verdi Ortsverein Hamburg. Fachbereich 08,
14 Blitzlicht ins Proletariat
2,13 Milliarden Überstunden, davon die Hälfte unbezahlt! – Ein riesiger Reibach für das Kapital!
Auf diesen Höchststand (2017) sind die Zahlen seit 2007 gestiegen. Im Vergleich zu 2016 hat die Menge der Überstunden um 12,8 Prozent zugenommen. Das Arbeitsvolumen von bezahlten und unbezahlten Überstunden würde ausreichen, um 1,29 Millionen Vollzeit-Arbeitsplätze zu schaffen. Die Unternehmen haben rechnerisch 36,2 Milliarden Euro an Lohnkosten durch Nichtbezahlung gespart. (Auf Basis der durchschnittichen Arbeitskosten je geleistete Stunde von 34,20 Euro).
Quelle: Kleine Anfrage der Linkspartei an Bundesregierung